Lagrosiea - Der Lichtkelch (German Edition)
Mundra stimmten zu und sie gingen in den Raum, der gleichzeitig ein Labor und ein Lagerraum zu sein schien. Auf Tischen standen Glaskolben, Kocher und Reagenzgläser. Hinten stand eine Werkbank, direkt neben einer riesigen Maschine, mit einer Kugel voller Wasser, in der irgendetwas herum schwamm…
„Hier ist niemand“, stellte Mundra fest , „außer…“
Sie brach ab und sah entsetzt auf die große Maschine. Lagon blickte auch dorthin und wich zurück. In der Kugel schwamm kein Fisch oder ähnliches, sondern ein menschliches Gesicht!
„ Wenn ihr fertig seid mit G lotzen, könnt ihr mich ja vielleicht hier raus holen!!“
Der falsche Schlüssel
Lagon fehlten die Worte. Nicht nur, dass sie vor einer Maschine standen, die in sich ein menschliches Gesicht trug . Nein, jetzt redetet das Gesicht auch noch und forderte sie auf, es aus der Apparatur zu befreien.
„Doktor Tüfdulusa?“ , fragte Lagon, um wenigstens zu wissen, wen er vor sich hatte.
„ Wer denn sonst!?“ , wollte Tüfdulusa wissen.
„Wie s ind sie denn da rein gekommen?“ , wollte nun Mundra wissen.
„Das waren diese Banditen, diese Lumpen, diese verdammten Schurken. Aber das werde ich euch erklären, wenn ich hier raus bin.“ „Wie machen wir denn das?“ , fiepte Bundun ängstlich.
„Keine Sorge, es ist ganz einfach“, versprach Tüfdulusa , „ihr müsst nur die drei Hauptelemente umkehren und das Ganze dann festgelegt einschalten.“
„Bitte was?“ , fragte Lagon.
„Na, die Hauptelemente Kwelkartano, Liekwitarno und Balttarno in gegengesetzter Form einfließen lassen und die Hauptversorgung für die Rückmaterialisierung aktivieren.“
„Und das heißt für Blöde?“ , erkundigte sich Mundra.
„Legt die drei großen Hebel um und drückt dann den blauen Knopf.“
„Habe ich es mir doch gedacht“, grinste Lagon, und begann nach den Anweisungen Tüfdulusa s an der Maschine zu arbeiten. Kaum hatte er den blauen Knopf gedrückt, begann die Maschine zu rattern und zu knallen. Das Wasser in der Kugel wurde, samt Tüfdulusa, in verschiedene Schläuche gezogen und verschwand in dem Gerät. Dort begann es sofort zu blubbern und schließlich öffnete sich im unteren Teil eine Klappe, aus der der komplette Tüfdulusa fiel.
„Na endlich“, sagte er während er sich aufrichtete , „die Nase hat mir die ganze Zeit gejuckt und ich konnte mich nicht kratzen.“
Tüfdulusa war ein mittelgroßer, alter Mann mit einem Bart, der genau wie seine Haare, schneeweiß war. Er steckte in einem weißen Mantel und trug Filzhandschuhe.
„Nicht schlecht“, sagte er , „beim letzten Mal war ich klitschnass und hatte immerhin drei Kilo weniger.“
„Was ist denn das für ein Gerät?“ , fragte Bundun.
„ Eine Maschine zur Verwandlung von fester Materie in flüssige“, sagte Tüfdulusa stolz , „sie hat noch ein paar Macken. Zum Beispiel verwandelt man sich nicht komplett in Wasser. Aber immerhin. Ich bin der Erste, der so was ohne Magie hinbekommen hat.“
„Und wozu soll das gut sein?“ , erdreistete sich Mundra zu fragen.
Tüfdulusa sah sie böse an, als hätte sie ein unverzeihliches Schimpfwort gebraucht.
„Es ist der Beweis dafür, dass die Verwandlung von Materie nicht unbedingt magischen Ursprungs sein muss , und daher keiner Gaben irgendwelcher Gottheiten bedarf, wi e es die Formwandler behaupten.“ Tüfdulusas Gesicht verdüsterte sich, während er über seine Dogmen sprach.
„Ihr schient keine große Verbindung zwischen Magie und Religion zu sehen, Doktor Tüfdulusa?“, fragte Lagon höflich.
„So ist es“, antwortete dieser , „eines meiner wichtigsten Ziele ist es, diese Welt von dem Irrglauben zu befreien, dass wir von einer Horde allmächtiger Götter beobachtet werden, die in unser Aller Schicksal eingreift. W enn wir ihnen nur genug von unseren weltlichen Besitztümern schenken“, Tüfdulusa schlug auf seine Werkbank , „wenn es einen Gott gibt, dann wird er genau so wenig in unser Leben eingreifen, wie in den Lauf der Wolken oder in das Wachstum der Natur. Wenn wir Hilfe wollen, müssen wir uns selber helfen.“
„Was wollten die eigentlich hier bei euch?“ , fragte Lagon, nur um ein neues Thema zu beginnen, denn Tüfdulusa hatte sich so in Extase geredet, dass er schon kleine Dellen in die Werkbank schlug. Tatsächlich beruhigte sich Tüfdulusa ein wenig.
„Das könnte tatsächlich interessant sein“, meinte er, ging zur Werkbank zurück und nahm etwas
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