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Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition)

Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition)

Titel: Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Lange
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hier! Wir bleiben hier“! sagte sie ängstlich und zog tröstend ihre Tochter an sich.
    Fast schien es , als wolle Marvin explodieren. Doch dann wurde er ganz ruhig und man konnte die Gefahr, die von ihm ausging, fast in der Luft spüren. Er blieb stumm. Nur sein Blick verhieß nichts Gutes als er drohend auf sie zuschritt.
    Scheinbar waren auch alle anderen so geschockt von der Situation, dass keiner eingreifen konnte.
    Außer Nils!
    Der stellte sich plötzlich sc hützend zwischen Linda und ihren Mann. Dieser hatte für Nils nur ein verächtliches Grinsen übrig und wollte Nils zur Seite stoßen. Doch Nils blickte ihn ernst an und erklärte ihm dann ruhig: „das würde ich lassen! Sonst werde ich Sie anzeigen wegen tätlichen Angriffs. Ich bin der Anwalt von Frau Carin, Nils Bolten mein Name, vielleicht haben sie schon von mir gehört.“
    Eiskalt verschränkte er d ie Arme vor seiner Brust und stand wie ein Bollwerk vor Linda und Sophie.
    Das saß! Marvin guckte erstaunt. Er sah irritiert zwischen Nils und Linda hin und her und man sah förmlich, wie er abwog, als Anwalt eine Straftat zu riskieren oder seinen Willen durchzusetzen.
    „Das h abt ihr euch ja toll ausgedacht um mich hier vorzuführen. Na komm Sophie“, sagte er an seine Tochter gewandt und streckte ihr seine Hand entgegen „wir fahren nach Hause“.
    Sophie verharrte unschlüssig, unfähig zu entscheiden, was sie jetzt tun sollte. „Sofort!!“ schrie Marvin ihr entgegen. Das Kind zuck te am ganzen Körper zusammen und setzte sich wie automatisch in seine Richtung in Bewegung.
    Bevor Linda zur verzweifelten Gegenwehr ansetzen konnte, erhob sich auf einmal ihr Vater und mit lauter herrischer Stimme verwies er Marvin der Tür. Er baute sich drohend vor Marvin auf. Er konnte durch seine stattliche Körperfülle, die eher kräftig als dick war und den angegrauten Rauschebart eine furchterregende Erscheinung sein. „Ich kann es nicht glauben wie du dich benimmst. Endlich haben wir dein wahres Gesicht kennen gelernt“, richtete er das Wort an Marvin. „Es beschämt mich zutiefst, dass ich nicht bemerkt habe, welch unerfreulichen Charakter du hast und was meine Tochter mit dir bisher aushalten musste“. Er zeigte gebieterisch zur Tür und nahm Sophie schützend in den Arm.
    Abschätzend blickte Marvin in die Runde und schien sich fast unter den peitschenartigen Worten seines Schwiegervaters zu ducken. Dann ruhte sein giftiger Blick wieder auf Linda. „Wenn du jetzt nicht mitkommst und sich alle hier bei mir entschuldigen, dann überziehe ich dich mit Klagen , bis du und dein Ruf ruiniert sein werden“, drohte er verbissen. Sein Gesicht war hochrot angelaufen und seine sonst so akkurate Frisur war im Begriff sich aufzulösen.
    Durch ihren Rückhalt gestärkt, wollte Linda ihm alles , was sie ihm schon immer sagen wollte, entgegenschleudern, sich endlich mal Luft machen und ihm klar machen, dass sie jetzt keine Angst mehr vor ihm hätte und er sich sein Geld gerne sonst wohin kleben könnte.
    Doch sein ungläubiger , überraschter Blick, der auf etwas hinter ihr gerichtet war, ließ sie innehalten und sich umdrehen. Dort stand immer noch Nils und hielt sein Handy hoch. Mit einem leichten Schulterzucken und einer angehobenen Augenbraue sagte er lediglich:“ Alles aufgenommen“!
    Genauso plötzlich wie der Sturm in Form von Marvin ausgebrochen war, war er auch wieder verschwunden. Wutentbrannt rauschte er zur Tür heraus und schrie ihnen noch ein letztes „ihr werdet noch von mir hören“ entgegen.
    Auf einmal war es ganz still in dem Fotostudio. Nur Sophies leises Schniefen war zunächst zu hören. Ihre Oma hatte das Trösten übernommen und hielt Sophie in den Armen.
    Linda war peinlich berührt, denn Frau Harfst und Lexa saßen ja auch noch an der B ierzeltgarnitur und hatten sich natürlich aus dem Geschehen herausgehalten. Doch die Boutiquebesitzerin hatte die Lage schnell erfasst und sich scheinbar von dem ganzen Trubel nicht schockieren lassen. Sie sorgte erstmal dafür, dass alle sich setzten und verteilte eine Runde Sekt auf den Schreck.
    Mittlerweile war es schon 17 Uhr und Nils holte das Hinweisschild auf die Eröffnung von der Straße herein und schloss die Tür ab.
    Nur verhalten kam ein Gespräch zustande, Brigitte vermutete in Gedanken, dass sich die Familie jetzt wohl gerne alleine unterhalten hätte. Sie nutzte die Gunst der Stunde und unterbreitete ihr Angebot, die Familie zu einem Essen bei dem Italiener um die Ecke einzuladen.

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