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Lady Ilianas lustvolles Spiel

Titel: Lady Ilianas lustvolles Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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fragte, ob er wüsste, wo Allistair sei. Die Antwort war äußerst entmutigend. Allistair war eine Stunde vor dem Angriff ausgeritten. Mutlos sah Iliana dem Mann nach, der mit seinem Bogen wieder nach oben eilte, offenbar, um ein paar der feindlichen Pfeile zurückzuschießen.
    Die Lage war mehr als angespannt. Es waren nur sehr wenige Männer zurückgelassen worden, um die Burg zu verteidigen, und die meisten von ihnen waren deshalb noch hier, weil sie entweder zu alt oder zu jung für eine Schlacht waren. Jeder Einzelne von ihnen hatte alle Hände voll zu tun, die Angreifer abzuwehren, und so waren die Frauen bei der Versorgung der Wunde auf sich allein gestellt.
    „Mylady!“ Ebba eilte die Stufen hinunter, dicht gefolgt von Elgin und Janna. „Gott sei Dank, Ihr seid wohlauf! Ich war gerade in der Küche, als Janna hereinstürmte und rief, wir würden angegriffen. Dann sagte mir Elgin, Ihr wäret mit Eurer Mutter und Lord Angus auf der Burgmauer, und ich befürchtete, Ihr ... Nein!“ entfuhr es ihr, als sie den Pfeil entdeckte. Nach kurzem Zögern wirbelte sie herum und eilte auf die Stufen zu. „Ich hole Leintücher zum Verbinden der Wunde!“ rief sie atemlos, ehe sie in der Burg verschwand.
    „Ihr werdet frisches Wasser benötigen“, nahm Elgin an und folgte Ebba.
    „Und was kann ich tun?“ fragte Janna.
    „Hole Gertie. Sie soll ihre Heilkräuter mitbringen und vor allem ihren Schlaftrunk.“
    „Wofür braucht Ihr denn einen Schlaftrunk?“ meldete sich Angus plötzlich misstrauisch zu Wort.
    Iliana sah ihn erstaunt an. „Den wollte ich Euch geben, bevor wir den Pfeil herausziehen.“
    „Den Teufel werdet Ihr tun! “
    „Aber wir müssen den Pfeil nach vorn durchstoßen, um ihn herauszubekommen. “
    „Ich war schon Krieger, da wart Ihr noch gar nicht auf der Welt, Kind! Ich weiß, was Ihr tun müsst, aber ich werde dabei wach sein. Wir stehen unter Beschuss. Meine Männer brauchen mich.“
    Iliana bedachte ihn mit einem aufgebrachten Blick, dann gab sie ihrer Mutter das Zeichen, sich vor ihn zu stellen, um ihn zu stützen. Sie selbst trat hinter ihn und nahm den Pfeil vorsichtig in ihre verschwitzten Hände. Forschend sah sie in sein blasses Gesicht. „Seid Ihr bereit?“
    Angus stützte sich mit den Händen auf den Knien ab. „Erst brauche ich aber noch einen Schluck uisgebeatha.“
    „Ich hole ihn.“ Lady Wildwood eilte davon.
    Angus nutzte die Zeit, um seinen Männern sofort wieder Befehle zuzurufen. Iliana beneidete ihn dafür, dass er das Kommende so gut verdrängen und sich auf etwas anderes konzentrieren konnte. Ihr wurde schon jetzt übel, wenn sie daran dachte, was sie gleich tun musste. Wenig später kehrte ihre Mutter zurück, mit Ebba, Gertie, Giorsal, Janna und Elgin im Gefolge.
    Sie blieb vor Angus stehen und wollte ihm den Krug geben, doch dann beschloss sie, vorher selbst einen Schluck von dem starken Getränk zu nehmen. Angus konnte sich trotz seiner Schmerzen ein Grinsen nicht verkneifen, als sie zu prusten und zu husten begann.
    Iliana beachtete die beiden kaum. Ihre Aufmerksamkeit galt Gertie, die die Stelle begutachtete, wo der Pfeil aus seinem Rücken ragte.
    „Er wird bluten“, erklärte die alte Frau.
    „Bluten?“ fragte Iliana misstrauisch nach.
    „Sobald der Pfeil entfernt ist, wird die Wunde heftig bluten.“
    Lady Wildwood hatte Angus gerade den Krug geben wollen, doch bei Gerties Worten trank sie selbst noch einen Schluck. Giorsal und Ebba fingen an, das mitgebrachte Leintuch in lange, schmale Streifen zu reißen.
    „Hast du etwas, um die Blutung zu stillen?“ Iliana musste ihrer Mutter auf den Rücken klopfen, als sie wieder zu husten anfing.
    Gertie schürzte die Lippen. „Wir brauchen Druck.“
    „Druck?“
    Sie nickte. „Damit das Blut zurückgehalten wird.“
    Lady Wildwood stöhnte und hob abermals den Krug.
    „Mutter!“ fuhr Iliana sie gereizt an. Sie hatte bemerkt, dass der Burgherr ihre Mutter bekümmert dabei beobachtete, wie sie seinen Whisky trank.
    „Entschuldigung, Liebes“, meinte sie und reichte Angus zerknirscht den halb leeren Krug.
    Schnaubend hob er ihn an die Lippen und trank ihn fast in einem Zug leer. Dann gab er sich einen Ruck und stützte sich wieder auf seine Knie. „Fangt an.“
    Am liebsten hätte Iliana selbst etwas von dem Whisky getrunken. Elgin und ihre Mutter stellten sich vor Angus und stemmten die Hände gegen seine Schultern, damit er nicht vornüber fallen konnte.
    Iliana holte tief Luft, wischte ihre plötzlich

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