Lady in Rot (German Edition)
Porträts der Reichen und Berühmten.“
Charme gehörte zu ihrem Job und fiel ihr leicht. „Danke sehr.“
„Soll ich Ihnen noch etwas Kaffee holen? Oder einen Drink?“
Er war attraktiv, aber aalglatt. Mit höflichem Bedauern lehnte sie ab. „Nein, danke.“
„Sind Sie mit jemandem hier?“
Sie nickte. „Mit meinem Mann.“
Er drückte ihr seine Visitenkarte in die Hand. „Rufen Sie mich an, dann können wir uns einmal treffen.“
Nicht in diesem Leben. „Danke, aber nein, danke.“
„Sie wissen nicht, wer ich bin?“
Es gelang ihr, weiterhin zu lächeln. „Warum versuchen Sie es nicht bei einer anderen?“
„Jetzt bin ich neugierig. Ihr Mann ist …?“
Ariane wartete ein paar Sekunden, um den Moment hinauszuzögern. „Manolo del Guardo.“
„Verflucht!“ Das Wort war ihm gegen seinen Willen herausgerutscht, aber er gewann schnell seine Fassung wieder. „Wir haben gerade darüber diskutiert, wie …“
„… die Auktion verlaufen ist?“, half sie ihm.
„Genau“, stimmte er zu. „Ich denke, ich hole mir jetzt noch einen Kaffee.“
Sie konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, als sie seinen eiligen Rückzug beobachtete.
„Mir scheint, du hast gerade ein männliches Ego zermalmt“, sagte Manolo kurz darauf zu ihr.
„Ich habe deinen Namen erwähnt.“
Er hob die Hand und strich ihr eine lose Haarsträhne hinter das Ohr. „Tatsächlich?“
„Das hatte eine bemerkenswerte Wirkung.“
Er war ihr nahe, viel zu nahe. Und was noch schlimmer war, sie war sich plötzlich ihres Atmens bewusst und der Art, wie ihr Puls sich beschleunigte. Was ging hier eigentlich vor? Sie würde jede Sekunde ihre mühsam aufrechterhaltene Fassung verlieren. Es war verrückt, wahnsinnig … magisch.
Oh, mein Gott, sie war doch nicht dabei, sich in ihn zu verlieben? Zuneigung, Respekt, Sex – damit konnte sie umgehen. Aber Liebe war etwas ganz anderes, und eine einseitige Liebe war der sichere Weg zu einer Katastrophe.
Du irrst dich, du musst dich irren, wiederholte sie innerlich wie ein Mantra, und versuchte dabei, ihren Körper wieder unter Kontrolle zu bekommen. So schnell entwickelt Liebe sich nicht.
Wer sagt das? stichelte eine leise Stimme in ihrem Kopf. Sie versuchte sie zu verdrängen.
„Die Auktion lief sehr gut“, stammelte sie hastig.
„Ja.“ Er streichelte mit den Fingern sanft ihre Wange. „Wir gehen gleich.“
Der verheißungsvolle Unterton in seiner Stimme löste tief in ihrem Innern Empfindungen aus, die sich dann in ihrem ganzen Körper ausbreiteten. Es bestand kein Zweifel darüber, wie er den Abend zu beenden gedachte.
In diesem Moment bemerkte Ariane, dass Valentina zu ihnen herüber kam, und sie fragte sich, was die Schauspielerin vorhatte.
„Störe ich?“ Sie lächelte, aber das wirkte nicht echt. „Manolo, einer der Gäste möchte dich sprechen.“ Sie nannte einen Namen, wartete, bis Manolo gegangen war, und baute sich dann vor Ariane auf.
„Wir müssen reden.“
Jetzt kam sie also … die Attacke, mit der Ariane den ganzen Abend gerechnet hatte. „Ich kann mir nicht vorstellen, was wir miteinander zu besprechen hätten.“
„Schätzchen, stellen Sie sich nicht dumm. Es geht um Manolo, natürlich.“
Welch eine Überraschung. Was hätte es auch sonst sein können?
„Dann schlage ich vor, dass Sie sich mit ihm auseinandersetzen“, erwiderte Ariane gelassen.
„Ich kann mir nicht vorstellen, was Sie für ihn tun, das ich …“
„… nicht besser könnte?“, brachte Ariane die Frage zu Ende und bemerkte, wie die Schauspielerin die Lippen zusammenpresste.
Valentinas Augen funkelten vor unterdrückter Wut. „Ihre Beziehung wird nicht andauern. Ich war schon vor Yvonne da und vor Ihnen. Er wird wieder mir gehören.“
Das reichte jetzt. „Glauben Sie nicht, dass es an der Zeit wäre, aufzugeben?“
Einen Augenblick glaubte sie, dass die Schauspielerin sie schlagen wollte. Da zeigten sich so viele aufgestaute Emotionen, so eine finstere Wut, bevor es Valentina gelang, sich wieder zu kontrollieren.
Manolos Rückkehr brachte dann eine erstaunliche sekundenschnelle Persönlichkeitsveränderung mit sich.
„Liebling, ich habe gerade zu Ariane gesagt, dass wir den Erfolg dieses Abends feiern sollten.“
„Es war sehr großzügig von dir, die heutige Veranstaltung auszurichten.“ Er würde dafür sorgen, dass sie angemessen entschädigt wurde. „Ein anderes Mal, vielleicht?“ Ein freundliches Lächeln begleitete seine Worte. „Aber wir müssen an
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