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Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Titel: Längst vergangen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Rector
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habe sie diesmal auf zwei Wagen verteilt, für alle Fälle, und meine Männer werden sie gern fahren, wohin Sie möchten.«
    »Nicht nötig«, sagt Briggs. »Wir regeln das selbst.«
    Gabby nickt. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr wir alle dieses Missverständnis bedauern. Ich hoffe nur, wir können das überwinden und eine neue ...«
    »Wie schnell sind sie transportfähig?«
    Gabby beißt sich auf die Unterlippe, dann dreht er sich um und sieht zu den Männern hinüber, die die Trucks beladen. »Es dauert nicht mehr lange. Wenn Sie hereinkommen möchten, aus dem Schnee heraus, könnten wir vielleicht die andere Angelegenheit besprechen.«
    »Die andere Angelegenheit«, sagt Briggs. »Ja, warum nicht.« Er nickt Carlos zu, dann winkt er in Richtung eines der Geländewagen. Hull steigt aus und kommt herüber. »Wir folgen Ihnen.«
    Ich beobachte den Geländewagen, in der Hoffnung, Diane zu sehen, aber vergebens.
    Gabby nimmt meinen Arm, und wir steigen die Treppe an der Seite der Laderampe hinauf. Oben angekommen, gehen wir ins Haus und zur Tür, die zur Werkstatt führt.
    Auf halbem Weg wabern Gabbys Worte zu mir herüber, sie sind kaum mehr als ein Flüstern. »Wie viel Mann?«
    »Sechs, glaube ich.«
    Gabby lässt meinen Arm los. Er bleibt am Fuß der Treppe stehen und dreht sich zu Briggs um. »Dies hier ist meine Werkstatt, in der wir die Möbel herstellen. Meine Wohnung ist oben.«
    Niemand redet.
    Gabby will noch was sagen, aber er fängt an zu stottern und gibt es auf.
    So habe ich ihn noch nie erlebt, und es macht mir Angst.
    »Bist du okay?«
    Gabby ignoriert mich und steigt die Treppe zu seiner Wohnung hoch. Oben angekommen, führt er uns ins Wohnzimmer. Briggs und Hull setzen sich auf die Couch, Carlos bleibt mit dem Rücken zur Wand stehen.
    »Möchte jemand was trinken?«, fragt Gabby.
    Briggs lehnt sich zurück und schlägt ein Bein übers Knie. »Bringen wir das einfach hinter uns.«
    Gabby nickt und setzt sich ihm gegenüber in den Ledersessel. »Was immer Sie möchten.«
    Ich stehe bei den Fenstern, die auf die Stadt und den Hof unten hinausgehen. Meine Muskeln sind steif und lädiert. Ich befürchte, falls ich mich setze, nicht wieder aufstehen zu können.
    Zunächst sagt niemand was. Gabby schaukelt im Sessel vor und zurück und trommelt sich gedankenverloren auf die Oberschenkel.
    Briggs beobachtet ihn und atmet lange und langsam aus. »Was wollen Sie denn eigentlich, Mr. Meyers, oder soll ich mal raten?«
    Gabby lacht, doch es klingt laut und falsch. »Ich bin wohl ein bisschen nervös. Ich hatte keine Ahnung, wer dahintersteckte, als ich den Job übernahm. Sonst hätte ich nämlich nicht mitgemacht.«
    »Sie haben aber mitgemacht.«
    Gabby beugt sich im Sessel vor und als er spricht, tut er es langsam, flehentlich. »Sie müssen wissen, dass Frank Reese ein guter Freund war. Er hat mich um Hilfe gebeten – nein, angefleht. Ich konnte ihm seine Bitte nicht abschlagen.«
    »Weil sie Ihren Freunden gegenüber loyal sind.«
    »Bis zum bitteren Ende.«
    »Das ist ein ehrenwerter Zug. Leider hat ihre Loyalität Sie in diesem Fall in die Irre geführt. Sie haben den falschen Job übernommen.«
    Gabby sieht auf seine Hände hinunter, und ich bemerke, dass sie zittern. Er faltet sie in seinem Schoß, dann wandert sein Blickvon Briggs zu Hull und wieder zurück. Er räuspert sich und sagt: »Ich versuche, die Sache ins Reine zu bringen.«
    »Zu einem gewissen Preis.« Briggs lächelt. »Darum geht es doch, nicht wahr?«
    »Die Kisten habe ich seit Monaten in meinem Speicher, und sie nehmen Platz weg.«
    »Und?«
    Gabby greift nach seinen Zigaretten. Er klopft eine heraus, zündet sie jedoch nicht an. »Kostenerstattung.«
    Briggs lacht.
    Gabby nimmt das Feuerzeug vom Tisch. Er hält die Zigarette an die Lippen. Seine Hände zittern.
    »Es wäre nur fair, in Anbetracht ...«
    »Sie haben mein Eigentum gestohlen, und jetzt verlangen Sie von mir eine Lagergebühr?« Briggs’ Stimme wird mit jedem Wort lauter. »Höre ich richtig?«
    »Ich glaube, zehn Prozent wären ein faires ...«
    Briggs bewegt sich rasch. Ich sehe die Waffe erst, als sie an Gabbys Stirn gepresst ist.
    »Hey!« Ich will dazwischen gehen, doch dann sehe ich Carlos vortreten.
    Ich bleibe stehen.
    Gabby schließt die Augen und hebt langsam die Hände. Er murmelt etwas, das ich nicht richtig verstehe, dann hustet er und sagt: »Das ist nicht nötig.«
    »Glauben Sie tatsächlich, ich würde Ihnen etwas zahlen?«
    Gabbys Lippen

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