Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lady Sunshine und Mister Moon

Lady Sunshine und Mister Moon

Titel: Lady Sunshine und Mister Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Andersen
Vom Netzwerk:
klang ziemlich genau nach dem Job, auf den Wolf all die Jahre gewartet hatte. Vielleicht ein bisschen langweilig – nach drei Jahren pausenloser Aufregung im Avventurato. Aber nach der perfekten Gelegenheit.
    Als ob er Wolfs Gedanken gelesen hätte, sagte Freeling plötzlich: „Dan hat mir sehr detailliert erzählt, welche Aufgaben Sie hier wahrnehmen und wie kreativ Sie an die unterschiedlichsten Problemlösungen herangegangen sind. Warum wollen Sie einen so aufregenden Job aufgeben?“
    Ich weiß es nicht.
    Wolf schüttelte kaum merklich den Kopf. Wo zum Teufel kam das denn her? Natürlich wusste er, weshalb er den Job wechseln wollte! „Ich wünsche mir eine noch verantwortungsvollere Position, und das Aufgabengebiet der Unternehmenssicherheit reizt mich. Ich bin seit Jahren darauf vorbereitet, die Leitung einer Security-Abteilung zu übernehmen.“
    Doch Freeling schien ihm gar nicht zuzuhören. Er starrte Wolf mit glasigem Blick über die Schulter. Schon bevor Wolf sich umdrehte, war er sich ziemlich sicher was – beziehungsweise wen – er sehen würde.
    Dennoch begann sein Herz gegen seine Brust zu trommeln, als er Carly nur wenige Meter entfernt vor sich stehen sah. Ihre Blicke trafen sich, aber ihrem Gesichtsausdruck war nicht zu entnehmen, ob sie seine Unterhaltung mit dem anderen Mann mitbekommen hatte. Dieser Gedanke ließ seinen Herzschlag noch schneller werden. Er verspürte ein nicht genau zu definierendes Schuldgefühl.
    Doch für so etwas gab es in seinem Leben keinen Platz. Er straffte den Rücken und fragte: „Kann ich Ihnen helfen, Miss Jacobsen?“
    „Entschuldigen Sie bitte, Mr. Jones, ich will nicht stören … aber ich glaube, ich habe ein Problem mit einem Fan, und ich muss mit jemandem sprechen, bevor die nächste Show beginnt. Wenn es Ihnen jetzt nicht passt, kann ich aber auch mit jemand anderem von der Security darüber reden.“
    Jemand machte ihr Schwierigkeiten? In seinem Kopf fand kein weiterer Gedanke mehr Platz. „Was für ein Problem gibt es?“, fragte er, während Oscar Freeling ihr gleichzeitig versicherte, dass sie keinesfalls störte.
    Der ältere Mann erhob sich sogar, um einen Stuhl für sie an den Tisch zu bringen. „Setzen Sie sich einfach dorthin“, befahl er ihr sanft. „Darf ich Sie zu einem Kaffee einladen? Oder möchten Sie lieber unter vier Augen sprechen? Dann gehe ich so lange spazieren.“
    „Nein, bleiben Sie ruhig, und ich hätte auch nichts gegen einen Kaffee.“ Sie wandte sich an Wolf, während Oscar Freeling eine Kellnerin herbeiwinkte. „Ich glaube, ich werde von einem Stalker belästigt.“
    Was zum Teufel sagst du da? Wolf verdrängte seine Empörung und setzte stattdessen ein professionelles Gesicht auf. Dann zog er sein schmales Notizbuch aus der Brusttasche und schlug eine neue Seite auf. Den Kugelschreiber hielt er schon in der Hand. „Wie kommen Sie darauf?“
    „Es begann vor ein paar Wochen, als ich Blumen von einem anonymen Verehrer bekam.“ Sie fuhr fort und erzählte ihm von den beiden Blumenarrangements, die plötzlich auf ihrem Schminktisch im Umkleideraum der Showgirls gestanden hatten, und von dem unguten Gefühl, das sie ihr verursacht hatten. Zwischendurch stellte er Fragen und machte sich Notizen.
    „Und als dann nichts weiter passierte“, erklärte sie, „dachte ich, ich hätte überreagiert. Aber heute Nacht lag das hier in der Garderobe, und jetzt drehe ich total durch.“ Sie schob den Umschlag über den Tisch.
    Er hob ihn hoch und nahm die Karte heraus. Als er sie von allen Seiten betrachtete und das Wasserzeichen des Herstellers auf der Rückseite las, wusste er, dass es sich um eine gewöhnliche weiße Karte handelte, wie man sie in jedem Schreibwarenladen oder Hotelshop in der Stadt bekam. Dann öffnete er sie und las.
    „Ich habe beobachtet, dass du diesen Mann angesehen hast wie eine geile Hure. Du musst sofort damit aufhören, wenn du meinen Respekt nicht verlieren willst.“
    Wolf schaute von der Karte auf. „Und Sie sind sicher, dass sich da niemand einen Scherz mit Ihnen erlauben wollte?“
    „Ja, ich bin sicher. Ich kenne niemanden, der so etwas lustig finden würde.“
    „Haben Sie irgendeine Ahnung, wen er glaubt, gesehen zu haben?“
    Sie warf ihm einen irritierten Blick zu. Wollte er sie etwa auf den Arm nehmen?
    Mist, dachte er. Natürlich. Er meint mich.
    „Auf dem Umschlag lagen ein paar Sachen, deshalb habe ich ihn erst heute bemerkt. Treena sagte, sie hätte ihn schon gestern gesehen, also

Weitere Kostenlose Bücher