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Lady Sunshine und Mister Moon

Lady Sunshine und Mister Moon

Titel: Lady Sunshine und Mister Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Andersen
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versuchte, einen Blick auf den Bericht in seiner Hand zu werfen, aber es war der falsche Winkel, also lehnte sie sich wieder zurück. Eine Sekunde später reichte ihr Wolf das oberste Blatt. Sie starrte auf das Mitarbeiterfoto in der Ecke.
    „Kommt er dir bekannt vor?“
    Sie musterte das Bild intensiv, bis sie sich schließlich gezwungen sah, den Kopf zu schütteln. Mit gesenkten Schultern gab sie ihm das Blatt zurück. „Nein. Überhaupt nicht.“
    „Es ist nicht gesagt, dass du den Stalker schon jemals gesehen haben musst. Doch ich wette, dass du ihm schon einmal irgendwo begegnet bist. Immerhin glaubt er, dass ihr beide eine Beziehung habt.“ Dann wandte er wieder an Fred. „Wer ist der Nächste?“
    Fred reichte ihm den nächsten Bericht. „Ein Klassiker – Aussage gegen Aussage, deshalb weiß ich nicht, wie plausibel er als Verdächtiger ist. Aber die Vorwürfe, die gegen ihn vorgebracht wurden, ähneln im Tonfall dem Fall von Miss Jacobsen.“
    Wolf schaute in den Bericht. „Brian Hyde?“
    „Ja. Er arbeitet als Hausmeister. Im letzten Jahr hatte sich ein weiblicher Gast darüber beschwert, dass sie, als sie in ihre Suite kam, den Hausmeister dort vorfand. Er war dabei, es sich gemütlich zu machen. Sie beschuldigte ihn, sie belästigt zu haben. Er behauptete, er sei zu ihr geschickt worden, um die Überreste einer Abflussreparatur zu beseitigen. Sie sagte – und das war der Punkt, der mir auffiel –, dass er mit ihr sprach, als ob sie ein Paar wären. Davon, dass sie keine Beziehung hatten, ja sich nicht einmal kannten, wollte er wohl nichts hören. Die Haustechnik bestätigte, Hyde in die Suite geschickt zu haben, und weil keine weiteren Beschwerden vorlagen, wurde lediglich das Zimmer der Dame durchsucht und ein Bericht geschrieben. Gegen den Hausmeister wurde nichts unternommen.“
    Noch einmal reichte Wolfgang Carly das obere Blatt. Sie musterte das Foto. Diesmal nagte etwas in ihr, und sie sah Wolf an. „Er kommt mir bekannt vor, aber ich kann mich nicht erinnern, woher ich ihn kenne.“
    „Manchmal reicht ein Foto nicht, um die Erinnerung wachzurufen.“ Er nickte in Richtung Überwachungsbildschirme und fragte Fred: „Haben Sie einen der Verdächtigen?“
    „Leider nein. Hyde kommt nicht vor drei zur Arbeit. Evans bereitet einen Party-Brunch im Piccola Room vor, aber wir haben ausgerechnet in der Küche, in der sie arbeiten, keine Kameras. Und Sikes …“, Fred übergab Wolfgang den letzten Bericht, „… hat heute frei.“
    „Seine Geschichte?“
    „Gegen ihn liegt eine einstweilige Verfügung vor. Er darf zwei bestimmten Frauen nicht näher kommen als fünfhundert Meter.“
    „Das klingt vielversprechend“, sagte Wolf.
    „Ja. Außer dass es sich bei den Frauen um Exfrau und Exfreundin handelt.“
    „Mit anderen Worten – um Frauen, die er kennt“, stellte Wolf resigniert fest.
    „Genau.“
    „Und woher wissen wir das? Haben Sie eine Quelle bei der Polizei, von der Sie uns noch nichts verraten haben?“
    Fred lachte. „Nein. Dieser Bericht wurde uns von seiner Frau geschickt, als sie sein Gehalt für Unterhaltszahlungen an die Tochter forderte. Sie war verbittert, aber auch gesprächig, und diese Info landete dann in seiner Personalakte.“
    „Sie haben gute Arbeit geleistet, Fred, sehr gute Arbeit. Bei Sikes warten wir, bis er wieder zur Arbeit kommt; er ist unser unwahrscheinlichster Kandidat. Aber wir werden Evans befragen. Würden Sie ihn bitte anrufen und herbestellen? Und ich will wissen, wann Hyde kommt, damit wir Carly so platzieren können, dass er sie sieht. Sagen Sie Bescheid, sobald Sie mehr wissen.“
    Dann richtete er sich wieder an Carly. „Und was dich betrifft …“, sagte er, „… so müssen wir jetzt mal für eine Weile hier weg. Ich habe dich heute Morgen ziemlich abrupt aus deiner Wohnung gezerrt. Also komm, ich lade dich zu einem ordentlichen Frühstück ein.“

27. KAPITEL
    I o, da bin ich wieder. Warum sollte ich mich noch mal so anziehen?“, fragte Carly. Sie saßen in einem Restaurant in Spring Valley und warteten auf ihren Kaffee. Die Sonnenstrahlen blitzten durch die Wipfel der Pinien und überfluteten den Tisch mit Licht. Carly fächelte sich Luft zu. „Eine Hitze!“ Sie zog ihren Blazer aus und hängte ihn über die Stuhllehne. Dann nagelte sie Wolf mit einem Blick aus ihren blauen Augen fest und nahm den Faden wieder auf. „Warum wolltest du noch mal, dass ich mich anziehe wie die Vorsitzende des Elternsprechtags?“
    Wolf starrte

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