Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition)

Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition)

Titel: Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Lange
Vom Netzwerk:
und Sophie im Schlepptau.
    In der Eingangshalle sah es aus wie beim letzten Mal, nur das heute ein frisches Feuer im Kamin brannte und gegen die, für einen Julitag doch recht kühlen Morgentemperaturen, ankämpfte. Der große Holztisch war mit vielen, noch umgedrehten und unbenutzten Kaffeetassen gedeckt. Am entfernten Kopfende saß, mit einer dampfenden Tasse vor sich und völlig durch eine Hamburger Tageszeitung verborgen, ein junger Mann, auf den Angie zuging und ihn ansprach.
    Hinter der Zeitung schaut e ein Mann, ungefähren im selben Alter wie Linda, hervor. Seine braunen Augen lugten unter einigen ins Gesicht ragenden, dunkelblonden Haarsträhnen interessiert hervor und musterten Linda und Sophie. Dann faltete er die Zeitung zusammen, um sie zur Seite zu legen stand von der Bank auf und stellte sich mit einem Händedruck für Linda und Sophie als Nils Buttel vor.
    Angie stellt e die beiden Gäste vor und rückte mit ihrem Anliegen, einem Ausritt auf Arthur, heraus.
    Er richtet e sich direkt an Sophie, wobei er in die Hocke ging, um auf ihrer Augenhöhe zu sein und erklärte ihr, dass Arthur sich bestimmt freuen würde, ein bisschen Bewegung zu bekommen.
    „Ich habe aber Angst“ erwidert e Sophie und klammerte sich wieder an Lindas Beine, wobei sie sie Hilfe suchend ansah.
    Bevor Linda sie beschwichtigen und ihr sagen konnte, dass sie nicht reiten müsste, wenn sie nicht wollte, kam Nils ihr zuvor und versuchte, sie zu beruhigen. Er versprach ihr das Pony zu führen und dass Arthur ein ganz lieber kleiner Kerl sei. Außerdem, sagte er ihr, wäre er sehr dankbar, wenn sie ihm helfen würde Arthur zu bewegen, der wäre in letzter Zeit etwas faul.
    Eine n Moment lang warteten alle ganz ruhig gespannt auf Sophies Antwort. Diese schien angestrengt zu überlegen und das für und wieder abzuwägen. Bevor sie zu einem Ergebnis kommen konnte, ergriff Nils wieder das Wort, schlug vor sich Arthur erst einmal anzusehen und streckte Sophie seine Hand entgegen. Kurz zögerte sie noch, doch dann ergriff sie sie und ließ sich von Nils geleiten. Völlig erstaunt über Sophies Reaktion starrte Linda den beiden hinterher und musste sich beeilen, um den Anschluss an Angie, die bereits den beiden folgte, nicht zu verlieren. Staunend ging sie mit Angie hinter Nils und Sophie her und sah, wie er mit ihr sprach und ihr die verschiedensten Dinge auf dem Hof erklärte. Bei einem dunkelbraunen Ledersattel, der über ein Holzgatter hing, hielt er an und erklärte die einzelnen Gurte, wie auch bei einem großen Kaninchenstall, wo er sämtliche Namen der acht Tiere aufzählte. Bommel, Möhre, Ernie und Bert, Suse, Wuschel, Wuscheline und Peet.
    Als sie i n eine der Boxenställe eintraten und an den mächtigen Pferden hinter den Gattertüren vorbeigingen, schaute Sophie gebannt auf die, für sie riesigen Köpfe oder Hinterteile der Pferde. Einige schenkten den menschlichen Besuchern ein begrüßendes Schnauben, andere waren zu beschäftigt mit dem Kauen von Heu oder kleinen Pressdingern, die Linda noch nie zuvor gesehen hatte, um von ihnen Notiz zu nehmen. Sie mussten durch die gesamte Gasse, um an die letzte Box zu gelangen, die laut Nils Arthur gehörte. Diese Box war offener, eher wie ein Gehege gestaltet. Arthur, der mit dem Hinterteil zu ihnen stand, drehte neugierig den Kopf herum und fing zu gähnen an. Fragend schaute Sophie Nils an. Der erklärte ihr schmunzelnd, dass Arthur sich nicht langweile, sondern dass Pferde und Ponys so die Witterung von anderen Lebewesen aufnehmen würden. Als das Pony die Stimme seines Besitzers hörte, fing es lauthals an zu wiehern und trippelte freudig auf seine Besucher zu. Nils wuschelte ihm durch die etwas zu lang geratene Stirntolle seiner Mähne. Linda bemerkte belustigt, dass Pony und Besitzer sich in Sachen Kopfbehaarung scheinbar einig waren. Das Shetlandpony hatte eine helle Mähne, die strähnig mit goldblond durchsetzt war. Sein Fell, das etwas länger aussah als bei den großen Pferden im Stall, war rotbraun und unter seiner Stirntolle trug es einen kleinen, fast kreisrunden weißen Fleck. Nils erklärte Sophie, dass viele Pferde und Ponys solche Flecken, die man als weiße Abzeichen bezeichnen würde, im Gesicht hätten und diese nach ihrem Aussehen benannt wurden. Arthur hatte eine Flocke im Gesicht, andere Namen dafür wären Flämmchen, Blume, Blesse oder Stern.
    „Komm, streichle ihn doch auch einmal “, forderte Nils Sophie auf und schob vorsichtig ihre Hand in Arthurs Richtung.

Weitere Kostenlose Bücher