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Lady in Rot (German Edition)

Lady in Rot (German Edition)

Titel: Lady in Rot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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Maistre sprechen zu können, ausreichend überzeugende Erklärungen parat hätte.“ Wobei ihm klar war, dass sie viel zu sehr damit beschäftigt war, ihn mit ihren Blicken zu verschlingen.
    Mit Mühe gelang es Laura, sich wieder auf den Grund ihres Kommens zu konzentrieren. „Mir ist bewusst, dass mein Vorgehen etwas ungewöhnlich ist“, räumte sie ein.
    Sie war also Engländerin. „Eine Untertreibung, wie sie für Ihr Land typisch ist“, erwiderte er. „Wollen Sie etwas verkaufen?“
    „Nein“, wehrte sie fast schon entsetzt ab. Sah sie in diesem Outfit, das so viel gekostet hatte, wie sie normalerweise in einem Monat verdiente, etwa wie eine Vertreterin aus?
    Xavier betrachtete sie forschend. War er ihr vielleicht irgendwo schon begegnet? Non. Daran hätte er sich bestimmt erinnert. Doch es fiel ihm schwer, sie einzuordnen, und er wusste nicht einmal, was sie so … anders machte. War es ihr Haar – dunkel und dicht mit roten Highlights –, das ihren makellosen Teint alabasterweiß schimmern ließ? Oder waren es die Augen … zweifellos die schönsten, die er je gesehen hatte? Groß, ausdrucksvoll und strahlend grün wie die kostbarsten Smaragde in dem Juweliergeschäft in der Avenue St. George V., nur ein Stück die Straße hinunter.
    Ihre Figur war schlank, aber mit femininen Rundungen und einer zierlichen Taille, wie es eher unmodern war. Ganz offensichtlich hatte sie ihr Outfit bewusst so gewählt, diese weiblichen Reize zu betonen … ein maßgeschneidertes Kostüm aus bordeauxroter Seide und dazu sexy Pumps aus feinstem Veloursleder, deren hohe Absätze ihre zierlichen Fesseln betonten. Urplötzlich tauchte vor Xavier gänzlich ungebeten die unglaublich erotische Vorstellung auf, wie diese wohlgeformten Beine ihn umfingen … Er schluckte und verwünschte sich, weil er seine sexuellen Bedürfnisse nicht zuvor befriedigt hatte, als ihm die Chance dazu geboten worden war. Doch wie stets gelang es ihm auch jetzt, seine Gefühle seinem Willen unterzuordnen.
    „Kennen Sie kein Telefon?“, fragte er sarkastisch. „Ist Ihnen nicht in den Sinn gekommen, auf üblichem Weg einen Termin mit mir zu vereinbaren?“
    Und eine Abfuhr zu riskieren, weil sie ihr Anliegen nur persönlich vortragen konnte? „Natürlich“, antwortete sie ruhig. „Aber ich hatte meine Gründe, diesen Weg zu wählen.“
    „Tatsächlich? Höchst faszinierend.“ Irgendetwas an ihrem Verhalten ihm gegenüber war ungewohnt. Lag es daran, dass sie nicht so kokett war wie die Frauen gewöhnlich? Oder brachte sie ihm nicht das nötige Maß an Respekt entgegen? „Wer sind Sie?“, fragte er bedächtig.
    Unter dem forschenden Blick seiner dunklen Augen war sich Laura plötzlich selbst nicht mehr sicher. Ihr sonst so geschulter, wohlgeordneter Verstand hatte Mühe, einen klaren Gedanken zu fassen. Wie gebannt blickte sie in Xaviers Augen, spürte die erotische Anziehung seines kraftvollen Körpers und wollte nur noch … verzweifeln. Denn dies war eine rein geschäftliche Angelegenheit.
    Oder etwa nicht? Denn wenn sie den rein professionellen Aspekt einmal außer Acht ließ, war ihr durchaus bewusst, welche persönlichen Auswirkungen ihr Handeln haben würde. Lag es nicht im Bereich des Möglichen, dass die Informationen, die sie für Xavier de Maistre hatte, sein Leben grundlegend verändern würden … oder zumindest seine Einstellung dazu? Laura wusste, dass sie äußerst vorsichtig vorgehen musste, denn sie war im Besitz einer emotionalen Bombe, deren Wirkung nicht abzusehen war.
    Also bemühte sie sich um ihr professionellstes Lächeln und streckte Xavier die Rechte entgegen. „Mein Name ist Laura Cottingham.“
    „Laura.“ Die Art, wie er ihn aussprach, klang ihr Name atemberaubend sexy. Xavier nahm ihre Hand, wobei er den Daumen sacht über ihr zierliches Handgelenk gleiten ließ und das rasche Pochen ihres Pulses spürte. „Sollte ich Sie kennen? Ich vergesse eigentlich nie ein schönes Gesicht.“
    Schön … sie? Obwohl sie für diesen ungewöhnlichen Job von Experten wirklich perfekt gestylt worden war, hätte Laura sich nie als schön beschrieben. Wie auch, wo sie sich ihr ganzes Leben lang ein Bein ausgerissen hatte, etwas aus sich zu machen … nur um sich geradewegs in eine törichte Beziehung mit jemandem zu stürzen, der ihr das Gefühl gegeben hatte, in jeder Hinsicht hässlich zu sein?
    Die zarte, warme Berührung durch Xaviers Fingerspitzen kribbelte auf ihrer Haut. Befangen zog sie die Hand zurück. „Nein, wir

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