Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition)
artig für die Geschenke und entschuldigte sich für ihr Verhalten. Mit den Gedanken war sie aber schon bei der Planung ihn zu Verlassen.
Völlig gefangen in diese n Erinnerungen hatte Linda nicht bemerkt, dass die Sendung „Die perfekte Minute“ bereits zu Ende und Sophie mit dem Kopf auf ihrem Schoß eingeschlafen war. Vorsichtig, um sie nicht zu wecken, brachte sie sie in ihr Bett, räumte das Wohnzimmer auf und kuschelte sich erschöpft ins Bett, mit dem Gedanken, sich nie wieder von einem Mann so behandeln zu lassen.
Für den Samstag hatte Linda einen Ausflug mit Sophie zum Pferdehof von Angie geplant. Zum einen, um sich noch mal dort umzusehen und zum anderen hoffte sie, Sophie damit eine Freude zu bereiten. Eine, die nicht viel mehr kostete als zwei Bustickets. Ausflüge wie Zoobesuche, Freizeitpark oder ins Kino gehen passten leider nur selten in ihr Budget. Doch für Sophie war das gar nicht so schlimm. Sie freute sich genauso über einen ausgedehnten Besuch auf einem Spielplatz (in der näheren Umgebung kannten sie schon so einige) oder ab und zu über eine Kugel Vanilleeis mit Streuseln vom Eisladen um die Ecke. Linda hätte ihr aber gerne, so wie die Familien der Mitschüler von Sophie, mehr bieten können. Deswegen dachte sie, dass der Reithof eine gelungene Abwechslung bot, in der Hoffnung, dass Sophie wie alle kleinen Mädchen Pferde faszinierend finden würde.
A ls sie jetzt, nach einem ausgiebigen Frühstück und der Busfahrt den gekiesten Weg zum Hof gingen, fiel Linda auf, dass Sophie sich neugierig umsah und dabei immer dichter neben ihr her lief. An dem großen Vorplatz angekommen, auf dem schon einiges los war, allerdings wesentlich weniger als bei ihrem letzten Besuch, umklammerte Sophie bereits das rechte Bein ihrer Mutter. „Oh je“, dachte sich Linda, „sie scheint ja genauso ängstlich zu sein wie ich“.
In dem Moment war auch schon lautes, aufgeregtes Gebell zu vernehmen und ein zotteliges Etwas kam auf sie zugestürmt. Obwohl Linda den Hofhund Lutz schon kennen gelernt hatte, schlich sich bei dem Spektakel ein ungutes Gefühl ein und sie bemerkte, wie Sophie sich an ihrem Bein festkrallte. Aber nur ganz kurz, dann lockerte sich die kleine Hand wieder und Sophie ging sogar lachend auf den Hund zu. Dieser drosselte das Tempo, sprang aufgeregt hin und her und warf sich kurz vor Sophie hechelnd auf den Rücken. Mit ihren Händen wuschelte Sophie seinen Bauch, wofür er sich mit einem zufriedenen Winseln bedankte. Da erst merkte Linda, dass sie die ganze Zeit die Luft angehalten hatte und atmete erleichtert wieder aus. Auch ihre „Ich-werfe-mich-gleich–schützend-vor-mein-Kind- Haltung“ löste sich wieder. Kinder und Tiere verstehen sich halt manchmal ohne Worte, dachte sie erleichtert und auch etwas stolz darüber, dass ihre Tochter doch gar nicht so ängstlich zu sein schien. Aber trotzdem nahm sie sich vor, mit ihr in Ruhe darüber zu sprechen, dass nicht alle Hunde so freundlich waren wie Lutz.
„Na, da haben sich ja zwei gefunden“ hört e Lindas Angies vertraute Stimme. „Hallo wer bist du denn“? wandte sie sich an Sophie.
„Ich bin Sophie und wer ist das? “ erwiderte das blonde Mädchen und schaute fragend zu Angie hoch, wobei sie wegen der bereits strahlenden Sonne blinzeln musste.
„Das ist Lutz und ich glaube , er möchte dein Freund sein“ beantwortete Angie die Frage. Und an Linda gewandt sagte sie: „Schön, dass du Sophie mitgebracht hast, ist sie deine Tochter“? Darauf nickte Linda lächelnd.
„Das sieht man sofort“ bemerkte Angie. „ Möchtest du dich noch ein bisschen umsehen und planen“? Wieder nickte Linda und antwortete ihr: „Ja, wenn ich darf, würde ich mir gerne noch mal verschiedene Plätze hier auf dem Hof ansehen und mich inspirieren lassen. Aber ich wollte auch ganz gerne Sophie ein bisschen herum führen und vielleicht kann sie ja auch mal ein Pferd streicheln. Sie hatte noch nie Kontakt zu Pferden, mal sehen, ob sie wie viele Mädchen gerne mit diesen schönen Tieren zusammen ist“.
Angie macht e eine einladende Geste Richtung Haupthaus und erwiderte: „na klar, fühlt euch ganz wie zu Hause und kommt erst mal mit, einen Kaffee oder einen Kakao trinken. Nils ist auch schon da, vielleicht kann Sophie auch mal eine Runde auf seinem Pony herumgeführt werden. Nils hat neben seinen beiden Pferde noch Arthur, ein kleines Shetlandpony, hier stehen“. Mit diesen Worten war sie auch schon durch das Eingangstor geschlüpft, Linda
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