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Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Titel: Längst vergangen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Rector
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lieber stehen, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    »Ganz wie Sie wünschen.«
    Ich stelle die Tasse auf das Sims, dann nehme ich das Foto von Lisa und dem älteren Mann im Restaurant in die Hand. Wieder kommt es mir irgendwie vertraut vor, aber ich kann es immer noch nicht einordnen.
    Ich halte das Foto hoch. »Wo wurde das aufgenommen?«
    »Hier in der Stadt«, sagt sie. »Vor rund einem Jahr. Warum?«
    »Es kommt mir bekannt vor.«
    Ich sehe genauer hin.
    Irgendwas ist im Gesicht des Mannes. Zuerst halte ich es für einen Schatten, aber es ist schwer zu sagen.
    »Ist alles in Ordnung?«
    Ich ignoriere sie, trete unter eines der Oberlichter und halte das Foto hoch, um es genauer zu betrachten.
    Ich hatte recht, das ist gar kein Schatten. Es ist eine Narbe, glatt und rosig, wie eine Brandwunde.
    Mir wird flau im Magen, und ich trete einen Schritt zurück.
    »Alles in Ordnung mit Ihnen?«
    Jetzt sehe ich sie, die tiefen Furchen um die Augen, das grau melierte schwarze Haar.
    Mir bleibt die Luft weg.
    Lisa berührt mich an der Schulter.
    Ich tippe auf das Foto.
    »Wer ist das?«
    Lisa runzelt die Stirn und tritt näher. Sie lässt mich nicht aus den Augen, bis sie direkt vor mir steht. Sie streckt die Hand nach dem Foto aus und sagt: »Das ist mein Vater.«
    »Ihr Vater?«
    Sie nimmt das Foto und stellt es auf den Kamin zurück, dann legt sie mir eine Hand auf den Arm und führt mich zu den Kissen mitten im Zimmer.
    »Warum setzen wir uns nicht?«, sagt sie. »Sie können mir alles von Anfang an erzählen, und ich sehe dann, ob ich helfen kann.«
    »Was macht er?«
    »Pardon?«
    »Ihr Vater. Welchen Beruf hat er? Womit verdient er sein Geld?«
    »Ich glaube nicht, dass meine Familie etwas zur S...«
    »Er ist doch Arzt, nicht?«
    Lisa starrt mich an, ohne etwas zu sagen.
    »Gerichtsmediziner?« Ich gehe an ihr vorbei ans Kaminsims und zum Foto. »Ich bin ihm begegnet, nachdem meine Frau starb. Er brauchte mich für die Identifizierung ihres Leichnams.«
    »Mr. Reese, vielleicht ist dies nicht der richtige Zeitpunkt. Ich glaube, sie sollten ein andermal wiederkommen.«
    »Ich gehe nirgends hin. Wer sind ...« Ich breche ab, sehe wieder Lisa an. »Woher wussten Sie meinen Namen? Den habe ich Ihnen nicht genannt.«
    Sie berührt meinen Arm, und ich weiche zurück.
    »Mr. Reese.« Sie sieht zur Haustür, dann wieder zu mir. »Wenn Sie sich nur mal eben setzen wollen, dann können wir uns unterhalten.«
    Ich will sie erneut fragen, woher sie meinen Namen kennt, aber diesmal legt sie einen Finger an die Lippen und bringt mich so zum Schweigen.
    »So beruhigen Sie sich doch.«
    »Wer sind Sie?«
    Lisa tritt näher. Sie hebt ihr Gesicht zu meinem hoch. Zuerst denke ich, sie will mich küssen, aber stattdessen presst sie ihre Wange an meine und flüstert mir ins Ohr.
    »Sie müssen hier weg. Sofort.«
    Ich will widersprechen, aber sie drückt meinen Arm fest und hindert mich daran. Als sie wieder spricht, ist ihre Stimme weich und ruhig, und ich spüre ihren warmen Atem auf meiner Haut.
    »Die beobachten uns.«

– 30 –
    Ich trete zurück und schaue mich im Zimmer um.
    »Wer?«
    Lisa schüttelt den Kopf. »Ich begleite Sie hinaus.«
    »Ich gehe nirgends hin.« Ich schiebe mich an ihr vorbei durch den Perlenvorhang in eine kleine, sonnenhelle Küche.
    Lisa kommt hinterher.
    Die Küche ist warm und sauber, und niemand ist da. »Wer sind ›
die
‹?«
    »Mr. Reese, hören Sie auf. Sie ...«
    Es gibt zwei Türen am anderen Ende der Küche, und ich öffne beide. Hinter der ersten befindet sich eine Vorratskammer voller Konservendosen, und die andere geht auf eine Holzterrasse und einen großen Garten hinaus. In einer Ecke steht eine rostige Metall schaukel, und hinter der Wiese erstrecken sich dicht an dicht Bäume.
    Ich schlage die Tür zu und versuche, die Küche zu verlassen, aber Lisa versperrt mir den Weg.
    »Das reicht«, sagt sie. »Gehen Sie, oder ich rufe die Polizei.«
    »Wer beobachtet uns? Was wollen die?«
    »Ich kann nicht. Nicht hier.«
    »Warum?«
    Sie antwortet nicht, und ich dränge mich an ihr vorbei.
    »Halt!«
    Ich gehe zurück ins Wohnzimmer, dann durch den Flur. Ich mache jede Tür auf, die ich sehe, und ignoriere Lisa.
    Lisa zieht an mir, aber ich bin doppelt so groß wie sie und nicht zu bremsen. Ich bin zu weit gekommen, und ich habe nichts mehr zu verlieren.
    Ich öffne die Tür zu einem Schlafzimmer voller Kerzen und wallender Gardinen. Ein französisches Bett steht an einer Wand, darüber hängt ein

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