Lady in Rot (German Edition)
Arianes Augen zeigte sich ein boshaftes Funkeln. „Ich kann die hingebungsvolle Ehefrau spielen.“ Dazu brauchte sie sich überhaupt nicht zu verstellen.
Manolo lachte leise vor sich hin. „Auf in den Kampf?“
„Darauf kannst du dich verlassen.“
10. KAPITEL
Ariane hatte sich für diesen Abend sorgfältig gestylt. Sie war zum Kampf bereit. Gerade beendete sie ihr Make-up und legte noch ein Paar exquisite Ohrringe an.
Das Abendkleid, das sie für diese Soiree gewählt hatte, war ein sehr feminines, schulterfreies Designermodell aus Seide und Chiffon. Es war mit Perlen und Pailletten bestickt und hatte einen Schlitz bis zum Oberschenkel. Das helle Grün bildete einen schönen Gegensatz zu ihrer hellen Haut und betonte perfekt die Farbe ihrer Augen. Das Haar trug sie offen.
Hochhackige Pumps, eine passende Abendtasche, und sie war fertig.
„Sensationell“, murmelte Manolo anerkennend. Er band seine Krawatte und griff dann nach seinem Jackett.
„Hmm.“ Sie musterte ihn abschätzend von Kopf bis Fuß. „Du hast auch bestanden.“
„Nur bestanden?“
Seine spielerische Frage brachte sie etwas aus dem Gleichgewicht. „Wie solltest du durchfallen?“, erwiderte sie leichthin. „Erstklassige italienische Schneiderarbeit, handgefertigte Schuhe …“ Dann machte sie absichtlich eine Pause. „Und natürlich hat der Mann, der das alles trägt, ein gewisses … Etwas.“
Seine Mundwinkel zuckten. „Tatsächlich?“
Sie hob das Kinn, und ihre Augen funkelten spitzbübisch. „Ich schätze, wir sind jetzt für alles gerüstet?“
„Erinnere mich nachher daran, dass ich mit dir noch ein Hühnchen zu rupfen habe.“
„Interessant.“
„Das wird es garantiert werden.“
Sie machten noch kurz Station im Kinderzimmer, um nach Christina zu sehen, die friedlich schlummerte. Sie strahlte eine heitere Gemütsruhe aus, und Arianes Herz machte einen kleinen Sprung, als sie das Ausmaß ihrer Liebe spürte. Die heftige mütterliche Bindung, die sie zu Manolos Tochter entwickelt hatte.
Das einzige Problem war, dass Christina auch Yvonnes Kind war und sie instinktiv den Drang verspürte, mehr über die Frau zu erfahren, die Manolo geheiratet hatte.
Nirgendwo im Haus gab es ein gerahmtes Foto von ihr. Nicht einmal ein Hochzeitsbild. Sie wurde nicht erwähnt, und es war beinahe so, als wenn sie nie existiert hätte.
Doch ihre Fragen würde sie – zumindest hier und jetzt – nicht stellen. Es hatte keinen Sinn, sich wegen Kleinigkeiten verrückt zu machen, sagte sie sich. Nur, dass die Frau, die dieses Kind zur Welt gebracht hatte, nicht unbedingt in die Kategorie Kleinigkeiten fiel.
Es wäre schön, wenn ihre Anwesenheit einen Unterschied machen würde, dachte Ariane wehmütig. Für das Baby war das zweifellos der Fall. Aber was war mit Christinas Vater?
Bestand die Hoffnung, dass die Dinge sich veränderten und Liebe daraus erwachsen würde? Von ihrer Seite aus bestimmt. Aber auch von ihm aus?
Was wäre, wenn er ihrer nach ein paar Monaten … vielleicht nach einem Jahr … müde würde und das Bett einer anderen Frau aufsuchte? Wie sollte sie damit umgehen?
Ein kalter Schauer lief ihr den Rücken hinunter. Das würde ihr sehr zu schaffen machen.
Manolo berührte sie an der Taille, und sie drehte sich zu ihm um. Es war Zeit zu gehen.
Valentinas Wohnung lag im exklusiven Stadtviertel Rose Bay und bot einen fantastischen Blick über den Hafen. Einladungen waren nur an die Creme de la creme von Sydneys vermögender Gesellschaft gegangen. Die Sicherheitsvorkehrungen zum Einlass waren streng, Personalien wurden gründlich überprüft, und Ariane war fasziniert von dem Aufwand, den Valentina für diese Soiree betrieben hatte.
Zugunsten von Manolos Wohltätigkeitsarbeit … oder um Manolo, den Mann selbst, zu beeindrucken?
Sei nett zu ihr, schalt sie sich innerlich. Das Wohltätigkeitsprojekt würde auf jeden Fall davon profitieren. Und Manolo?
Valentina hatte sich bis jetzt offenbar erfolglos an Manolo herangemacht. Warum bestärkt mich das nicht in meinem Selbstvertrauen, fragte Ariane sich.
„Liebling, da bist du ja.“
Die Schauspielerin sah umwerfend aus in einem rückenfreien, schwarzen Kleid, hoch geschlitzt und mit offenherzigem Dekolleté. Perfekt.
„Valentina“, grüßte Manolo mit einem scheinbar warmen Lächeln. Er mochte es nicht, manipuliert zu werden, und hätte diese Situation auch nicht zugelassen, wenn Valentina nicht so schlau gewesen wäre, die Einnahmen dieses Abends seiner
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