Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Titel: Längst vergangen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Rector
Vom Netzwerk:
Quatsch. Die fahnden nach dir.«
    »Nolan hat die Waffe aus meinem Haus mitgenommen. Er hatte sie in der Hand und fallen lassen, als er ...«
    »Glaubst du, das interessiert irgendwen?« Gabbys Stimme klingt scharf, aber ich merke, dass er sich zurücknimmt. »Wir müssen uns beeilen. Hast du in ein Hotel eingecheckt?«
    »Ja, da bin ich jetzt.«
    »Hast du bar bezahlt?«
    Ich bejahe, und dann fällt mir der Mietwagen ein, und ich schließe die Augen, als der Schmerz plötzlich in meinem Kopf aufblitzt.
    Ich will nichts sagen, aber ich muss es ihm erzählen.
    Irgendwie ahnt Gabby das bereits.
    »Was ist los?«
    »Ich habe einen Wagen gemietet«, sage ich. »Ich musste meine Kreditkarte verwenden.«
    »Scheiße, Jake. Was glaubst du wohl, warum ich dir das Bargeld gegeben habe?«
    »Wie zum Teufel soll ich denn wohl einen Wagen ohne Kreditkarte mieten?«
    Gabby antwortet nicht. Er hört nicht zu.
    Er schmiedet Pläne.
    »Das Gute ist, dass sie nicht wissen, in welche Richtung du verschwunden bist, so dürften wir etwas Zeit gewinnen, um dich da rauszubringen.« Ich höre, wie er sich eine Zigarette ansteckt und tief inhaliert. »Aber benutz bloß nicht wieder die verdammte Karte, kapiert?«
    »Kapiert.«
    »Da gibt es einen Mann in Flagstaff, der mir einen Gefallen schuldet. Er hat ein Kleinflugzeug. Ich ruf ihn an und bitte ihn, dich über die Grenze nach Nogales zu fliegen und eventuell mit einem Busfahrschein nach Süden auszustatten. Ich schicke dir etwas Geld, aber das ist alles, was ich tun kann, bis Gras über die Sache gewachsen ist.«
    »Ich laufe nicht weg. Ich habe Nolan nicht getötet.«
    »Das spielt keine Rolle.«
    »Nur das spielt eine Rolle.«
    Gabby ist einen Moment still, dann sagt er: »Mensch, Jake. Das weißt du besser.«
    Stimmt.
    »Wenn du zurückkommst, werfen die dich in den Knast, bis sie einen Fall gezimmert haben. Du wirst die Leute, die dich überfallenhaben, nicht finden und verdammt noch mal nie erfahren, was deiner Frau zugestoßen ist.«
    Ich will widersprechen, aber Gabby bremst mich aus.
    »Hab einfach Geduld.«
    »Ich will nicht weglaufen.«
    »Und ich will dich nicht ins Gefängnis wandern sehen.«
    Seine Stimme wird laut.
    Keiner von uns sagt noch etwas, und eine Weile höre ich nur, wie Gabby ins Telefon atmet.
    »Ich versuche, auf dich aufzupassen, Jake. Wenn du nicht tun willst, was ich dir sage oder falls du glaubst, allein eine bessere Chance zu haben, sag es einfach.«
    Ich mache den Mund auf, um ihm zu sagen, dass ich es allein durchziehen werde, aber ich bringe es nicht heraus. Wenn ich rausfinden will, was Diane zugestoßen ist, brauche ich seine Hilfe. So sehr mir das gegen den Strich geht, ich weiß, dass es so ist.
    »Okay«, sage ich, bemüht, ruhig zu klingen. »Wo soll ich denn hin?«

– 29 –
    Gabby beschreibt mir den Weg zu einer privaten Start- und Landebahn bei Flagstaff und bestellt mich um Mitternacht dorthin.
    »Wenn was dazwischenkommt, ruf ich dein Zimmer an. Geh nicht weg, bevor du von mir hörst.«
    Ich lüge und sage, dass ich das nicht tun werde.
    Nachdem ich aufgelegt habe, sitze ich lange am Schreibtisch und gehe meine Möglichkeiten durch. Es gibt keine mehr. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Polizei meine Kreditkarte ortet und mich in Arizona sucht, also muss ich schnell handeln.
    Ich habe diese Reise nicht gemacht, um einfach wegzulaufen.
    Ich öffne meine Brieftasche und nehme Lisas Karte heraus. Dann rufe ich über das Hoteltelefon die Rezeption an. Als die Frau antwortet, gebe ich ihr die Adresse und frage nach dem Weg.
    Es stellt sich heraus, dass mein Ziel nur ein paar Kilometer weit weg ist.
    Ich schnappe mir das Handy, mit dem ich vorher Gabby angerufen habe, und gehe die Treppe hinunter zum Parkplatz. An meinem Wagen bleibe ich stehen und halte Ausschau nach jemandem, der mich vielleicht beobachtet, dann lasse ich das Telefon fallen und zertrete es mit meinem Absatz. Ich sammele die Teile auf und werfe sie in den Müll.
    Eines weniger.
    Ich steige in den Wagen und lasse das Fenster herunter. Ich kann das sanfte Rauschen des Flusses hinter dem Hotel hören undkonzentriere mich auf das Geräusch, nehme es in mich auf, bevor ich den Gang einlege und auf die Straße fahre.
    – – –
    Ich folge der Wegbeschreibung in die Berge vor der Stadt. Einige Straßenschilder stehen tief und sind von Bäumen verdeckt, aber schließlich finde ich die Straße, die ich suche, und folge ihr einen langen Berg hinab, der sich durch eine tiefe

Weitere Kostenlose Bücher