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Lady in Rot

Lady in Rot

Titel: Lady in Rot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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Das weißt du.“
    Er legte zärtlich seine Hand auf ihre. Es gab ihr den Mut fortzufahren. „Ich fürchte mich davor, andere Menschen zu verletzen, vor allem dich.“
    „Mach dir keine Sorgen. Du kannst mir nicht wehtun. Ich halte einiges aus.“ Doch sein Blick wurde misstrauisch. „Warum gibst du dieses große dunkle Geheimnis nicht endlich preis, das du so lange gehütet hast?“
    „Wie du willst.“ Sie umklammerte krampfhaft seine Hand und betete stumm. Dann sagte sie: „T.J. ist Fliss’ Sohn. Ich habe ihn seinerzeit adoptiert.“
    Damon ließ Rebeccas Hand los und stand langsam auf. Sein Gesicht war blass. Schließlich bewegte er die Lippen. „T.J. ist mein Sohn?“
    „Nein.“
    „Ich habe gehört, was du davor gesagt hast“, erwiderte Damon hart. „Du hast gesagt, er sei Fliss’ Sohn. Du hast dieses Wissen vor mir geheim gehalten?“
    „Ich …“
    „Ja?“
    „Ich wollte dir mitteilen, dass T.J. Fliss’ Kind ist.“
    „Wann?“
    „Ich habe es ja versucht, ehe wir …“ Ehe wir miteinander ins Bett gegangen sind, wollte sie sagen, doch sie brachte die Worte nicht über die Lippen.
    „Du …“ Er hielt inne. Rebecca wartete auf den Wutausbruch, der unweigerlich folgen musste. „Du hast mir meinen Sohn vorenthalten!“
    „Nein!“, rief sie. „T.J. ist nicht dein Sohn.“
    „Wie bitte? Was soll das heißen: Er ist nicht mein Sohn?“ Damon schien verwirrt. Er suchte nach Worten.
    „Ich wünschte, ich müsste dir das alles nie erzählen.“
    „Was?“, fuhr er sie an.
    „Fliss …“ Ihre Stimme versagte.
    „Was ist mit Felicity? Heraus damit, verdammt.“
    „Fliss liebte meinen Bruder. Er wollte sie heiraten.“
    „James.“ Alle Farbe wich aus Damons Gesicht. „Dein Bruder. Er hat seine Drogenabhängigkeit überwunden, nicht wahr? Warum also hat sie ihn nicht einfach geheiratet, wenn ihr die Ehe mit ihm als Paradies erschien?“
    „Weil sie unsicher war. Bitte, versteh das doch. Fliss hat ihre Eltern verloren, als sie neun Jahre alt war. Sie hatte Angst vor Veränderungen. Sie wünschte sich Sicherheit mehr als alles andere. Dass James Krebs hatte, jagte ihr Angst ein. Sie brachte es nicht fertig, bei ihm zu bleiben und ihn sterben zu sehen. Und dann hat sie dich kennengelernt.“
    Er kreuzte die Arme vor der Brust. „Willst du damit sagen, sie hat mich aus Berechnung geheiratet?“
    „Nein, nein, nein. Es ging viel tiefer als das. Du bist viel mehr als nur ein attraktiver reicher Mann.“ Rebecca hoffte inständig, er würde verstehen. „Du bist stark, selbstbewusst, du wirst respektiert. Fliss sehnte sich nach so einem Mann. An deiner Seite konnte sie sicher sein, dass niemals etwas schiefging.“
    „Aber es ging alles schief. Sie hat mich nach sechs Wochen Ehe einfach sitzen lassen und ist ohne Erklärung weggelaufen. Kaum waren die Flitterwochen vorüber, war ich meine Braut auch schon wieder los.“ Damon sah Rebecca eindringlich an, und seine Augen funkelten vor Zorn. „Habt ihr euch beide totgelacht, als ihr die Titel der Klatschpresse gesehen habt? Habt ihr gelesen, was sie über mich schrieben? Sie haben öffentlich darüber diskutiert, was für ein Monster ich wohl privat sei.“
    „Nein“, antwortete Rebecca leise. „Das wusste ich nicht. Wir haben keine dieser Zeitschriften gelesen. James wurde immer kränker. Fliss zu verlieren, hatte ihn geschwächt. Er entschied sich endlich für eine Chemotherapie. Ich habe Fliss aufgesucht, um es ihr mitzuteilen. Der einzige Grund, weshalb Fliss dich verließ, war, dass James sie noch einmal sehen wollte, ehe er sich in Behandlung begab. Er hatte panische Angst vor der Chemotherapie. Ich glaube, Fliss wurde in diesem Moment erwachsen. Sie erkannte, dass sie den Kopf nicht mehr in den Sand stecken durfte. Er liebte sie, er brauchte sie.“ Rebecca blinzelte, um die Tränen zu verdrängen, die ihr in die Augen stiegen. Resolut wischte sie sie weg.
    „Und sie ist hingegangen?“
    „Ja. Ich nahm an, sie käme nur für einen Tag. James war hier in Auckland, um sich noch einmal untersuchen zu lassen. Aber sobald sie ihm gegenüberstand …“ Rebecca brach ab. Wie hätte sie ihm erklären können, was Fliss empfunden hatte?
    Fliss war todunglücklich über ihre Entscheidung gewesen, James zu verlassen und einen anderen Mann zu heiraten. Sie fühlte sich schuldig, weil sie ihn mit seiner Krankheit allein gelassen hatte. Irgendwann begriff sie, dass sie nicht länger weglaufen konnte und entschied sich, bei ihm zu bleiben,

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