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Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition)

Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition)

Titel: Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Lange
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Kim

    Kim schmunzelte in sich hinein. Stefan hatte sie angerufen und mitgeteilt, dass der Kontakt zur „Zielperson“, wie er sich ausdrückte, hergestellt sei. Er hatte für den kommenden Donnerstag einen Termin zur Besichtigung des Geschäftsgebäudes mit ihr ausgemacht. Er amüsierte sich über Lindas Aussage, sie könne sich das wohl eh nicht leisten. Kim instruierte ihn noch einmal, wie er bei der Besichtigung vorgehen sollte, damit Linda nicht gleich aus dem Laden flüchten, sondern hoffentlich ernsthaftes Interesse entwickeln würde.
    „Meinst du , der bekommt dass hin, dass Linda anbeißt?“ wurde Kim von Yvette, die das Gespräch mit angehört hatte, gefragt.
    Kim saß, als Stefan sie anrief, gerade auf einem mit türkisblauen Handtüchern bedecktem Kosmetikstuhl in Yvettes Salon. Der kleine Raum war in zwei verschiedenen Sandtönen gestrichen. Eine Wand zierte eine Wandbemalung, die Wellen in türkisblau darstellte. In einer Ecke stand, als Dekoration, ein großes Stück Treibholz auf einem Messingspieß befestigt und wurde von einem dahinter befestigten Indirekten Licht in Szene gesetzt. Das Mobiliar war auch in Sandtönen gehalten. Große Muscheln, Seesterne und weitere kleine Stücke Treibholz waren als Zierrat verteilt. Im Hintergrund hörte man Meeresrauschen, das Yvette von einer kleinen Musikanlage abspielte. Dies war Kims Lieblingsraum in Yvettes Salon. Er war schlicht und erfrischend und ließ in Kim immer wieder Erinnerungen an einen besonders schönen Urlaub in Barcelona gegenwärtig werden. Sie war mit Glenn nicht direkt in Barcelona gewesen, sondern in der Nähe, in einer Stadt am Meer- Salau. Aber Barcelona hatten sie sich natürlich auch angesehen. Eine sehr beeindruckende Stadt. Aber schöner noch war ein Ausflug in eine kleinere Stadt in der Nähe von Salau, dem Ort Reus. Na ja, klein konnte man auch nicht sagen, aber vom Flair war der Ort, wie man sich eine spanische Kleinstadt vorstellte. An einem Marktplatz hatten sie in einem wunderbaren Café gesessen, nachdem sie das Gaudimuseum (der Künstler A. Gaudi war in dieser Stadt geboren worden) angesehen hatten. Für Kims Mitbringselsammlung hatten sie in einer Seitenstraße in dem Geschäft einer sympathischen Frau, die sich als Schweizerin entpuppte, einen taschenbuchgroßen aus massivem Eisen und einen kleinen Stier in der Größe einer Zigarettenschachtel, der nach Gaudis Art mit bunten Glasstücken beklebt war, erstanden. Fast hatte der große Stier in Kims Gepäck dazu geführt, dass sie für das Übergepäck hätte bezahlen müssen, doch blieb es gerade noch im Limit. Diese ganzen Erinnerungen und vor allem das Rauschen des Meeres, das sie so sehr genossen hatte, zogen in ihrem Kopf vorbei, während sie sich entspannte und den Alltagsstress vergaß.
    Auf ihrem Gesicht haftete eine hauchzarte Papiermaske, darunter hatte Yvette eine grünliche Avocado Creme mit einem Spatel aufgetragen. Die Augen waren ausgespart, auf ihnen lagen mit Augenfältchenserum getränkte Wattepads.
    Für das Telefongespräch mit Stefan hatte Yvette die Pads heruntergenommen und Kim in eine aufrechte Sitzposition geholfen. Jetzt legte sich Kim wieder gemütlich zurück und überließ sich Yvettes wohltuenden Händen. Diese machte sich daran, Kims Fingernägel in einem sommerlichen Koralle nrot zu lackieren. Sie unterhielten sich über das, was Lexa von dem Shooting erzählt hatte. Nebenher hatte Lexa wohl auch beobachtet, dass ein Reiter auf dem Hof sich Linda etwas angenähert hatte. So halb hatte sie ein Gespräch der Beiden mit angehört, in dem er Linda Hilfe anbot, falls sie etwas renovieren müsste. Kim fand das ganz gut, denn das Geschäftsgebäude müsste schon recht intensiv überholt werden, wenn Linda dort ein Fotostudio eröffnen wollte. Falls sie überhaupt anbiss. Außerdem fand Kim es wichtig, dass Linda ein paar Kontakte geknüpft hatte. Ganz gespannt war Kim, ob Stefan Linda wohl überzeugen konnte, den Laden anzumieten. Eigentlich konnten die wenigsten Frauen Stefan etwas abschlagen, erklärte sie Yvette.
    „Ach ja“ erwiderte sie amüsiert, während sie mit einem feuchtwarmen kleinen Handtuch die Reste von der Maske aus Kims Gesicht beseitigte. „Das hört sich ja nach einem Typ für mich an. Der würde sich aber umgucken. Solche „Everybody’s Darling- Typen“ mag ich ja besonders“, sagte sie ironisch.
    Yvette hatte für die Männerwelt nicht viel übrig. Oder besser gesagt waren sie ihr schon ein netter Zeitvertreib,

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