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Lady Sunshine und Mister Moon

Lady Sunshine und Mister Moon

Titel: Lady Sunshine und Mister Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Andersen
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Tag. Ich schlüpfe schnell in etwas konservativere Klamotten, mache mir die Haare, und dann gehen wir. Na ja … alle außer dir.“ Sie blieb auf dem Weg zum Schlafzimmer bei Rufus stehen und streichelte ihm über den Kopf. „Du wirst sicher auch einmal die Welt verbessern, aber ich fürchte, du bist noch nicht so weit. Aber bald, kleiner Freund. Bald.“
    Als sie Stunden später wieder in ihre Wohnung zurückkehrte, fühlte sie sich schon wesentlich besser. Sie ließ Buster von der Leine und öffnete die Tür des Katzenkorbs. Tripod und Rags, die nach ihren Ausflügen immer ein wenig Zeit brauchten, um sich zu orientieren, sollten hinausklettern, wann sie es für richtig hielten. Rufus saß schmollend vor der Tür und würdigte sie keines Blickes. Sie tröstete sich damit, dass er wenigstens die Wohnung heil gelassen hatte. Sie betrachtete das als Fortschritt, während sie versuchte, sich von seinem offensichtlichen Missfallen kein schlechtes Gewissen einjagen zu lassen. Sie hatte ihre Babys zu den örtlichen Krankenhäusern gebracht, wo sie nun schon seit etwas mehr als vier Jahren Teil eines freiwilligen Tiertherapieprogramms waren. Doch Rufus war noch nicht so weit, als dass man ihn frei in einem Krankenhaus hätte herumlaufen lassen dürfen. Es gehörte nämlich nicht zum Programm, dass die Tiere wie wild durch das Krankenhaus tobten. Sondern sie sollten die Patienten – also diejenigen, die eine Vorliebe für Tiere hatten – vor einer bevorstehenden Operation oder Langzeitpatienten wie die Kinder auf der Krebsstation etwas aufheitern. Solange Carly also nicht sicher sein konnte, dass Rufus sich ordentlich benahm, würde er eben zu Hause bleiben müssen.
    Doch sie war daran gewöhnt, dass sie für ihn das Allergrößte war – jedenfalls kam sie gleich nach seinem Kauknochen. Deshalb brachte es sie etwas aus der Fassung, dass er ihr so demonstrativ die kalte Schulter zeigte. Ihn für sein schlechtes Benehmen auch noch zu belohnen wäre mit Sicherheit ein Riesenrückschritt für die ersten zart aufkeimenden Erfolge seines Trainings. Um sich davon abzuhalten, ging Carly ins Schlafzimmer. Sie war eine verantwortungsbewusste Hundebesitzerin; ganz egal, was der, dessen Namen sie nicht nennen wollte, dazu gesagt hätte. Rufus sollte ruhig schmollen.
    Aber es gab keinen vernünftigen Grund, weshalb sie in seiner Nähe bleiben und sich quälen lassen musste. Sie zog ihren metallicblauen Bikini an und beschloss, lieber eine Runde schwimmen zu gehen.
    Als sie wenig später zum Pool kam, schwamm dort gerade ein Teenager von einem Ende zum anderen. Carly hatte ihn noch nie zuvor gesehen. Seine Form ließ noch zu wünschen übrig; er wühlte das Wasser dermaßen auf, dass sie beschloss, ihm noch ein wenig Zeit zu lassen. Sie drapierte ihr Handtuch auf einer Liege im Schatten, machte es sich bequem und beobachtete die verbissenen Runden des Jungen. Es war nicht schwer zu erraten, dass ihn etwas antrieb. Und sie musste zugeben, dass sein Ärger oder seine Entschlossenheit oder was auch immer es war auf beeindruckende Weise seinen fehlenden Schwimmstil wettmachte. Dann rieb sie sich mit Sonnencreme ein und sah weiter zu, wie er sich Zug um Zug durchs Wasser kämpfte.
    Nach einer Weile wirkten seine Bewegungen beinahe hypnotisch auf Carly. Sie gähnte. Und nach einer weiteren Bahn fielen ihr die Augen zu.
    Als sie sie wieder öffnete, stand ein Schatten vor ihr und versperrte den Sonnenstrahlen den Weg. Carly beschirmte ihre Augen und starrte auf das schlanke sonnengebräunte Phantom am Fußende ihrer Liege.
    „Hey“, sagte eine junge männliche Stimme, die sich anhörte, als ob da jemand absichtlich cool klingen wollte. Das Phantom bewegte sich und ließ sich auf die benachbarte Liege fallen, wo es sich in einen großen, schlaksigen Teenager mit dunklen Haaren und schönen grünbraunen Augen verwandelte. Er wischte sich mit dem Unterarm Tropfen von der Stirn. Sein Blick wanderte von ihren Brüsten zu ihrem nackten Bauch, an den Beinen entlang und wieder zurück in ihr Gesicht.
    „Selber hey“, sagte sie und stieß einen leisen Seufzer aus. Mit Sicherheit würde jetzt ein müder Anmachspruch folgen.
    „Wo sind Ihre Hunde?“, fragte er und blickte sich um, als erwartete er, dass die Tiere plötzlich aus dem Nichts hervorsprangen. „Sie hätten sie mitbringen sollen.“
    Sie schenkte ihm ein spontanes Lächeln. Mit dieser Frage hatte sie nicht gerechnet. Gut, er war also auch ein Hundeliebhaber … und alles andere als

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