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Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition)

Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition)

Titel: Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Lange
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an.
    Schon das erste Bild war in Lindas Augen eine Katastrophe. Auf dem Foto, eine Szene von der wilden Blumenwiese, kratzte Lexa sich am Bein und an Merkurs weißem Hals saß eine dicke schwarze Fliege. Das Bild fiel schon mal raus. Auch das zweite Bild war nicht so besonders. Pferd und Reiterin sahen zwar ganz gut aus, aber es war ein total langweiliges Bild und vor allem war im Verhältnis viel zu viel Himmel auf dem Bild zu sehen. Er nahm fast 2/3 des Bildes ein und hing auch noch voller Wolken. Linda hatte di e Lust verloren, sich die Fotos weiter anzusehen. Das bringt ja nichts, das hast du wohl vergeigt, schimpfte sie im Stillen mit sich selbst. Sie könnte es nicht ertragen, wenn wirklich alle Bilder wie die ersten beiden sein würden. Sie holte sich noch einen Tee und klickte zum nächsten Bild. Und siehe da, es zeigte Merkur und Lexa in rasantem Ritt. Das Bild hatte Linda geschossen kurz bevor Lexa über den Hals des Pferdes abgeworfen wurde. Lexas Gesicht war aber nicht furchtsam, sondern in dem Moment schien sie den
    fessellosen Ritt zu genießen. Merkurs Mähne mit den eingeflochtenen Blüten wehte im Wind und das pfirsichfarbene Kleid lag an Lexas Körpervorderseite eng an und flatterte nach hinten wild in der Luft.
    Die nächsten Bilder zeigten Szenen im Wald in denen Lexa das grüne Kleid trug. Diese Fotos waren wirklich alle gut geworden. Das Beste von ihnen war aber Lindas Meinung nach das Bild, wo Lexa auf dem Pferderücken lauernd hinter sich sah.
    Die Bilder vom dritten Schau platz waren leider nicht so gut wie die davor. Öfter war die Sonneneinstrahlung zu stark gewesen und Lexa hatte ihre Augen zusammen gekniffen. Aber das Bild, das sie von dem unfreiwilligen Bachübersprung von unterhalb des springenden Pferdes geknipst hatte, war schon spektakulär. Leider sah man das weiße Kleid darauf schlecht. Aber es war ein anderes Bild dabei, auf dem Lexa mit Merkur zwischen den anderen Pferden stand, das sehr schön geworden war.
    Linda war ganz schlecht vor Erleichterung. Darauf brauchte sie erst einmal einen Sekt. Sie hatte noch einen Piccolo im Kühlschrank stehen, den sie öffnete und sich ein halbes Glas einschenkte. Schließlich musste sie Sophie noch von der Schule abholen. Dann machte sie erstmal den Abwasch vom Frühstück um sich etwas abzulenken und wie der zu beruhigen. Sie wusch gerne ab. In der kleinen Küche gab es keinen Geschirrspüler, aber für sie beide fiel auch nicht so viel schmutziges Geschirr an. Und kochen konnten sie auch gut in der alten aber gut gepflegten Küche, obwohl der Raum wirklich winzig war. Es gab hier leider keine Möglichkeit einen Tisch zum Essen hineinzustellen. Daher hatte Linda an einer Wand im Wohnzimmer das mit Sofa, Couchtisch, einem schmalen Regal und einer kleinen Anrichte schon gut gefüllt war, einen kleinen klappbaren Tisch an der Wand angebracht. Nur zum Essen wurde er aufgeklappt und die beiden Hocker von der Wand gerückt. Manchmal aßen sie aber auch auf dem Sofa.
    Trotz der Enge in ihrer Wohnung wollte sie auf keinen Fall ihre kleine Mietküche gegen die moderne Designerküche aus ihrem früheren Leben tauschen. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen und sie fand sich übermütig tanzend im Wohnzimmer wieder. Es hatte geklappt! Innerlich jubelte die Fotografin und plumpste erleichtert auf das Sofa. Dabei raschelte es dezent in ihrer Hosentasche. Sie erinnerte sich an die Telefonnummer die sie auf einem Zettel notiert und eingesteckt hatte.
    Nach kurzem Zweifeln fasste Linda sich ein Herz und wählte die Nummer. Sie war so guter Stimmung, da wollte sie einfach probieren einen Termin für eine Besichtigung zu bekommen. Sie telefonierte mit einem Mann, der sich als Stefan Bolten vorstellte und eine samtweiche, sehr sympathische Stimme hatte. Vielleicht durch den kleinen Schluck Sekt angesäuselt oder durch seine sonore Stimme eingelullt erzählte sie ihm gleich, dass sie sich das Objekt wohl nicht leisten könnte, aber es sich gerne mal ansehen wollte. Sie hörte fast sein unterdrücktes Lachen und war daher ganz erstaunt, als er ihr einen Termin am kommenden Donnerstagmorgen anbot. Sie sagte zu, und legte nach der Verabschiedung mit pochendem Herzen auf.
    Gott, wie unprofessionell und blöd bist du eigentlich, schalt sie sich selbst, da sagst du noch vor einer Besichtigung dem Makler, dass du es dir eigentlich nicht leiste n kannst. Aber ihre Laune mochte das jetzt auch nicht trüben. Schließlich konnte sie sich den Laden wenigstens mal

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