Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition)

Familien der beiden Mädels vom Pferdehof, Sophies Schulfreunde mit Familien, Lexa, Ursel und die anderen Reiter vom Hof, die Helfer des Umbaus natürlich auch, ihr Steuerberater, die Journalistin von der Tageszeitung und sogar den Makler Stefan Bolten hatte sie eingeladen. Sie hoffte, dass der eine oder andere etwas Zeit übrig hatte, bei ihr vorbeizuschauen, damit der Aufwand nicht umsonst gewesen wäre.
    Kaum im Laden machte Sophie sich daran eine Spielecke einzurichten. Linda wünschte, sie hätte Sophies Entschlossenheit. Sie selbst stand wie gelähmt mitten im Raum und wusste nicht wohin mit sich.
    Erst als Nils fröhlich pfeifend und mit Kisten voll Gläsern und Geschirr zur Tür hereinspaziert kam , legte sich Lindas Anspannung ein wenig und sie erwachte aus ihrer Starre. Das Geschirr hatte Nils von einem Bekannten ausgeliehen, der einen Getränkehandel betrieb. Von ihm hatte er auch ein paar Bierzeltgarnituren ausgeliehen und ein paar Kisten Bier auf Kommission geholt, etwas woran Linda noch gar nicht gedacht hatte.
    Dann war Linda durch die Vorbereitungen viel zu abge lenkt um aufgeregt zu sein. Sie stellte Gläser zurecht, kochte Kaffee, wischte noch einmal letzte Staubreste vom Boden, dekorierte ein bisschen und setzte ihr Equipment in Szene. Nils wollte darauf achten, während Linda –hoffentlich- beschäftigt war mit Hände schütteln und Gesprächen mit potentiellen Kunden
    Sophie half Linda wo sie konnte genauso wie Nils. Er klebte die Tische der Bierzeltgarnituren mit weißer Papiertischdecke ab, stellte einen Aufsteller mit der Aufschrift „Heute Eröffnungsfeier“ an die Straße und blies ein paar orangefarbene Luftballons auf, die er außen neben der Tür befestigte.
    Linda hatte sich besonders hübsch angezogen für diesen Tag und trug das durch das Sommerkleidshooting verdiente Outfit aus Brigittes Boutique. Sie hatte ihre Haare zu einem Zopf gebunden, weil sie hoffte , dadurch etwas mehr wie eine Geschäftsfrau zu wirken.
    Auch Nils hatte den Blaumann abgelegt und gegen eine schwarze Jeans und ein braunes Hemd eingetauscht. Die Jeans wurde durch einen breiten hellbraunen Ledergürt el gehalten, die Schuhe waren im selben Braunton.
    Kurz vor 11 Uhr rebellierte Lindas Magen wie verrückt. Am Liebsten wäre sie geflüchtet. Bevor sie ihren Gedanken auch nur ansatzweise in die Tat umzusetzen konnte, hatte Nils mal wieder genau den richtigen Riecher und reichte ihr ein halbes Glas Sekt, stieß mit ihr auf gutes Gelingen an und drückte sie einmal ganz fest. Dankbar und bevor ihr irgendwelche Zweifel kommen konnten, bedankte sie sich bei ihm mit einem Kuss. Bevor einer von beiden reagieren konnte, erklang hinter ihnen die Türglocke und tatsächlich betraten die ersten Gäste das „Glanzlicht“.
    Völlig baff, d ass wirklich jemand kam verharrte Linda regungslos. Nils musste sie sanft in Richtung der Gäste schieben, damit sie reagierte. Doch dann war der Bann gebrochen. Sie begrüßte zwei Mütter von Schulkameradinnen aus Sophies Schule mit deren Kindern und versorgte sie mit Kaffee und Saft. Die Kinder wurden gleich von Sophie in Beschlag genommen. Fast gleichzeitig trafen auch ein paar der helfenden Hände ein. Nachdem Linda sie begrüßt und sich noch einmal überschwänglich bedankt hatte, kümmerte Nils sich um sie und setzte sich mit ihnen an eine der Bierzeltgarnituren. So kamen und gingen nach und nach immer mehr bekannte und auch fremde Menschen. Blumen und kleine Präsente wurden ihr überreicht und ein paar Gäste nutzten auch das 10% Angebot und ließen sich einen Termin für Fotoaufnahmen geben. Linda jubelte innerlich. Nie hatte sie erwartet, an diesem Tag wirklich ein paar Aufträge in ihren Planer eintragen zu können. Der Besitzer eines Immobilienbüros aus der Nachbarschaft engagierte sie, um Fotos von der 20- Jahresfeier seines Geschäfts zu machen.
    Sogar drei Freundinnen aus der alten Heimat kamen zur Tür herein. Sie hatten die Anzeige in der Zeitung gelesen und sie versprachen, den Kontakt nicht wieder abreißen zu lassen.
    Auch die Journalistin der Tageszeitung schaute vorbei und macht e sogar ein paar Fotos für einen Bericht der Eröffnung in der Zeitung. Ihr Steuerberater schickte Blumen.
    Die Freunde vom Pferdehof, allen voran Angie, kamen alle zusammen am frühem Nachmittag. Passenderweise war gerade nicht so viel los, als sie alle einfielen und Linda konnte sich die Zeit nehmen , mit ihnen anzustoßen und sie herum zu führen. Sie waren aber auch schnell wieder