Lady Ilianas lustvolles Spiel
Mylady!“ Vergeblich versuchte sie, ihr Lachen zu unterdrücken. „Es tut mir Leid, Mylady. Aber Euer Haar, Euer wunderschönes Haar sieht aus ... “
„Wie deines, vielleicht?“ Um Ilianas Lippen zuckte ein Schmunzeln.
„Zweifellos“, meinte Janna gutmütig lachend, doch dann stöhnte sie auf, als sie merkte, wie sie roch. „Ich stinke jetzt ja noch schlimmer als Sean!“
„Und ich schlimmer als Willie“, brummte Mavis. Die beiden tauschten einen spöttischen Blick, und plötzlich breitete sich ein schadenfrohes Leuchten auf Jannas Gesicht aus. „Ich denke, ich gehe ihn mal suchen und küsse ihn dann mitten auf den Mund ... wenn er mich nicht wegscheucht.“
„Lass das nicht zu“, schlug Iliana vor. „Vielleicht ist er ja bereit, sein Bad früher zu nehmen als sonst.“
„Ja, das kann sein.“ Janna sah bedrückt an sich herab. „Wenn Ihr mich jetzt entschuldigen wollt, Mylady?“
„Mich auch?“
„Ja, natürlich.“ Die beiden Frauen gingen davon, und Iliana drehte sich zu Seonaid um, die gerade mit dem Schwert Mist von ihren Beinen und Füßen schabte. „Möchtet Ihr vielleicht gern meinen Badezuber benutzen?“
„Nein. Der See ist gut genug für mich.“
„Wie Ihr wünscht.“ Iliana machte sich auf den Weg zum Bergfried und hielt mit einem Mal inne. Sie konnte und wollte in diesem Zustand nicht durch die Küche gehen. Seufzend ging sie außen herum. Zu ihrer Belustigung schien niemandem aufzufallen, wie sie aussah, als sie durch das Haupttor den Bergfried betrat. Erst am Fuß der Treppe wurde sie von Ebba aufgehalten.
„Mylady!“
Iliana musste über den Gesichtsausdruck ihrer Zofe schmunzeln. „Richtig, Ebba. Ich brauche ein Bad.“
„Sofort, Mylady.“
Sie war bereits in ihrem Zimmer, als ihr unvermittelt wieder ihre eigenen Worte einfielen. „Vielleicht ist er ja bereit, sein Bad früher zu nehmen als sonst.“ Sie blieb vor dem Bett stehen und nagte an ihrer Unterlippe. Nacht für Nacht hatte sie zugesehen, wie sich ihr Gemahl entkleidete, und jede Nacht hatte sich dabei etwas in ihr geregt. Seit dem Morgen, an dem er versucht hatte, sie zu verführen, war aus diesem unterschwelligen Gefühl ein stetiges, leise vor sich hin schwelendes Sehnen geworden. Seither hatte sie zwischen Bedauern und Erleichterung geschwankt; Erleichterung über den Gestank, der sie vor dem Verlangen ihres eigenen Körpers bewahrt hatte, aber andererseits war da auch die Frage, wie es wohl sein würde, diese Befriedigung zu verspüren, von der er gesprochen hatte.
Nun, zumindest roch sie jetzt genauso schlecht wie er. Sie war sich sicher, dass sie seinen Gestank gar nicht mehr wahrnehmen würde. Ihr Geruch hingegen würde ihn möglicherweise stören. Wenn dem so war, konnte sie ihn vielleicht überreden, mit ihr gemeinsam ein Bad zu nehmen.
Sie sah auf, als Ebba das Zimmer betrat, gefolgt von ein paar Bediensteten, die den Zuber und Eimer voller Wasser hereintrugen. Iliana wartete ungeduldig, bis das Wasser in den Zuber geschüttet worden war und sie sich wieder allein mit Ebba im Raum befand. „Geh und hole meinen Gemahl, Ebba“, trug sie ihr auf.
„Ihren Gemahl?“
„Ja, und zwar sofort.“
„Jawohl, Mylady.“ Sie wollte schon gehen, doch Iliana hielt sie zurück.
„Warte, ich brauche Hilfe beim Ablegen des Kleides.“
Naserümpfend machte Ebba sich an die Arbeit, bis Iliana nackt bis auf den Keuschheitsgürtel war, dann zog sie sich zurück.
Gleich darauf eilte Iliana zu ihrem Kleid und suchte nach dem Schlüsselbund, doch es dauerte eine Weile, bis sie ihn gefunden hatte. Hastig legte sie den Gürtel ab. Im selben Moment hörte sie auch schon ihren Gemahl unten in der Halle und schlüpfte ins Bett. Jetzt war es ihr gleichgültig, dass sie die Laken vor der Nachtruhe würde wechseln müssen. Zwar hatte der größte Teil des Pferdemistes an dem Kleid gehaftet, aber ihr Haar, ihre Arme und die untere Hälfte ihrer Beine waren nach wie vor schmutzig. Gerade hatte sie eine, wie sie hoffte, verführerische Pose eingenommen, als auch schon die Tür aufflog und ihr Gemahl gereizt ins Zimmer trat.
„Was ist denn? Ebba sagte, es sei dringend. Ihr ... “ Er verstummte, da er jetzt ihre Kleider neben dem Bett liegen sah, und merkte, dass sie nackt war. Ungläubig riss er die Augen auf, doch dann fiel sein Blick auf den Zuber, und er erstarrte. „Ich verstehe. Ihr hofft, mich mit der Aussicht auf ein Schäferstündchen zu einem Bad überlisten zu können. Nun, das wird nicht klappen
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