Lady meines Herzens
Sondergenehmigung. Sobald sie in der Kirche eintrafen, konnten sie sich wie zuvor Sophie und Brandon das Jawort geben.
Lord Richmond erklärte sich mit dieser Verbindung einverstanden, sobald er vom Reichtum des Prinzen erfuhr, der sich wiederum bereit erklärte, diesen Reichtum zu teilen, und seinem zukünftigen Schwiegervater zudem ein Paar Holsteiner Kutschenpferde zum Geschenk machte. Lady Richmond weinte während der Zeremonie.
Clarissa und Frederick aber sagten »Ja«.
Wenige Stunden nach den Hochzeiten …
Das Hochzeitsmahl konnte erst am späten Nachmittag beginnen, und die letzten Hochzeitsgäste stolperten nach der fürstlichen Bewirtung und reichlich Wein erst in den späten Abendstunden zu ihren Kutschen.
Brandon geleitete seine junge Braut hinauf in die herzoglichen Schlafgemächer. Sie hätte sich ohne seinen Geleitschutz vermutlich verlaufen.
Als sie das riesige Bett sah, warf sie sich einfach erschöpft auf die Matratze. Ihre Füße taten so schrecklich weh nach den vielen gemeinsamen Tänzen! Und auch ihre Wangen schmerzten ein bisschen, weil sie so viel gelächelt hatte. Natürlich wollte sie sich nicht beklagen. Das waren recht angenehme Probleme, mit denen sie sich herumschlug.
Ihr Ehemann – wie aufregend es war, das auszusprechen und an ihn als ihren Ehemann zu denken! – würde noch ein weiteres Problem für sie lösen müssen. Sie musste nämlich ohne die Hilfe ihrer Zofe irgendwie aus diesem Kleid herauskommen.
Zuerst aber bewunderte sie ihren Ring. Ein Erbstück der Familie Hamilton and Brandon, das Clarissa ihr überlassen hatte. Der Smaragd erinnerte sie an die vergnügt funkelnden grünen Augen ihres Ehemannes.
Er legte sich neben sie aufs Bett. Eine Weile lagen sie einfach nur nebeneinander und blickten in den Betthimmel.
»Ich hatte einen Plan«, erklärte sie ihm. »Weil man immer einen Plan haben muss.«
»Ich weiß. Darum hatte ich auch einen Plan«, sagte er.
»Ab heute sollten wir alle Pläne gemeinsam schmieden«, sagte sie.
»Einverstanden. Jetzt habe ich etwas ganz Bestimmtes geplant.« Er grinste sie verführerisch an.
»Du willst doch nicht etwa dein eheliches Recht einfordern, oder?«, fragte sie.
Sie kannte ihn so gut!
»Allerdings will ich das. Soll ich dir sagen, was ich mit dir machen möchte?«
»Oh ja«, sagte sie glücklich. Er zählte all die Stellen auf, wo er sie küssen wollte. Auf den Mund natürlich, dann auf die empfindliche Stelle in der Halsbeuge. Danach wollte er die kleine Vertiefung unterhalb ihrer Kehle erkunden und sich dann zu den Brüsten vorarbeiten, denen er mit Mund und Händen viel Aufmerksamkeit zu widmen gedachte. Er beschrieb ihr, wie er ihre rosigen Brustspitzen in den Mund nehmen und verwöhnen würde. Allein bei der Vorstellung verhärteten sich besagte Spitzen unter ihrem Kleid, und ungewollt entschlüpfte ihr ein kleines Stöhnen, so sehr sehnte sie sich danach, seine weichen Lippen dort zu spüren. Ihr Stöhnen war ihm nicht entgangen, und mit einem teuflischen Funkeln in den Augen fuhr er fort. Detailliert zählte er alle Stellen ihres Körpers auf, die er mit den Lippen erkunden würde, wie zum Beispiel den Schwung ihrer Hüfte, die Innenseite ihrer Schenkel und zu ihrem lustvollen Entsetzen auch jene geheime Stelle zwischen ihren Beinen, der er besondere Aufmerksamkeit widmen wollte, bevor er über ihren Bauch wieder hinauf zu den Brüsten wandern würde.
»Es reicht mit deinen Listen!«, unterbrach sie ihn, sie wollte ihn endlich spüren. »Küss mich«, befahl sie. Er gehorchte, weil ein Gentleman die Wünsche einer Dame stets befolgte. Besonders jene, die heiße, liebevolle und nie enden wollende Küsse beinhalteten.
Epilog
Sechs Monate nach der Hochzeit …
GEHEIMNISSE DER GESELLSCHAFT
VON EINER LADY MIT KLASSE
Nach einer stürmischen und geheimen Brautwerbung und einer überraschenden Wendung bei der Hochzeit des Jahres hat die Duchess of Hamilton and Brandon (früher bekannt als Miss Harlow von der berühmten Kolumne dieses Blattes) sich mithilfe einer Karte, die ihr von ihrem ganz und gar ergebenen und in sie vernarrten Ehemann zur Verfügung gestellt wurde, endlich in ihrem neuen Zuhause zurechtgefunden. Mit Erlaubnis der Duchess darf ich das süße Geheimnis verkünden, dass Ihre Gnaden schon bald den Weg zu einem hübschen Kinderzimmer finden wird.
Die ehemalige Verlobte des Dukes, Ihre Hoheit, die Prinzessin von Bayern, geborene Lady Clarissa Richmond, ist derweil am bayerischen Hof eingetroffen,
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