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Lady in Rot (German Edition)

Lady in Rot (German Edition)

Titel: Lady in Rot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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legte sie auf ihren Bauch. Währenddessen hielt er ihren Blick gefangen. Sein Ausdruck war vollkommen kontrolliert, geradezu kompromisslos.
    „Schwörst du mir, dass es mein Kind ist? Mich hat schon einmal eine Frau belogen – ich werde das nicht noch einmal zulassen.“
    Emily schluckte schwer. Wenn sie gekonnt hätte, dann hätte sie es abgestritten. Hätte ihm gesagt, dass das Kind möglicherweise nicht von ihm war. Doch als er die letzte Bemerkung hinzufügte, da wusste sie, dass es nur eine Antwort geben konnte.
    „Ja, es ist definitiv dein Kind.“
    „Aber du hast mir gesagt, dass du die Pille nehmen würdest“, wandte er misstrauisch ein.
    „Das habe ich auch – ich schwöre es dir –, aber die Ereignisse haben sich überschlagen. In jener Nacht mit dir hatte ich die Tabletten im Auto gelassen, und am nächsten Morgen hatte ich es so eilig, nach Hause zu kommen, dass ich es total vergessen habe. Jene Nacht – ich habe einfach nicht mehr daran gedacht.“
    Mark war es sehr viel schlechter gegangen. Es war der Anfang vom Ende gewesen.
    „Als ich endlich wieder in meinen normalen Rhythmus hineinfand, war es bereits zu spät. Ich hatte ein paar Tage verpasst – ausgerechnet genau in der kritischen Zeit.“
    „Und du weißt ganz sicher, dass niemand anders der Vater sein kann?“
    Emilys Herz zog sich schmerzhaft zusammen. „Wer sonst sollte es sein?“
    „Dein Ehemann?“
    Glaubte er wirklich, sie würde von seinem Bett direkt in die Arme ihres Ehemannes fliegen – oder umgekehrt? Wenn er die Wahrheit wüsste … Da er ihr aber so sehr misstraute und sie im Verdacht hatte, ihn nur wegen seines Geldes zu wollen, wagte sie nicht mehr, als die Halbwahrheit zu gestehen.
    „Das ist völlig ausgeschlossen!“
    „Und warum bist du dir da so verdammt sicher?“, schoss Vito zurück.
    „Weil …“, ihre Stimme klang ganz leise, „… mein Mann in dieser Hinsicht kein Interesse mehr an mir hatte.“
    Sie dachte, dass ihn das beruhigen würde, dass es all seine Zweifel ausräumen würde. Das Baby war von ihm, es konnte nur von ihm sein.
    Doch ihre Worte schienen den gegenteiligen Effekt zu haben. Sie sah, wie sogar sein herausfordernder Blick erlosch und nichts als kalte Glut übrig blieb.
    „Dann verrate mir doch, tesoro …“
    Der seidenglatte Tonfall war trügerisch sanft, er verbarg seinen Zorn.
    „Wenn dein Ehemann nicht gestorben wäre, hättest du es mir dann jemals gesagt? Oder ging es dir allein darum?“
    „Worum? Ich weiß nicht, wovon du sprichst!“
    Emily betrachtete ihn völlig verwirrt. Vito hatte wissen wollen, wer der Vater ihres Babys war. Er wollte einen Beweis von ihr – und den hatte sie ihm gegeben. Sie hätte gewünscht, dass er sich daraufhin ein wenig entspannen würde.
    „War es dein Plan, von einem anderen Mann schwanger zu werden, um es als Kind deines Ehemannes auszugeben? Als sein Erbe? Damit du in diesem Haus wohnen bleiben kannst, in all dem Luxus, den du gewohnt bist …“
    „Wenn das mein Plan gewesen sein sollte, dann ist er ja wohl kläglich gescheitert! Du vergisst, dass ich nicht länger hier wohnen werde, dass ich nichts geerbt habe – es wurde alles meiner Schwägerin vermacht, und sie ist gerade dabei, das Haus zu verkaufen!“
    „Sie verkauft es an mich“, betonte Vito herrisch. „Wie du also siehst, belleza, das Glück ist auf deiner Seite. Ich weiß, dass du dieses Haus liebst – das wurde deutlich an der Art, wie du darüber redest, wie du jeden Raum betrachtest, die Wände berührst, wie du aus dem Fenster in den Garten geschaut hast. Du würdest liebend gerne weiter hier wohnen bleiben.“
    „Nicht um jeden Preis!“, warf Emily ein, doch Vito ignorierte sie und fuhr einfach fort. Seine Worte zeugten von der Enttäuschung, die sein Herz quälte.
    „Du hast mich benutzt, um schwanger zu werden, weil du geglaubt hast, es würde dir dieses Haus sichern, selbst nach dem Tod deines Mannes. Nun, herzlichen Glückwunsch, mia angela – du hast einen wahren Sechser im Lotto gezogen. Nicht nur, dass du das Haus deiner Träume erhältst, nein, darüber hinaus bekommst du sogar noch einen überaus reichen Ehemann, der zufälligerweise auch noch der leibliche Vater deines Kindes ist und der dir bis zum Ende deiner Tage ein Leben im Luxus bieten kann.“
    „Aber ich habe doch gesagt, dass ich dich gar nicht heiraten will! Genauso wenig wie du mich. Ganz sicher werden wir zu einer Lösung kommen, die …“
    „Vergiss es“, unterbrach Vito sie sofort.

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