Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition)
Sie bat Nils, schon mal mit Sophie und Lindas Eltern voraus zu gehen, sie wolle eben noch etwas Geschäftliches mit Linda besprechen und würde sie dann mit dem Auto nachbringen.
Nils guckte etwas überrannt , doch fügte er sich dem Vorschlag und half Lindas Mutter in ihren Sommermantel.
Auch Linda war etwas irritiert . Sie hatte einen gemütlichen Abend bei sich zu Hause mit ihren Eltern und vielleicht auch mit Nils geplant. Aber momentan war sie viel zu erledigt von dem Tag und dem Ärger mit Marvin um ein Veto einzulegen. Und außerdem freute sie sich natürlich auch über das großzügige Angebot von Frau Harfst und war noch gespannter darauf, was diese noch mit ihr zu besprechen hätte.
Nach dem sie nur noch zu dritt in dem Studio saßen, startete sie einen Versuch, den beiden die Situation von gera de eben zu erklären, doch sie wurde von einem Klingeln an der Tür unterbrochen. Vor Schreck wäre ihr fast das Sektglas, an dem sie nippte, aus der Hand gefallen.
Doch hinter der Glasscheibe der Eingangstür erkannte sie entgegen ihrer Befürchtung nicht wieder ihren Nochehemann sondern die Gestalten von drei Frauen.
Linda öffnete die Tür und wollte den Damen erklären, dass sie schon geschlossen hätte, doch die Worte blieben ungesagt, als sie eine der drei erkannte. Es war die Frau, die sie einmal in einem Cafe in der Stadt so sehr bewundert hatte.
Auch heute sah sie wieder umwerfend aus. Sie trug eine dunkelblaue Chinohose und einen hauchzarten schwarzen Pullover mit V-Ausschnitt. Die schwarzen Stiefeletten ließen ihre langen Beine noch länger erscheinen. Über dem Arm trug sie einen dunklen Trenchcoat. Sie blickte Linda ernst entgegen und grüßte mit einem leichten Kopfnicken. Diesmal fühlte Linda sich viel besser, ihr, ihrem Vorbild, zu begegnen. Sie war stolz auf das, was sie hier geschaffen hatte und fühlte sich Dank Frau Harfst auch optisch wesentlich besser.
Völli g überfordert mit der Situation wusste Linda nicht, was sie sagen sollte.
Noch überraschter war sie, als Frau Harfst und Lexa sich zu ihnen gesellten und alle mit gefüllten Sektgläsern versorgten.
„Das werden wohl Bekannte von Lexa oder Frau Harfst sein“, dachte Linda sich, stellte sich ihnen per Handschlag vor und bat sie höflich hinein.
Eine der Neuankömmlinge, eine elegante Frau mit weiblichen Rundungen unter dem braunen Hosenanzug und dunklen halblangen Haaren, ergriff das Wort. Sanft, fast mütterlich lächelte sie Linda an.
„Liebe Frau Linda Carin“, sagte sie zu Linda „ich möchte uns gerne vorstellen. Dies ist Yvette Solmar, Kosmetikerin in Hamburg“ sie griff freundschaftlich an die Schulter der großen Schönheit, “und das ist Katharina Konen, die Besitzerin des KK-Cafés“, dabei blickte sie die dritte Frau im Bunde an, die ähnlich groß war wie die Kosmetikerin, dabei aber etwas kräftiger. Sie hatte langes, in wilden Locken und durch einen Zopf gebändigtes blondes Haar, eine warmherzige Ausstrahlung und trug zu einer weißen Leinenhose und einer braunen Tunika mit eingewebtem orientalischem Muster braune Sneakers.
Linda wurde immer verwirrter. KK-Café, dort hatte sie damals gesessen und die Frau, die wie sie jetzt wusste Yvette Solmar heißt, beobachtet.
„Und mein Name ist Kim McWilliam , ich leite eine Eventagentur. Sie kennen uns noch nicht, aber wir kennen sie recht gut. Wir haben ihre Schritte in die Selbstständigkeit beobachtet und teilweise unterstützt. Gerne möchten wir Ihnen kurz erklären, warum wir das getan haben und wer wir genau sind.
Linda machte ein ratloses Gesicht, vergaß ihre gute Erziehung aber nicht und bat die Frauen mit einer einladenden Handbewegung an eine der Bierzeltgarnituren. Sie setzte sich dazu und nahm erstmal einen großen Schluck Sekt. Der Tag schaffte sie. Das alles wurde ihr ein bisschen zu viel. Die Aufregung vor der Eröffnung, die ganzen Eindrücke des Tages, der Ärger mit Marvin und jetz t auch noch diese merkwürdige Begegnung! Was war hier los?
Doch Linda musste nicht lange auf eine Erklärung warten. Kim übernahm wieder das Wort und erzählte ihr alles. Alles , was in den letzten Monaten ohne Lindas Wissen im Hintergrund vor sich gegangen war. Alles, was in die Wege geleitet wurde und alles über den Zirkel. Zumindest umriss Kim den ganzen Zusammenhang. Sie erwähnte, welche Rolle Linda für den Zirkel spielte und Yvettes spezielle Aufgabe als Vertraute von Linda.
Auch von Brigittes und Lexas „Mittäterschaft“ erzählte Kim.
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