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Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition)

Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition)

Titel: Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Lange
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Wangen. Während Linda die anderen Reiter kennen lernte und erzählen musste, was sie Spannendes hier auf dem Hof vorhatte, schlief Sophie an Nils Schulter, der neben ihr saß, erschöpft ein.
    Währendessen erhellten immer wieder grelle Blitze den Abendhimmel und Donner erschütterte die Luft. Aber Linda fühlte sich sicher und geborgen hier in dem Haus und der Gemeinschaft und fühlte sich so wohl , wie schon lange nicht mehr.

Kim

    Auch in der Stadt verdunkelte das Gewitter den Himmel. Kim hatte den Tag gut genutzt, obwohl es ein eigentlich freier Samstag war. Außerdem war Glenn für das Wochenende zu Hause.
    An und für sich reservierte die beschäftigte Agenturleiterin solche Wochenenden für sie beide, doch Glenn hatte sich mit einem alten Studienfreund auf einen Kaffee verabredet und Kim konnte die Zeit nutzen, um den Besitzer des kleinen Ladens, für das Linda sich zu interessieren schien, zu treffen. Stefan, der Freund ihres Mannes, hatte tatsächlich die Nummer des Maklers herausbekommen, was, wie er unterstrich, gar nicht so einfach war.
    Er hatte nach einiger Recherche in Immobilienkreisen h erausgefunden, dass das Haus längere Zeit zum Verkauf gestanden hatte, aber keinen Abnehmer fand. Hinter dem Verkauf stehe wohl eine größere Erbengemeinschaft, wo gerne jeder ein großes Stück vom Kuchen haben wollte, also musste der Kuchen, sprich die Verkaufsumme, recht hoch sein. Um aber eine höhere Summe zu erzielen, hätte das Objekt wohl in renoviertem Zustand sein müssen, denn es fand sich kein Interessent. Nur waren die Erben nicht gewillt Geld oder gar Arbeitskraft für die Instandsetzung aufzubringen, also lag die Angelegenheit irgendwann brach. Bis Stefan den zuständigen Makler ausfindig gemacht hatte und Kim dessen Telefonnummer gab. Sie hatte die Besprechung mit ihm gleich in das besagte Geschäft gelegt, um sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen.
    Herr Attermann war ein untersetzter Mittfünfziger, der seine dünnen Resthaare stark gegelt trug und schon etwas aus dem beige farbenen Anzug herausgewachsen war- zumindest am Bauch. Kim war froh, dass aus der Lücke, die zwischen Hosenbund und Sakko entstand kein nacktes Fleisch quoll, sondern sein weißes Hemd hervorlugte, welches sich partout nicht im Hosenbund halten wollte. Er musterte Kim bei ihrem Eintreffen abschätzend und drückte ein wenig zu fest ihre Hand. Er entpuppte sich aber als sehr freundlich und führte Kim geduldig durch das Geschäft. Was Kim sah gefiel ihr gut. Der Laden bestand aus einem nach Kims Schätzung ungefähr 60qm² großen Raum mit zwei bodentiefen Doppelfenstern zur Straßenseite hin. Zwischen diesen befand sich die Eingangstür. Ein bisschen kannte Kim sich mit alten Häusern aus, daher sah sie schnell, dass die Bausubstanz im Grunde in Ordnung war. Es musste nur einiges renoviert werden. Wozu auch gehören würde, neben den Wänden, die vor dem Tapezieren neu verputzt werden müssten, den alten Dielenboden und die Holzfenster und -türen aufzuarbeiten oder sogar zu erneuern.
    Positiv war auch, dass Kim nach eingehender Prüfung der Wände und Ecken keine Spuren von Feuchtigkeit oder Schimmel fand. Herr Attermann musterte sie argwöhnisch, wie sie verschiedene Stellen der Wände abtastete und auch daran schnupperte und schloss wohl daraus, dass er es nicht mit einem Laien zu tun hatte. So rückte er von alleine damit heraus, dass im Nebenraum, der als Teeküche genutzt wurde, ein bisschen mehr zu machen wäre. Er war über einen kleinen Flur zu erreichen, der praktisch nur aus vier Türen bestand. Eine Tür führte in den Hauptraum, eine zu einem kleinen weiß gekachelten WC, das nur gründlich gereinigt werden müsste. Eine Tür führte zu einer Abstellkammer, die Kim nicht so gut einsehen konnte, weil sie mit Kartons voll gestellt war und die letzte Tür führte schließlich in die Teeküche. Der kleine Raum war ausgestattet mit einer winzigen Küchenzeile, die arg ramponiert aussah. Von den vier Schanktüren hingen drei heraus gebrochen in den Angeln. Das kleine Stück Arbeitsplatte war vor Fett und Schmutz farblich nicht mehr zu erkennen, genauso wie die zwei tragbaren Herdplatten, die darauf standen. Das Abwaschbecken hatte auch schon bessere Tage gesehen und der Wasserhahn fehlte ganz. Der ehemals blauweiße karierte Linoleum Bodenbelag war scheinbar zweckentfremdet worden, denn große Teile waren herausgeschnitten worden. „Oh, ja, da wäre ja so einiges zu machen“, hatte sie das Verhandlungsgespräch

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