Lady Ilianas lustvolles Spiel
Schluss gekommen, dass es der Kerl auf ihre Mutter abgesehen hat! “
Duncan nickte. „Dummerweise scheint meine Gemahlin mit dem unglückseligen Fluch behaftet zu sein, ihm ständig in die Quere zu kommen. Also werde ich sie bewachen. Für ihre Mutter seid Ihr zuständig.“
„Ich?“ fragte sein Vater misstrauisch.
„Jawohl. Da sie meine Frau ist, ist Ilianas Sicherheit meine Angelegenheit. Als Burgherr seid Ihr jedoch verantwortlich für die Sicherheit ihrer Mutter.“ Er schmunzelte unvermittelt.
„Gebt gut auf sie Acht. Iliana wäre sicher außer sich, wenn ihre Mutter zu Schaden käme.“ Damit drehte er sich um und stieg die Treppe hinauf.
Angus starrte ihm nach. „Verantwortlich. Ich“, wiederholte er murrend, sah dann aber auf, als Allistair in die Halle kam.
„Ich habe den Männern mitgeteilt, dass wir morgen die Wälder absuchen. Kann ich noch etwas für Euch tun, ehe ich mich zurückziehe?“
„Ja, schick mir einen von den Männern. Ich würde gern heute eine Wache vor Lady Wildwoods Tür ... “ Er verstummte, da ihm plötzlich einfiel, wie gut sie geduftet hatte, als er sie im Arm gehalten hatte, um sie zu trösten und ihr zu versichern, dass ihre Tochter bald wieder gesund sein würde. Trotz seiner Sorge um seine Schwiegertochter war es ihm nicht entgangen, wie gut sich die Frau in seinen Armen anfühlte.
„Ihr wünscht heute Nacht eine Wache für Lady Wildwood?“ fragte Allistair nach, als Angus weiterhin gedankenverloren schwieg.
Der Burgherr gab sich einen Ruck und sah seinen Neffen an. „Nein, nein. Ich kümmere mich selbst darum. Heute Abend liegt nichts mehr an, du darfst zu Bett gehen. Schlaf gut“, wünschte er, als Allistair sich umdrehte und davonging.
Angus griff nach seinem Humpen Whisky, trank ihn fast leer und stand auf. Er strich glättend über sein englisches Wams und während er die Treppe hinaufstieg, überlegte er, was er ihr sagen könnte. Am besten, dass sie eine Wache brauchte und dass es für ihn als Laird seine Pflicht sei, diese Aufgabe zu übernehmen. Er würde darauf bestehen, dass ihre Zofe für die Nacht entlassen wurde, und dann selbst auf deren Pritsche schlafen. Das war zwar ein wenig unbequem, aber so konnte er wenigstens über ihre Sicherheit wachen. Und vielleicht bot sie ihm ja sogar eine angenehmere Alternative an.
Iliana kam es so vor, als sei ihre Mutter gerade erst aus dem Zimmer gegangen, als sich die Tür wieder auftat und Duncan hereinkam. Unsicher sah sie ihm entgegen und fragte sich insgeheim nach dem Grund für sein Erscheinen.
„Euer Haar.“
Verlegen berührte sie die kurz geschnittenen Locken. Ihre Mutter hatte das meiste Haar abschneiden müssen; nun reichte es ihr nur noch bis zum Kinn und lockte sich ziemlich stark. „Es ist sehr kurz“, murmelte sie unbehaglich, als er sie unverwandt weiter anstarrte.
„Ja.“
Iliana ließ die Hände in den Schoß fallen und betrachtete sie unglücklich. Vielleicht war es die Nachwirkung des Brandes oder die seelische Belastung wegen der beiden Angriffe und der Sorge um ihre Mutter, jedenfalls füllten sich ihre Augen plötzlich mit Tränen, die langsam über ihre Wangen rannen.
Duncan ging hastig zu ihr. Zögernd setzte er sich zu ihr auf die Bettkante und griff unsicher nach ihren Händen.
Iliana blinzelte die Tränen fort und konnte gerade klar genug sehen, um seine großen, sauberen Hände wahrzunehmen. Bei diesem Anblick schluchzte sie noch heftiger. „Ihr habt gebadet“, stammelte sie.
Duncan war überrascht über ihren Ausruf und sah neugierig an sich herab, doch dann glaubte er zu verstehen. „Ich war von oben bis unten voller Ruß. Sie müssen mich gewaschen haben, während ich bewusstlos war.“ Er hatte kaum zu Ende gesprochen, als sie seinen Kopf zu sich herumdrehte. Duncan war wie vom Donner gerührt, da sie ihn leidenschaftlich zu küssen begann, und er saß ganz still da, während sie sich mit der Zungenspitze in seinen Mund vortastete. Er hatte Angst, sich zu bewegen, Angst, diesen süßen Augenblick dadurch zu beenden.
Iliana deutete sein Verhalten falsch und barg den Kopf lautlos schluchzend an seiner Brust. Anscheinend konnte sie nichts richtig machen. So wie es aussah, lag ihre Ehe in Trümmern, und es war allein ihre Schuld. Sie war unvernünftig gewesen. Die meisten Männer badeten nicht oft. Sie war bei Hof gewesen und wusste, dass selbst der Adel nicht viel vom Baden hielt.
Tatsächlich hatte sie sich immer als Außenseiterin gefühlt. Seonaid hatte
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