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Lady Daphnes Verehrer

Lady Daphnes Verehrer

Titel: Lady Daphnes Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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gut aus, Drumblewhite?«
    »Sehr gut, sehr gut.« Drumblewhite war einer von denen, die schon fast eine Glatze hatten. Er war recht schmächtig, hatte einen leichten Silberblick und näselte ganz entsetzlich.
    »Setzen Sie sich«, bat Sir Marcus. »Wir haben uns so lange nicht mehr gesehen!«
    Seit Ewigkeiten nicht mehr, aber Castleford war zu gut gestimmt, um mit einer spitzen Bemerkung darauf hinzuweisen. »Ich habe etwas zu erledigen. Vielleicht ein andermal.«
    »Oooh, setzen Sie sich doch, Hoheit. Schenken Sie einem alten Freund ein paar Minuten«, bat Sir Marcus mit einem strahlenden Lächeln. Er zog einen Stuhl heran und nötigte Castleford geradezu, Platz zu nehmen.
    Also setzte er sich. Cato Valmare, der sich für besonders clever hielt – er betonte es immer wieder, falls andere es nicht gleich bemerkten … –, betrachtete ihn mit halb gesenkten Augenlidern. Castleford schaute ebenso desinteressiert zurück, und es entstand ein kleiner Wettkampf darin, wer von ihnen sich am gleichgültigsten geben konnte.
    »Donnerwetter, Castleford«, sagte Sir Marcus anerkennend, »Sie haben ja einen ganz schönen Fund auf Ihrem neuen Grundstück gemacht. Wer hätte das gedacht?«
    »Alle außer mir, wie es scheint«, entgegnete Castleford.
    »Mineralien zu finden und sie abzubauen sind natürlich zwei verschiedene Paar Stiefel«, bemerkte Cato überheblich.
    »Da kann ich Ihnen nicht widersprechen, Valmare. Wie man es auch dreht und wendet, es bleibt ein Unterschied«, entgegnete Castleford.
    »Um Bodenschätze zu fördern, sind beträchtliche Investitionen notwendig«, sagte Mr Drumblewhite, als würde er ein Kind belehren. »Und es ist immer ein großes Wagnis, weil die Vorkommen vielleicht nicht so viel hergeben, wie man erwartet.«
    Sir Marcus beugte sich zu ihm vor. »Wie ich gehört habe, sollte man die Vorarbeiter auch ständig überwachen.«
    »Wie langweilig«, sagte Castleford gedehnt.
    Sir Marcus schlug sich auf den Schenkel. »Genau! Ich habe Drumblewhite gerade gesagt, Sie sind ein Mann, der sich nicht gern langweilt. Sie wissen Ihre Zeit mit unterhaltsameren Dingen auszufüllen, nicht wahr?« Er zog vielsagend die Augenbrauen hoch. »Dann sollte er besser verkaufen, hat Drumblewhite gesagt. Nicht wahr, Sir, das sagten Sie?«
    »In der Tat, Sir Marcus. Sie sollen zwar ein glückliches Händchen bei finanziellen Dingen haben, Hoheit, aber Sie ziehen fraglos andere Aktivitäten vor, wie es sich für eine Person von Ihrem Stand gehört. Die natürliche Ordnung der Dinge sieht vor, dass Sie es anderen überlassen, sich die Finger schmutzig zu machen. Denjenigen, die dazu bestimmt sind.«
    Castleford verschränkte die Arme und streckte die Beine aus. »Leider kann man sich solchen Dingen nicht vollständig entziehen. Und ich verkaufe grundsätzlich kein Land. Das ist eine Familientradition.«
    Sir Marcus sah Drumblewhite an, dann Cato. »Wie lästig für Sie! Aber vielleicht kann Ihnen doch geholfen werden. Wenn Sie die richtigen Partner hätten, könnten Sie viele lästige Arbeiten abgeben. Drumblewhite kennt sich beispielsweise mit solchen Geschäften aus. Diese Fähigkeit hat er sicherlich von dem Kaufmann geerbt, der zu den Vorfahren seiner Mutter zählt. Sie wissen, dass ich Sie damit nicht beleidigen will, Drumblewhite. Ich möchte lediglich darauf hinweisen, dass Ihnen das Kaufmännische im Blut liegt und unleugbar eine natürliche Begabung ist.«
    Drumblewhite neigte den Kopf, ob aus Bescheidenheit oder aus Scham, konnte Castleford nicht einschätzen. »Ich würde Seiner Hoheit natürlich furchtbar gern behilflich sein, falls ich gebraucht werde.«
    »Nun, das würden wir doch alle, nicht wahr? Oder, Cato? Dazu sind Freunde schließlich da«, rief Sir Marcus.
    »Ich frage mich allerdings, ob eine Partnerschaft der beste Rahmen für eine solche Hilfe ist«, sagte Cato. »Drumblewhite, wie viel Honorar verlangen Sie dafür, wenn Sie als Geschäftsführer für andere tätig sind?«
    »Honorar? Ich bin ein Gentleman, Sir, ich verlange keine Honorare.«
    »Kein Honorar?«, fragte Castleford. »Sie würden es aus Gefälligkeit tun? Ich bin gerührt, Mr Drumblewhite.«
    »Ich bitte lediglich um eine Entschädigung für meine Fachkenntnis. Ein anderer hoch angesehener Herr zum Beispiel, der in einer ähnlichen Situation war, hat mir großzügigerweise ein Viertel der Eigentumsrechte an seinem Kanal abgetreten. Dafür ist er nun von allen Sorgen befreit.«
    Drei Augenpaare richteten sich gespannt auf

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