Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Titel: Längst vergangen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Rector

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einen Zeitpunkt in Ihrem Leben gegeben hat, an dem sie wieder damit anfangen sollten, dann jetzt.«
    Ich zögere, dann nehme ich den Drink doch.
    Eine Weile sagt niemand etwas. Dann deutet Briggs auf die Frau, die hinten in der Kabine steht. Sie kommt nach vorn, und er fragt: »Ob Sie wohl eine Kühlpackung für Mr. Reese beschaffen könnten?«
    Die Frau nickt. »Natürlich, Sir.«
    Sie verschwindet durch die hölzerne Falttür, die in den hinteren Teil des Fliegers führt. Als sie weg ist, beugt sich Briggs vor und fragt: »Wie fühlen Sie sich?«
    »Das wird schon wieder.«
    »Gut, denn Sie müssen für mich den Vermittler spielen, sobald wir landen. Hoffentlich fühlen Sie sich dem gewachsen.«
    »Nein«, sagt Diane. »Lassen Sie ihn doch in Ruhe!« Briggs sieht sie an und lächelt. »Ich würde diesem Mann gern zuerst förmlich vorgestellt werden, auf professionelle Art. Hoffentlich kommen wir nicht zu spät.«
    »Wie meinen Sie das, zu spät?«, fragt Diane.
    »Die Pavel-Brüder«, sagt er. »Wenn die ihn jetzt noch nicht am Kragen haben, dann bald. Anschließend werden sie sich Ihren Mann vorknöpfen, nehmen wir an.«
    Ich sehe zu Diane hinüber. Ihr Gesicht ist blass.
    »Sie müssen Sie zurückpfeifen«, sagt sie.
    Briggs lacht. »Das hat nichts mit mir zu tun, meine Liebe. Die arbeiten auf eigene Faust, und ich fürchte, Ihr Mann hat sich das selbst zuzuschreiben.«
    »Ich habe Ihnen gesagt, wo die Diamanten sind«, sagt Diane. »Wir hatten einen Deal. Sie können nicht zulassen, dass sie ihn töten.«
    »Mein Verhältnis zu den Pavel-Brüdern ist von jeher bestenfalls zum Zerreißen gespannt. Ihre Loyalität mir gegenüber ist rein finanzieller Natur. Vielleicht können wir uns gemeinsam hinsetzen und zu einer Vereinbarung kommen, nachdem man uns unser Eigentum zurückgegeben hat. Sollte allerdings etwas schiefgehen, sind Sie und ihr Mann auf sich allein gestellt.«
    Diane sieht weg.
    Briggs hebt sein Glas und trinkt einen Schluck. »Sie sehen also, Mr. Reese, es liegt im Interesse aller, wenn Sie diese Vorstellung übernehmen.«
    Draußen beginnen die Motoren, sich zu drehen.
    Die Falttür hinter dem Schreibtisch geht auf, und die Frau kommt mit einem blauen Plastikbeutelchen voll zerstoßenem Eis heraus. Sie reicht es mir, dann dreht sie sich zu Briggs um und sagt: »Wir starten in wenigen Minuten, Sir. Benötigen Sie noch etwas?«
    »Nein«, sagt Briggs. »Danke.«
    Die Frau nickt, geht in den vorderen Teil der Kabine und schließt die Außentür. Sie beugt sich ins Cockpit und sagt etwas zum Piloten, dann dreht sie sich um und schiebt die Privattür zwischen Cockpit und Kabine zu.
    Briggs beobachtet mich.
    »Sie trinken gar nicht.«
    Ich hebe das Glas und leere es in einem Zug.
    Er lächelt. »Hat es Ihnen gefehlt?«
    Ich sehe auf mein leeres Glas hinab. Ich will ihm sagen, dass es mir überhaupt nicht gefehlt hat, aber ich kann mich nicht dazu durchringen.
    »Ja«, sage ich.
    Briggs greift zur Flasche und zieht den Korken. Ich halte ihm mein Glas hin, und diesmal füllt er es zur Hälfte.
    »Das ist gut. Auf diese Art mache ich meine Geschäfte lieber. Es ist so viel angenehmer.«
    »Wir hätten das eher versuchen sollen.«
    »Vielleicht«, sagt Briggs. »Aber das ist kein Grund zur Reue.«
    Ich nehme noch einen Drink.
    Der Jet setzt sich in Bewegung, zunächst langsam, dann nimmt er Fahrt auf.
    Diane ergreift meine Hand und lässt sie nicht wieder los, bis wir in der Luft sind.
    Ich trinke weiter.
    Mit jedem Schluck schmeckt der Alkohol besser, und ich muss mich zwingen, langsam zu trinken.
    Niemand spricht, und eine Weile glaube ich, dass es ein ruhiger Flug wird. Ich schließe die Augen und versuche mich auszuruhen, aber einen Moment später tippt mir Briggs aufs Bein.
    »Okay, Jake«, sagt er. »Ich möchte, dass Sie mir alles erzählen, was ich über Gabriel Meyers wissen muss.«

– 41 –
    Briggs stellt für den Rest des Flugs Fragen, und ich beantworte sie alle. Es ist leicht, Gabbys Geheimnisse zu bewahren. Er hat sich so lange mit einem schützenden Panzer umgeben, dass man über ihn so reden kann, als hätte er zwei verschiedene Leben. Ich erzähle Briggs von einem, und nichts von dem, was ich sage, ist gelogen.
    Als wir landen, hilft Diane mir hoch.
    Die Frau, die mir die Kühlpackung gebracht hat, öffnet die Tür. Als wir von Bord gehen, erwartet uns heftiges Schnee treiben. Es ist der erste Schnee in diesem Jahr. Auf der Rollbahn stehen zwei schwarze Geländewagen, identisch mit denen,