Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Titel: Längst vergangen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Rector
Vom Netzwerk:
wollen.«
    »Was er will, ist irrelevant. Er ist ein gemeiner Dieb, sonst nichts.«
    »Er wird sie Ihnen nicht einfach zurückgeben«, sage ich. »Er wird eine Gegenleistung erwarten.«
    »Das werden wir ja sehen.«
    Ich will mit ihm diskutieren, aber es ist sinnlos. Mir geht es darum, Diane so weit wie möglich von all dem hier wegzubringen.
    Alles andere zählt nicht.
    – – –
    Als wir in die Stadt kommen, gebe ich dem Fahrer Gabbys Adresse und sage: »Das ist im Speicherbezirk.«
    Briggs fragt ihn, ob er sich dort auskennt.
    »Ja, Sir«, sagt der Fahrer. »Ich finde das schon.«
    Ich beobachte Briggs, der mir gegenübersitzt. Er wirkt zu entspannt.
    »Sie haben keine Angst?«
    »Weswegen?«
    »Sie verrennen sich in eine Situation, die Sie nicht begreifen. Gabby hat die Diamanten, was sollte ihn also daran hindern, Sie auszuschalten und sie für sich allein zu behalten?«
    »Würde er das tun wollen?«
    Ich erwäge zu lügen, aber es ist sinnlos.
    »Natürlich.«
    Briggs lächelt. »Diesmal nicht.«
    »Sie klingen sehr sicher.«
    »Ich bin sicher«, sagt er. »Mr. Meyers weiß, wer wir sind, und er versteht die Situation. Zudem haben wir Sie.«
    Ich lache, aber daraus wird Husten, und ich schmecke Blut in meinem Rachen.
    »Nach dem, was ich von Diane weiß, sind Sie beide eng befreundet. Er wird Sie nicht gefährden wollen, darum wollte ich, dass Sie ihn anrufen. Ich wollte, dass er Ihre Stimme hört.«
    »Das ist ihm egal. Gabby macht, was er will, von jeher.«
    »Ich wette, Ihre Anwesenheit wird das ändern.« Briggs deutet nach vorn in den Wagen. »Sehen Sie den Mann auf dem Vordersitz? Er heißt Carlos. Seine einzige Aufgabe heute Abend ist die, Sie zu beschatten. Er hat keine anderen Pflichten.«
    Ich sehe mir den Mann auf dem Beifahrersitz an. Er starrt auf die Straße, und ich kann nur seinen Hinterkopf sehen.
    »Falls heute Abend etwas schiefläuft, irgendwas, dann wird Carlos Sie töten.«
    Ich sage nichts.
    »Anschließend gebe ich ihm Ihre Frau, zusammen mit sehr spezifischen Instruktionen, die besagen, dass er sich Zeit lassen und dass es wehtun soll.« Briggs fixiert mich. »Glauben Sie mir?«
    Mein Kiefer ist so verspannt, dass es eine Minute dauert, bevor ich den Mund zum Reden aufmachen kann. Als es so weit ist, versuche ich, leise zu sprechen. »Was Gabby tut, entzieht sich meiner Kontrolle.«
    »Aber sie können ihm die Lage erklären. Wenn er begreift, was auf dem Spiel steht, wird er eventuell nicht so leicht bereit sein, eine Dummheit zu machen.«
    »Ich sagte Ihnen bereits, dass Gabby macht, was er will. Sie messen unserer Beziehung zu viel Bedeutung bei.«
    Briggs dreht sich wieder zum Fenster um und sieht auf die Lichter der Stadt und den fallenden Schnee. Er zögert, dann sagt er: »Das will ich doch wirklich nicht hoffen, Mr. Reese.«

– 42 –
    Als wir in den Speicherbezirk kommen, beuge ich mich vor und starre auf die Straße vor uns. Es schneit jetzt heftiger. Der Schnee reflektiert die Scheinwerfer und erschwert die Sicht.
    Briggs fragt, ob das der Weg ist.
    »Es ist da vorn.«
    Ein paar Minuten später sehe ich das Schild an Gabbys Speicher und sage: »Fahren Sie zum Tor.«
    Der Fahrer blickt im Rückspiegel nach hinten.
    Briggs nickt. »Tun Sie’s.«
    Wir halten an. Zunächst passiert nichts, dann schaltet sich ein Motor ein, und das schwere Metalltor öffnet sich entlang einer Schiene im Beton. Der Fahrer wartet, bis es ganz offen ist, dann fährt er hinein, und die beiden Geländewagen folgen uns.
    An der Laderampe parken zwei kleine Umzugswagen. Die Türen des einen sind geschlossen, den anderen beladen vier Männer gerade mit Kisten.
    Gabby steht neben dem Aufzug, raucht eine Zigarette und beobachtet uns beim Einfahren. Als wir stehenbleiben, lässt er die Zigarette fallen und zerdrückt sie mit dem Fuß, bevor er die Treppe hinuntergeht und quer über den Hof auf uns zukommt.
    »Ist er das?«, fragt Briggs.
    »Das ist er.«
    Ich öffne meine Tür und gleite hinaus. Meine Muskeln sind steif vom langen Sitzen, und ich stemme mich gegen den Wagen, um mich auf den Beinen zu halten.
    Gabby sieht mich und bleibt stehen, dann geht er langsamer weiter. Sein Blick versengt mich. Ich bewege mich von der Tür weg, und Briggs steigt aus.
    Gabbys Gesicht wird umgehend weich, und einen Augenblick lang erkenne ich ihn kaum wieder.
    »Mr. Briggs.« Gabby hält ihm die Hand hin. »Wir haben fast alle Kisten gepackt und sind fertig für den Abtransport.« Er zeigt auf die Trucks. »Ich

Weitere Kostenlose Bücher