Lagrosiea - Der Lichtkelch (German Edition)
hervor, was in ein schwarzes Tuch gewickelt war , „sie wollten, dass ich das für sie herstelle“. Er wickelte den Gegenstand aus und enthüllte etwas, das Lagon bekannt vorkam.
„Der Schlüssel des Feuers!“ , keuchte Mundra.
„Leider nicht“, lachte Tüfdulusa , „nein, ich denke, da ihr von den Schlüsseln wisst, wird euch auch bekannt sein, dass der Schlüssel des Feuers verloren ist, da er schon vor Jahrhunderten in die Hände von Dieben geraten ist.“
Lagon, Mundra und Bundun sahen sich kurz an , sahen dann schnell jeweils in eine andere Richtung und versuchten möglichst unschuldig auszusehen.
„Ja, allerdings ist das wohl für manche kein Grund, deshalb die Suche nach dem größten aller Schätze: Die Quelle der Macht, den Lichtkelch, abzubrechen.“
Lagon erinnerte sich wieder an etwas, was er, wie es ihm vorkam, vor hundert Jahren gehört hatte:
- NIEMAND weiß, WAS SICH HINTER DEN TOREN BEFINDET –
„Was wollten die denn mit der Kopie?“ , wollte Bundun wissen , „ich meine, der falsch e Schlüssel bringt doch nichts.“
„Nun, ich glaube, die Geschichte erzähle ich euch an einem gemütlicheren Ort“, schlug Tüfdulusa vor , „am besten, wir setzen uns ins Wohnzimmer. Wenn ihr mir folgen wollt.“
Tüfdul usa verließ sein Labor und die d rei folgten ihm. Sie gingen durch den Eingangsraum, in dem noch immer der bewusstlose Magier lag .
„Ach du meine Güte!“ , sagte Tüfdulusa, so als würde nur eine zerbroch enen Vase auf dem Boden liegen . „Ich hoffe, ihr habt den nicht umgebracht! Ich habe es nicht so gerne, wenn sich Leichen in meinem Haus befinden.“
Ohne eine Antwort abzuwarten, stieg er über den Fenen und ging eine Glastreppe hinauf, die in die oberen Zimmer führte.
Oben betrat Tüfdulusa in einen Raum, der, genau wie der Rest des Hauses, aus Glas bestand. Aber jetzt sah Lagon, dass die Räume nicht leer waren, sondern mit Möbeln aus perfekt geformtem Kristall eingerichtet.
„Warum besteht dieses Haus eigentlich komplett aus Glas“, fragte Mundra , „nicht, dass es nicht schön wäre, aber ist es nicht ein wenig unpersönlich und überhaupt , kann ja jeder reingucken.“
Tüfdulusa feixte. „Wer sollte denn hier rein sehen? Wir sind mitten im Wald und die Zentauren un d Einhörner lassen mich in Ruhe. W enn ich nicht zu ihnen komme , um ein Schwätzchen zu halten. Und überhaupt ist es die beste Möglichkeit mein Labor im Auge zu behalten.“
„Um auf den Schlüssel zurück zu kommen“, sagte Lagon, „wozu wollten die eine Kopie davon haben? Ein begabter Magier kann so was im Handumdrehen selbst erledigen. Weshalb wollten die einen Experten für Magische Artefakte?“
„Und genau das ist der Punkt!“ , sagte Tüfdulusa , „sie wollten keinen kopierten Schlüssel. Die wollten einen Nachschlüssel!“
Bei Lagon klickte es , aber er wollte erst die komplette Geschichte hören, bevor er seinen eigenen Kommentar dazu gab.
„Also“, fuhr Tüfdulusa fort , „das alles begann vor ein paar Wochen. Da kamen diese drei Magier zu mir. Sie wollten etwas über die vier Schlüssel des Lichtkelchs wissen.“
„Und was hast du ihnen erzählt?“ , fragte Bundun aufgeregt.
„So ziemlich alles was ich weiß“, gestand Tüfdulusa , „ich dachte mir ja nichts dabei. Ihr müsst wissen, dass es unter Gelehrten, Königen und mächtigen Magiern ein offenes Geheimnis ist, was es mit den Schlüsseln auf sich hat. Jetzt weiß ich, dass es auch unter denen welche gibt, für die Tugend ein Fremdwort ist. Und nachdem ich ihnen alles Wissenswerte erzählt hatte, wollten sie, dass ich ihnen einen Nachschlüssel mache! Sie gaben mir einen Abdruck von einem Schloss und dachten, dass es ausreichen würde .“
„Hat es dann aber nicht?“ , wollte Lagon wissen.
„Oh, bei allen Göttern, de ren Existenz ich widerlegt habe. S elbst für mich wäre es unmöglich so etwas nachzubilden. Wir haben es hier mit etwas zu tun, was unsere Vorstellung von Magie weit übersteigt! Selbst für das Silbervolk war das eine beachtliche Leistung! Und das habe ich dann auch meinen ´Gästen` erklärt. Das hat ihnen gar nicht gefallen! Ihr Anführer, ein mächtiger Hexenmeister, mit ins Gesicht tätowierten Schriftzeichen, hat mich gefoltert. Er glaubte wohl, dass das die Tatsachen ändern würde. Und schließlich hatte er mich soweit, dass ich erklärte, dass es möglich wäre. Und so ließen sie mich mit diesem Trottel da unten allein“, Tüfdulusa zeigte auf die Stelle,
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