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Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Titel: Längst vergangen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Rector
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Schlucht in kühle Luft und Schatten hineinwindet.
    Die Adresse führt mich zu einem kleinen Backsteinhaus hinter einer Wand aus Eichen. Vorn steht ein Schild mit demselben Mond-und-Sterne-Logo wie auf der Karte, und als ich in der Auffahrt halte, muss ich unwillkürlich daran denken, dass Diane erst vor wenigen Wochen hierhergekommen ist.
    Ich stelle den Motor ab und steige aus. Die Luft ist feucht und kalt.
    Am anderen Ende des Gartens ist ein Felsenbrunnen, und das Rauschen des Wassers, das in Kaskaden über die Oberfläche fließt, passt wunderbar zu der leichten Brise, die durch die Bäume weht.
    Ich gehe auf einem Plattenweg bis zum Haus und steige die Treppe zum Haupteingang hoch. Ich will mir zurechtlegen, was ich sagen soll, aber nichts klingt überzeugend, darum beschließe ich, nichts zu erklären.
    Heute bin ich einfach nur ein Kunde.
    Im Haus spielt klassische Musik, die abreißt, als ich klingele. Ich höre Schritte, dann geht die Tür auf.
    Die Frau, die öffnet, ist in jeder Beziehung klein. Sie trägt eine dicke Brille und hat ihr Haar zu zwei dunklen Zöpfen gebunden, die ihr über die Schultern fallen. Als sie mir ins Gesicht sieht, bildet sich ganz kurz eine tiefe Furche zwischen ihren Augenbrauen. Dann ist sie verschwunden.
    Sie lächelt, und ich tue mein Bestes, um das Lächeln zu erwidern. »Ich suche Lisa Bishop.« Ich halte die Karte hoch. »Hier steht
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    »Jeder ist willkommen.«
    Sie tritt zurück, und ich gehe hinein.
    Das Haus ist größer als erwartet. Die Deckengewölbe sind von mehreren Oberlichtern durchbrochen, die dem Raum einen kalten, silbrigen Glanz verleihen. An der Wand am anderen Ende des Zimmers ist ein tiefer Steinkamin, der mit brennenden weißen Kerzen vollgestellt ist. Als einziges Möbelstück erkenne ich einen runden Couchtisch, umringt von prallen Kissen.
    »Hübsch, das Haus«, sage ich. »Sind Sie Lisa?«
    »Ja.« Sie zeigt auf die Kissen am Fußboden. »Wenn Sie Platz nehmen möchten, ich bin gleich wieder da. Möchten Sie Tee?«
    Ich sage ja, und sie dreht sich um und verschwindet durch einen Perlenvorhang. Eine Minute später höre ich fließendes Wasser, dann leises Gläserklirren. Ich gehe zu den Kissen, aber ich setze mich nicht.
    Gemälde hängen an den Wänden, meist Aquarelle, Wüstenszenen. Ich bin zwar kein Experte, aber ich finde sie ziemlich gut.
    Ich bleibe vor dem Kamin stehen und starre auf eine Reihe gerahmter Fotos auf dem Kaminsims. Ich gehe die Reihe durch und betrachte jedes einzelne, während ich auf Lisas Rückkehr warte.
    Ich will mich gerade abwenden, als mir eines der Fotos ins Auge springt. Auf dem Bild sitzt Lisa mit einem älteren Mann in einem dunklen Restaurant an einem Tisch. Lächelnd stecken sie die Köpfe zusammen, und er hat seinen Arm um ihre Schulter gelegt. Irgendwas stimmt nicht mit dem Foto, etwas ist zu vertraut, aber ich komme nicht drauf.
    Hinter mir raschelt der Perlenvorhang, und Lisa kommt mit einer silbernen Teekanne und zwei Tassen herein. Sie stellt sie auf den Tisch und streicht ihren Rock glatt.
    »Hoffentlich mögen Sie grünen Tee«, sagt sie.
    »Hab ich noch nie getrunken.«
    »Dann werden wir es gleich wissen.«
    »Heute nicht.« Ich berühre den Verband auf meiner Nase. Ich kann nichts schmecken.«
    »Ach, das ist aber schade. Dann nächstes Mal.«
    Lisa schenkt zwei Tassen Tee ein und hält mir eine hin.
    Ich nehme sie entgegen, dann zeige ich auf die Aquarelle an der Wand.
    »Sind die von Ihnen?«
    »O nein.« Sie lächelt. »Das waren Geschenke.«
    »Von einem Kunden?«
    »Richtig.«
    Beinahe hätte ich gefragt, wer sie ihr geschenkt hat, aber ich bremse mich, bevor mir die Frage herausrutscht. Ich muss vorsichtig sein. Wenn ich erfahren will, was Diane ihr erzählt hat, wäre es das Letzte, sie zu verschrecken.
    »Darf ich fragen, was passiert ist?« Lisa berührt ihre Nasenspitze. »Das sieht schmerzhaft aus.«
    Ich lächele. »Ich dachte, Sie sind Hellseherin.«
    Lisa sieht mich an, und ich merke, dass sie das schon mal gehört hat. »So läuft das nicht.«
    »Verzeihung, das war ein blöder Witz.«
    Sie trinkt einen Schluck Tee. »Jemand ist bei mir eingebrochen. Man hat mich mit einem Pistolengriff niedergeschlagen und mir die Nase gebrochen.«
    »Mein Gott. Ich hoffe, die Polizei hat ihn gefunden.«
    Ich nicke. »Ja.«
    »Gut.« Sie legt ihre Hand auf meinen Arm und deutet zum Couchtisch. »Möchten Sie sich nicht setzen? Mir sagen, warum Sie hier sind?«
    »Ich möchte

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