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Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Titel: Längst vergangen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Rector
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und trägt einen dunklen Anzug und eine blaue Krawatte. Er sagt nichts, und er steht nicht auf.
    Einer der Männer von draußen kommt hinter mir ins Zimmer und schließt die Tür.
    Ich sehe ihn an und sage: »Was zum Teufel soll das?«
    Er antwortet nicht, darum wende ich mich an den Mann am Tisch. »Was geht hier vor? Wer sind Sie?«
    Der Mann mustert mich einen Moment, dann greift er nach unten und hebt eine Aktentasche vom Boden auf. Er stellt sie auf seinen Schoß und klickt die Schnappschlösser auf. »Nehmen Sie Platz, Mr. Reese.« Er deutet mit der Hand auf einen freien Stuhl. »Wir haben eine ganze Menge zu besprechen.«
    Ich schüttele den Kopf. »Nicht ohne einen Anwalt.«
    Der Mann lächelt, aber es ist irgendwie unnatürlich, etwas säuer lich. Bei dem Anblick dreht sich mir der Magen um.
    »Wir sind nicht von der Polizei«, sagt er. »Und Sie brauchen garantiert keinen Anwalt.«
    »FBI?«
    Der Mann schüttelt den Kopf. Ich warte, dass er fortfährt, doch vergebens.
    »Soll ich weiterraten?«
    Eine Falte bildet sich zwischen den Augenbrauen des Mannes und verschwindet ebenso schnell wieder. »Natürlich, Vorstellungen.« Er zeigt auf den Mann hinter mir. »Das ist Mr. Hull, und mein Name ist Anthony Briggs. Wir vertreten ein kleines Offshore-Unternehmen, von dem Sie garantiert noch nie gehört haben, und wir brauchen Ihre Hilfe.«
    Ich sehe zurück zu dem Mann, der vor der Tür steht.
    Er wirkt alles andere als freundlich.
    »Vermutlich habe ich keine Wahl.«
    Briggs lächelt, aber als er spricht, ist seine Stimme kalt.
    »Man hat immer eine Wahl.«
    Wir sind beide einen Moment still. Briggs öffnet die Aktentasche auf seinem Schoß. Er holt mehrere Mappen heraus und sortiert sie auf dem Tisch, dann nimmt er eine und reicht sie mir.
    »Schauen Sie mal.«
    Ich rühre mich nicht. Briggs wedelt mit der Mappe.
    »Das dürfte Sie interessieren.«
    Ich merke, dass der Mann hinter mir näher kommt, also bewege ich mich langsam auf den Tisch zu. Dort angekommen, nehme ich die Mappe, schlage sie aber nicht auf.
    Briggs schließt die Tasche und stellt sie auf den Fußboden. Er lehnt sich zurück, schlägt ein Bein über das Knie und sagt: »Los, es wird Ihnen helfen, Ihre
Wahl
zu treffen.«
    Ich öffne sie, aber in meinem eigenen Tempo.
    Ich nehme mir vor, meine Gefühle in Schach zu halten, ganz gleich, was ich sehe.
    Es funktioniert nicht.
    Die Mappe enthält eine Reihe von Fotos, von denen jedes Detective Nolan aus einer anderer Perspektive zeigt, der mit dem Gesicht nach unten auf dem Schotterparkplatz des Memorial Park liegt. Sein Kopf ist offen und nass.
    Beim Anblick der Fotos kommt alles wieder zurück.
    Mir stockt der Atem, und als ich zu Briggs hochsehe, merke ich, dass er es in meinem Gesicht liest.
    »Woher haben Sie die?«
    »Wir haben sie gemacht.«
    »Tatortfotos? Sie haben gesagt, dass sie nicht von der Polizei sind.«
    »Sind wir auch nicht«, sagt Briggs. »Und dies sind keine offiziellen Tatortfotos.«
    Ich werfe noch einen Blick auf die Fotos, dann klappe ich die Mappe zu.
    »Ich war das nicht.«
    »Ich weiß«, sagt Briggs. »Wir waren das.«
    Ich sehe zu ihm hoch. »
Sie

    »Wir befanden, dass Detective Nolan seinen Zweck erfüllt hat.«
    »Seinen Zweck?« Ich gehe näher auf Briggs zu. Da legt sich eine schwere Hand auf meine Schulter und stoppt mich.
    »Wir baten Detective Nolan, Sie zu holen und zum Park zu bringen.« Er zeigt auf mein Gesicht. »Anscheinend war er ein bisschen übereifrig.«
    Ich halte die Mappe hoch. »Man beschuldigt mich wegen dieser Sache.«
    »Das war die Idee.«
    Seine Stimme ist gleichmütig, unbeteiligt, und das erwischt mich kalt. Eine Sekunde lang fällt kein Wort.
    »Wir brauchen Ihre Hilfe, Mr. Reese, und auf diese Weise stellen wir sicher, dass wir sie bekommen.«
    »Indem Sie einen Polizisten töten?« Ich höre meine Stimme lauter werden, und ich kämpfe darum, ruhig zu bleiben. »Sind Sie wahnsinnig?«
    »Die Dinge gerieten zusehends außer Kontrolle, nicht zuletzt durch Detective Nolans Zutun. Wir haben nur eingegriffen, um die Situation wieder unter Kontrolle zu bekommen.« Er hält inne. »Leider gab es noch mehr Komplikationen als erwartet.«
    »Und Sie brauchen meine Hilfe?«
    »Korrekt.«
    Ich gebe Briggs die Akte zurück und frage: »Was genau wollen Sie?«
    »Dasselbe wie Sie, Mr. Reese.« Er zeigt auf meine Hand. »Wir wollen die Person finden, die dafür verantwortlich ist, dass Sie Ihren Finger verloren haben.«
    Ich lächele

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