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Lady Sunshine und Mister Moon

Lady Sunshine und Mister Moon

Titel: Lady Sunshine und Mister Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Andersen
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sein Hemd zuzuknöpfen. Und der Anblick seiner weichen Haut, der breiten Brust und seiner harten Bauchmuskeln, der Anblick seiner langen muskulösen Beine, seiner leicht behaarten Waden, seiner großen schmalen nackten Füße hatten sie einige Herzschläge lang völlig betäubt.
    Doch selbst da war sie cool geblieben. Und sie wäre auch weiterhin cool geblieben, wenn … sie nicht getropft hätte. Wenn er sie doch bloß nicht geküsst hätte!
    Er hätte verflucht noch einmal seine Lippen bei sich behalten sollen. Oder wenigstens den Anstand haben sollen, sich als lausiger Küsser herauszustellen.
    Doch er hatte weder das eine noch das andere getan. Ach, er war und blieb einfach ein Blödmann und die schlimmste Sorte Kontrollfreak, die sie sich vorstellen konnte. Wer zum Teufel plante seine sexuellen Abenteuer? Um Himmels willen! Aber küssen konnte er! Und genau deshalb konnte sie sich jetzt leider nicht mehr vormachen, dass er ein kalter und leidenschaftsloser Roboter war.
    Dabei wünschte sie sich aufrichtig, so von ihm zu denken. Sie hätte sich lieber die Zunge abgebissen, als ihm irgendwelche positiven Eigenschaften zuzugestehen. Aber trotzdem …
    Obwohl dieser Mann definitiv einige merkwürdige Eigenheiten besaß, konnte man ihm gewiss nicht nachsagen, dass es ihm an Leidenschaft fehlte. Da war nichts Kühles an ihm gewesen, als er seinen Mund auf ihren gepresst hatte. Nichts ansatzweise Kühles an dem Körper, der sich an sie gedrückt hatte. Im Gegenteil! Verdammt, er hatte eine Hitze ausgestrahlt wie ein glühender Kohleofen. Und, Gott im Himmel, diese Hände!
    Seine Finger waren schlank und fest, und sie brannten immer noch heiß auf ihrer Haut. Und sie hatten kein bisschen gezögert, als sie sie gegen seine Erektion gedrückt hatten … die noch länger, härter und … heißer gewesen war. Es war schon sehr lange her, seit Carly so etwas zum letzten Mal gespürt hatte! Und es hatte sich so gut angefühlt! Nur noch ein paar Minuten länger, und sie wäre bereit gewesen, mit ihm gleich hier an der Wand bis zur Besinnungslosigkeit zu vögeln.
    Ihr entschlüpfte ein bitteres Lachen. Wem wollte sie hier eigentlich etwas vormachen? Er hatte sie einfach im Regen stehen lassen. Die Kaltschnäuzigkeit, mit der er sie abserviert hatte, wurmte sie extrem. Sie seufzte frustriert.
    Offenbar war ihr erster Eindruck von ihm doch ganz richtig gewesen. Jemand, der eine Frau dermaßen in Ekstase versetzte und dann einfach mittendrin von ihr abließ, nur weil sie nicht in seine elenden Pläne passte, war eiskalt. Daran änderten weder die heißen Hände noch die noch heißeren Küsse etwas. Verflucht sollten sie sein!
    Während Carly sich dabei ertappte, mit zusammengebissenen Zähnen und geballten Fäusten mitten im Zimmer zu stehen, stieß sie geräuschvoll die Luft aus. Großartig. Sie war stinksauer.
    Scheiß drauf. Es gab genug andere Dinge, die sie zu erledigen hatte. Nichts Weltbewegendes vielleicht, aber wichtiger, als ihre unbefriedigte Libido zu beklagen. Sie musste sich dringend von Jones’ ungeheuerlicher Kaltschnäuzigkeit losreißen und auf etwas anderes konzentrieren. Die Frage war nur, worauf? Als sie sich umsah, entdeckte sie ein Blatt Papier auf dem Fußboden. Dankbar für die Ablenkung bückte sie sich und hob es auf.
    Es war der Unfallbericht, den Wolfgang Jones von ihr unterschrieben haben wollte. Ihr Blutdruck schoss erneut raketenartig in die Höhe. Sie zerknüllte das Formular, warf es auf den Boden und trat mit der nackten Ferse darauf herum. Doch das genügte nicht annähernd, um ihr dringendes Rachebedürfnis zu stillen. Deshalb hob sie das Papierknäuel wieder auf und strich es glatt, um es in viele winzig kleine Schnipsel zu zerreißen, so winzig wie nur möglich. Mit der Hand voller Konfettischnipsel wühlte sie in ihrem Sekretär herum, bis sie einen Umschlag fand. Sie ließ Wolfgangs Unfallbericht in den Umschlag rieseln und klebte ihn zu.
    Als Tripod ihr um die Beine strich, hob sie ihn hoch und drückte den grau-weißen Kater an die Brust. Schnurrend rieb er seinen Kopf an ihrem Kinn.
    „Du hast recht“, sagte sie entschieden, während sie das Tier zwischen den Ohren kraulte. „So wütend zu sein ist ziemlich kontraproduktiv. Wenn ich es zulasse, dass mich die Sache dermaßen aus der Fassung bringt, gewinnt Jones noch. Und das wird mit Sicherheit nicht passieren.“ Sie setzte Tripod vorsichtig auf einem Kissen ab. „Also gehen wir lieber ins Krankenhaus und versüßen jemandem den

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