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Lady in Rot (German Edition)

Lady in Rot (German Edition)

Titel: Lady in Rot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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Ausweg aus dem Dilemma, ein sicherer Anker, den sie ergreifen konnte. „Vito, bitte tu das nicht! Du weißt doch ganz genau, dass es nicht funktioniert – dass es völlig unmöglich ist. Selbst wenn ich dich heiraten wollte – was würde es nutzen? Du kannst dir das Haus nie im Leben leisten.“
    Als sie die Veränderung in seinem Gesichtsausdruck sah, wusste sie, dass der Schlag gesessen hatte. Selbst das kalte Funkeln in seinen Augen erlosch, und sein Mund wurde zu einer dünnen Linie.
    „Und das ist wichtig für dich, nicht wahr?“
    „Natürlich ist es wichtig, weil du nämlich dem Makler gesagt hast, du würdest das Haus kaufen – und ihm seine Provision zahlen. Er mag deine Geschichte ja geschluckt haben und vom schnellsten Verkauf seines Lebens träumen, aber du vergisst, dass ich dein Apartment gesehen habe und die Art, wie du lebst. Nie und nimmer verfügst du über die finanziellen Mittel, um dieses Haus zu kaufen.“
    Was hatte sie jetzt gesagt, dass sich seine Miene schon wieder so veränderte? Warum lächelte er plötzlich so eisig?
    „Das möchtest du gerne glauben, nicht wahr, mia angela ? Aber ich fürchte, ich muss dich enttäuschen. Weißt du, du hast alles falsch verstanden. Du hast die Art gesehen, wie ich gelebt habe, und natürlich bist du davon ausgegangen, dass es schon immer so war – aber das stimmt nicht.“
    Dieses beunruhigende Lächeln wurde noch breiter, beinahe grausam und hasserfüllt. Er wirkte wie eine Raubkatze, die kurz davor stand, ihr Opfer in Stücke zu reißen.
    „Nein?“
    Es war nur ein leises Krächzen. Sosehr sie sich auch bemühte, es gelang ihr nicht, fest und selbstbewusst zu klingen.
    „Nein, tesoro “, murmelte er mit täuschend sanfter Stimme. „Nein, es stimmt ganz und gar nicht. Im Gegenteil, die Wahrheit ist die, dass ich dieses Haus – und dich – hundertfach kaufen könnte.“

10. KAPITEL
    Er hatte gewusst, dass die Wahrheit irgendwann ans Licht kommen musste. Emily konnte ja nicht weiterhin glauben, dass das schäbige kleine Apartment, in dem er gewohnt hatte, als sie sich zum ersten Mal begegneten, der einzige Lebensstil war, den er kannte. Doch wenn Vito ganz ehrlich war, dann wäre es ihm lieber gewesen, es wäre auf etwas andere Weise zur Sprache gekommen. Das Timing war nicht unbedingt das beste. Dennoch – er schuldete ihr eine Erklärung.
    „Vielleicht solltest du dich besser hinsetzen“, sagte er und deutete auf das Sofa.
    „Warum – ist dein Geständnis so niederschmetternd?“, entgegnete Emily so kratzbürstig, dass er tief Luft holte und sich mit beiden Händen durch das dunkle Haare fuhr. Sie war wirklich unglaublich widerspenstig und kam ihm keinen Zentimeter entgegen.
    „Ich dachte, es wäre besser, wenn du es dir bequem machst. Du musst auf dich achtgeben.“
    Der Blick, mit dem sie ihn bedachte, sagte deutlicher als tausend Worte, dass sie bereits seit fünf Monaten hervorragend auf sich achtgab – ohne ihn! Doch überraschenderweise folgte sie seinem Rat. Allerdings wählte sie einen der Sessel und nicht das Sofa, sodass er sich nicht neben sie setzen konnte.
    Der Sessel ihr gegenüber hatte dafür den Vorteil, dass er ihr Gesicht genau beobachten und auch kleinste Reaktionen registrieren konnte.
    „Als wir uns kennenlernten, nahm ich gerade eine Auszeit.“
    Emily schaute ihn misstrauisch an. Offensichtlich musste er sein Bestes geben, wenn er sie überzeugen wollte.
    „Eine Auszeit von was?“
    „Von der Firma, die Guido – mein Bruder – und ich leiten.“
    „Guido – das ist der Mann, der zu Ambers Hochzeit kam?“
    „Ja.“
    „Was ist das für eine Firma? Sie ist groß, nehme ich an?“
    Vito sah, wie ihr Blick zum Fenster hinüberwanderte und wusste, dass sie an die große, teure Limousine dachte, mit der er gekommen war.
    „Groß genug. Guido und ich haben mit nichts angefangen, als wir Corsentino Marine aufgebaut haben. Wir arbeiteten vierundzwanzig Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Damals haben wir uns ein Versprechen gegeben. Wenn wir Erfolg haben würden mit unserem Unternehmen – und zwar, noch bevor wir dreißig sind – dann würde dieses eine Jahr uns gehören. Ein Jahr, in dem jeder tun und lassen konnte, was er wollte, während der andere die Firma allein weiterführte.“
    Ihre ausdrucksvollen blauen Augen weiteten sich. Ihr stand deutlich ins hübsche Gesicht geschrieben, dass dies eine Erklärung war, mit der sie nicht gerechnet hatte.
    „Das konntet ihr euch leisten?“
    „Wir

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