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Lady Helenes skandaloeser Plan

Lady Helenes skandaloeser Plan

Titel: Lady Helenes skandaloeser Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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mir, Madame, es gibt keinen Mann in London, der nicht vor Ihnen auf den Knien liegen wird!«
    »Gut«, flüsterte Helene. »Ich hoffe, dass sie
alle
auf den Knien liegen werden.«
    »Auch Rees?«, fragte Esme ironisch.
    »Nur, damit ich ihn verächtlich abweisen kann«, sagte Helene mit Nachdruck. »Aber ja: auch Rees!«

6
    Mit dem Wink eines Zauberstabes
    Hyde Park
    »Und dann hat sie
was
gesagt?« Rees’ Freund Darby war geradezu gefesselt von Rees’ Schilderung der Katastrophe bei Madame Rocque.
    »Lina hat lauthals verkündet, dass ich wohl schnellstens nach Hause wolle, da ich von ihrem Anblick in dem Kleid so erregt sei, dass ich sie nun sofort bespringen müsse«, berichtete Rees niedergeschlagen. »Was ein ausgemachter Blödsinn ist. Ich habe sie seit Wochen nicht mehr in ihrem Zimmer besucht. Vielleicht auch seit Monaten.« Wenn er es recht bedachte, wusste er gar nicht mehr, wann das letzte Mal gewesen war.
    »Warum denn nicht?«, fragte Darby verdutzt.
    Sie spazierten durch das Wäldchen des Hyde Park, wo man sicher sein konnte, keinem eleganten Gentleman zu begegnen. Rees trat einen wilden Rosenzweig aus dem Weg und schwieg.
    Darby blieb stehen und pflückte eine rote Blüte, die er in sein Knopfloch steckte. Er trug einen Morgenanzug aus braunem Baumwollstoff. Die Rosenknospe leuchtete erdbeerfarben vor seiner Brust. Vielleicht einen Hauch zu grell.
    »Ich weiß es nicht«, gestand Rees endlich. Darby schaute nicht den Freund an, sondern streifte seine schweren Spitzenmanschetten zurück und widmete sich angelegentlich der Betrachtung des Rosenstrauches, deshalb wusste Rees, dass er vor Neugier beinahe platzte. Wer seit der Kindheit miteinander befreundet ist, kann die Gedanken des anderen lesen. »Sie reizt mich einfach nicht mehr. Am liebsten hätte ich sie gar nicht mehr im Haus, aber ich brauche ihre Stimme für meine Oper.«
    »Sie reizt dich nicht mehr? Seit wann kann ein Körper wie der Linas seinen Reiz verlieren?«
    »Ich werde wohl alt«, vermutete Rees und trat einen Stock aus dem Weg. Dieser traf einen Maulbeerbaum, und sogleich ergoss sich ein glitzernder Tropfenschleier über die beiden Freunde.
    »Um Himmels willen, Rees«, brummte Darby und musterte seine Schultern, um zu sehen, ob das Wasser Flecken hinterlassen hatte. »Warum wir nicht ganz zivilisiert um den Ententeich spazieren, ist mir übrigens auch nicht klar.«
    »Mir gefällt’s hier. Wenigstens trifft man hier keine albernen Frauen.« Sie schritten weiter.
    »Wie geht es Henrietta?«, erkundigte sich Rees nach einer Weile. Er mochte Darbys Frau sehr. Wenn er es recht bedachte, dann stammte seine Abneigung, nachts an Linas Tür zu klopfen, genau aus jener Zeit, als Darby seine Henrietta gefunden hatte. Nicht, dass Rees Henrietta begehrte, darum ging es nicht. Er wollte nur … er wollte auch so ein Feuer spüren, wie es zwischen Henrietta und Darby brannte.
    Ein Lächeln umspielte die Lippen seines Freundes. »Zurzeit ist sie sehr kalt zu mir.«
    »Warum?«
    »Weil ich ihrer Meinung nach ein eitler Stutzer bin«, erklärte Darby freimütig. »Ich wollte Johnny nicht hochnehmen, nachdem er sich in seine Wiege erbrochen hatte und weinte.«
    Rees erschauerte unwillkürlich. »Warum in aller Welt solltest du ihn denn hochnehmen?«
    »Das Kindermädchen hatte seinen freien Nachmittag«, erklärte Darby. »Und du weißt ja, dass Henrietta wenig davon hält, wenn sich die übrigen Dienstboten um die Kinder kümmern. Sie war also gerade dabei, die Mädchen zu baden, als wir hörten, wie Johnny ein Unglück zustieß. Ich habe also nach ihm geschaut, ihn aber nicht sofort auf den Arm genommen, weil ich meinen guten Samtrock trug. Ich wollte ihn gerade ausziehen, da kam sie bereits und benahm sich, als würde es den Jungen umbringen, wenn er mal ein bisschen weinen muss.«
    Rees wollte darauf keine Erwiderung einfallen. Er würde sich lieber umbringen, als ein Kind auf den Arm zu nehmen, das mit Erbrochenem bekleckert war. »Passiert Johnny das nicht ziemlich oft?«, fragte er mehr aus Höflichkeit denn aus wirklichem Interesse.
    »Zu oft«, erwiderte Darby knapp. »Er ist jetzt sieben Monate alt. Wenn er so weitermacht, wird er niemals heiraten.«
    »Der Glückliche!«
    »Hast du deine Frau seit eurer Fast-Begegnung bei Madame Rocque also wiedergesehen?«
    »Nein. Aber ich werde sie wohl heute Abend sehen.«
    »Jetzt sag nicht, dass du dich in die feine Gesellschaft wagst!«, sagte Darby höchst belustigt.
    »Lady Hamilton gibt ihren

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