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Lady Lavinias Liebestraum

Lady Lavinias Liebestraum

Titel: Lady Lavinias Liebestraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Nichols
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Blickfeld, seiner Nähe ohne Vorwarnung und ließ ihn mit leeren Händen stehen. James seufzte nur, als neben ihnen eine Barouche anhielt und die Duchess of Loscoe mithilfe eines Lakaien herausstieg.
    “James, ich hatte keine Ahnung, dass du in London bist.” Dank ihrer mädchenhaften Lebensfreude, die sie ausstrahlte, die jedoch ihrer Grazie und überaus eleganten Erscheinung keinen Abbruch tat, sah man Frances, Duchess of Loscoe, nicht im Entferntesten an, dass sie bereits achtunddreißig Jahre alt war.
    “Ich kam erst gestern in die Stadt, Mama. Und als ich vernahm, dass ihr auch hier seid, kam ich sogleich vorbei, um euch meine Aufwartung zu machen.”
    “Leider hast du nur Lavinia angetroffen. Bitte verzeih mir, hätte ich gewusst …” Sie brach ab und beäugte den Phaeton vor ihr, während Lakaien unzählige Schachteln und Pakete ins Haus trugen. “Bist du
damit
gekommen? Ist es nicht ein zu unsicheres Gefährt?”, fragte sie misstrauisch.
    “Nein, ist es nicht”, kam Lavinia James aus gutem Grund zuvor. “Vielmehr ist es eine erfrischende Abwechslung, damit zu fahren.”
    “Darf ich daraus schließen, dass du bereits damit unterwegs warst?”
    Lavinia schlug die Augen nieder. “Nur ein bisschen im Hydepark. Ich versichere dir, James ist vorbildlich gefahren.”
    Ohne ein weiteres Wort darüber zu verlieren, begab die Duchess sich, gefolgt von James und Lavinia, nach drinnen und orderte Erfrischungen in den Salon. Dann zog sie ihre Handschuhe aus, nahm den Hut ab, wobei sie die lange Feder vorsichtig glatt strich, und händigte beides dem Butler aus.
    “Nun, was gibt es Neues zu berichten?”, fragte sie den Stiefsohn, als alle drei es sich in den Sesseln im Blauen Salon gemütlich gemacht hatten und eine Tasse Tee in der Hand hielten. “In Twelvetrees ist doch alles in bester Ordnung, hoffe ich?”
    “Natürlich. Indes ist das Leben eines Gutsherrn bisweilen etwas fade. Ich kann Zerstreuung jetzt gut gebrauchen”, antwortete James und lächelte verlegen.
    “So würdest du nicht sprechen, wenn du verheiratest wärst.”
    “Ich wüsste nicht, was sich dadurch an der Arbeit eines Gutsherrn ändern würde”, entgegnete er.
    “Nun, vielleicht empfändest du das Landleben nicht als so eintönig, wenn du eine Frau und Kinder an deiner Seite hättest”, erwiderte die Dame des Hauses ernst.
    “Bitte, Mama, fang nicht wieder davon an. Ich verspreche dir, in dieser Saison einen ersten Schritt in die Richtung zu unternehmen, bist du nun zufrieden?” Während er sprach, schaute er neugierig zu Lavinia hinüber, in der Hoffnung, seine Andeutung möge sie beunruhigen, doch Lavinia hatte offensichtlich nicht sehr aufmerksam gelauscht, denn sie blickte verträumt auf die sich gerade in ihrem Schoß einrollende Schildpattkatze hinab.
    Frances nickte. “Für den Augenblick ja. Ich nehme an, du hast ob der Kürze der Zeit noch keine Einladungen erhalten.”
    “Nein, aber ich bin davon überzeugt, dass sich meine Ankunft bald herumgesprochen haben wird und ich stapelweise welche bekommen werde. Sag mir, was für Veranstaltungen du zu besuchen beabsichtigst. Dann kann ich eine entsprechende Auswahl treffen.”
    “Zunächst gibt Lady Graham einen Ball …”
    “Ist Constance etwa noch immer nicht unter der Haube? Das dürfte indessen das dritte Jahr sein, in dem Lady Graham versucht, ihre Tochter an den Mann zu bringen”, unterbrach James sie mit einem schalkhaften Grinsen.
    Die Duchess of Loscoe verzog das Gesicht. “Ich wünschte, deine Ausdrucksweise wäre nicht ganz so gewöhnlich. Constance kann nichts dafür, dass sie ein unscheinbares Seelchen ist, ich bin jedoch davon überzeugt, dass ein würdiger Gentleman schon sehr bald ihre wahren Werte kennen- und schätzen lernen wird.”
    “Nun, das werde auf gar keinen Fall
ich
sein, das schlage dir aus dem Kopf. Sollte ich aber eingeladen werden zu ihrem Ball, werde ich gern kommen, und sei es nur, um mit dir zu tanzen.”
    “Und mit mir”, warf Lavinia ein.
    Er wandte sich der Stiefschwester zu. “Selbstredend, meine Liebe. Und was gibt es noch?”
    Obgleich die Saison bereits im vollen Gange war, zählte die Duchess eine ganze Reihe von Veranstaltungen auf, darunter Musikabende, Bälle und Picknicks auf dem Lande.
    “So werden wir also unsere Abende und Nachmittage verbringen – vorausgesetzt natürlich, dass uns nicht Ihre Majestät mit ihren Launen einen Strich durch die Rechnung macht.”
    “In diesem Fall würde ich mich sehr freuen, euch

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