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Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition)

Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition)

Titel: Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Lange
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Dieser fing an, sobald Sophies Hand in seine Greifweite gelangte, daran zu lecken, worauf Sophie vergnügt quietschte. Der Bann schien damit gebrochen zu sein. Sophie entspannte sich merklich und strahlte ihre Mutter an. Danach hatte sie nur noch Augen für Arthur.
    Angie, die abwartend daneben gestanden und sich die Annäherung zwischen Pony und Kind angesehen hat te, legte eine Hand auf Lindas Schulter und sagte zu ihr: „komm, wir lassen die drei mal miteinander warm werden“. Das sagte sie mit einem kaum wahrnehmbaren verschworenen Unterton. „Ich stelle dir Mal mein Schmuckstück vor, Merkur“. Dabei zeigte sie in Richtung der gegenüber liegenden Box, in der ein schlanker weißer Pferdekopf mit spitzen aufgerichteten Ohren zu sehen war. Aufmerksam spielte er mit den Ohren und schnaubte erwartungsvoll in ihre Richtung. Für Angie fast nebensächlich, für Linda eine besondere Erfahrung, kam Linda auch in den Genuss einer abgeleckten Hand, nachdem Angie Lindas Hand in Richtung Pferdemaul zog und sagte: „Komm, Merkur möchte dich kennen lernen“. Linda war ganz überrascht, wie weich das Pferdemaul war, und wie behutsam Merkur an ihr schnüffelte und schleckte. Ganz deutlich spürte sie das Temperament unter dem weißen Fell des Tieres und hoffte, dass das Modell beim Shooting eine starke Hand beweisen würde, um diesen Hengst zu bändigen. Schön war er allemal und Linda konnte sich die Kleider, die sie fotografieren sollte, gut auf dem weißen Fell vorstellen.
    So verbrachten sie den ganzen Tag auf dem Hof. Linda machte von verschiedenen Stellen auf dem Gelände Pr obeaufnahmen mit ihrer Digitalkamera, um sich zu Hause Gedanken über die optimalen Einstellungen und Lichtverhältnisse machen zu können. Und Sophie legte ihre anfängliche Scheu vor Pferden schnell ab und konnte gar nicht genug bekommen von den gemächlichen Runden über den Übungsplatz. Nils stellte sich als überaus geduldig heraus und marschierte unzählige Male, das kleine Shatty am Halfter führend, um den Platz. Zwischendurch sah sie ihre Tochter am Rande des Übungsplatzes auf einer Bank sitzen. Sie aß ihr mitgebrachtes belegtes Brötchen und trank ein Trinkpäckchen Apfelsaft. Dabei beobachtete sie Nils mit leuchtenden Augen, der ein Paar Trainingsrunden auf einem recht großen braunen Pferd drehte. In einer Trainingspause gesellt sich Linda kurz zu ihnen, bedankte sich bei ihm und entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten. Doch er tat es mit einem Lächeln ab. Er erklärte ihr, es wäre ein wunderbares Training für Arthur gewesen. Der wäre in letzter Zeit viel zu kurz gekommen, da er sich mehr um seine anderen beiden Pferde gekümmert hatte und auch irgendwie nicht mehr auf das kleine Pony passen würde. Dabei lächelte er Linda spitzbübisch an, was ihr mal wieder die Röte ins Gesicht schießen ließ.
    Der Tag war sonnig und sehr warm. Gegen Abend bemerkte Linda, dass es immer schwüler wurde und wunderte sich nicht, dass von Westen ein tiefschwarzer Wolkenberg auf den Hof zusteuerte und diesen schon fast erreicht hatte. Gerade waren sie dabei, den geduldigen Arthur zu striegeln und die Hufe auszukratzen. Jeden einzelnen Handgriff erklärte Nils geduldig und ließ Sophie viel mithelfen. Da fielen auch schon die ersten dicken Tropfen vom Himmel und ein dumpfes Grollen war in der Ferne zu vernehmen. Linda fragte ungeduldig, ob sie sich vielleicht etwas beeilen könnten, sie wäre gerne schon im Bus, oder besser noch zu Hause, wenn das Gewitter richtig losbrechen würde. Doch Nils erwiderte ganz gelassen, dass sie Arthur erst gut versorgt und ausreichend trocken gestriegelt in den Stall bringen dürften, damit er nicht krank werden würde und dann müsste er ja auch noch gefüttert werden. Außerdem könnten sie auch noch gar nicht gehen, da Angies Mutter bestimmt schon etwas Leckeres zum Abendessen gezaubert hätte.
    Und so kam es, dass Linda und Sophie an der mächtigen Holztafel in der Eingangsdiele des Hofhauses zwischen den anderen Reitern Platz nahmen. Tatsächlich hatte Angies Mutter Gabriele, die am Kopfende saß, einen riesigen Topf Chili con Carne gekocht, nach ursprünglichem Rezept nicht mit Hackfleisch, sondern mit großen Rindfleischstücken, die durch langes schmoren zart auf der Zunge zergingen. Dazu gab es selbstgebackenes dunkles Brot. Sogar Sophie schaffte, völlig
    ausgelaugt von dem aufregenden Tag, einen großen Teller und die leichte Schärfe des Gerichtes zauberte einen rosigen Schimmer auf ihre

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