Lagrosiea - Der Lichtkelch (German Edition)
den ganzen Tag gewaltigen Hunger und der Abend ist noch fern. Warum die Beute verstoßen, die uns so bereitwillig in die Klauen läuft. Na los, öffnet den Schild!“
„Nein“, sagte ein anderer , „nicht ohne die Erlaubnis von Frehel!“
„Ach was“, bellte der We rwolf , „dieser Idiot hat mir nichts zu sagen. Nun mach diesen Käfig auf!“
Einer der Wer wölfe nahm einen Ast und warf ihn auf eine Art Kristallkugel vor dem Glashaus, in d er Mitte der verbrannten Fläche. S ie fing an zu glühen. Ein heißer Wind fegte durch den Wald, als der Schild aufgehoben wurde.
„Schnappt sie euch!“ , befahl der große We rwolf.
Mundra, die dies alles hinnahm ohne mit der Wimper zu zucken, sagte jetzt nur: „Das hättet ihr nicht tun sollen.“
Und bevor sie sie zu fassen bekamen, wurden sie von dreißig Pfeilen durchbohrt und brachen tot zusa mmen. Als der Rest der We rwölfe begriff, was geschah, stürmten schon von allen Seiten Zentauren, Einhörner und Insektenwesen auf sie zu und griffen sie an.
„Mundra!“, rief Lagon, der jetzt auf sie zu rannte. Er hatte zusammen mit Bundun hinter einem Busch gelauert und Mundras Auftritt beobachtet. Die ganze Zeit hatte er die Befürchtung, dass sie d ie Nerven verlieren könnte . E s war ung eheuer wichtig, dass die We rwölfe das Bannsiegel abschalteten, damit die vereinigten Krieger des Waldes angreifen konnten.
„Du warst klasse!“ , lobte er.
„Schon gut“, sagte Mundra, die sehr zufrieden mit sich zu sein schien. „Genug geredet!“ , rief Bundun , „da sind genug Gegner für uns alle.“
Tatsächlich. Obwohl die We rwölfe vollkommen überrascht wurden und das auch noch am helllichten Tag, da sie nur halb so stark waren, wie in der Nacht, waren sie nicht bereit vorschnell aufzugeben.
Lagon und Mundra stürzten sich ins Getümmel. Sie ließen sich aber auf keinen langen Kampf ein, ihre Aufgabe war es , den feindlichen Magier zu finden und unschädlich zu machen. Dies war aber in dem dichten Gefecht unmöglich.
„Da!“ , rief Mundra. Auch Lagon hatte es gesehen. Ein Lichtblitz hatte einen Zentauren niedergestreckt.
„Da ist er“, stellte Lagon fest , „schnappen wir ihn uns!“
Er und Mundra liefen in die Richtung, aus der der Blitz kam. Lagon sah ihn zuerst. Ein kleiner , dicker Mann mit braunen Haaren und giftgrünen Augen.
„Ein Fene!“ , rief Mundra, als wäre dies noch nötig. Jetzt hatte auch der Magier sie gesehen. Beim Anblick der Liewanen geriet er wohl in Panik und begann, wie verrückt mit Energieblitzen nach ihnen zu schießen. Beide sprangen zur Seite. Doch bevor Lagon oder Mundra einen Gegenangriff starten konnten, hatte sich Bundun auf das Gesicht des Fenen gestürzt. Lagon nutzte die Gelegenheit und schoss einen Energiestrahl auf den schwarzen Magier. Er traf direkt auf den dicken Bauch und der Magier brach zusammen.
„Hast du ihn getötet?“ , fragte Mundra.
„Nein“, sagte Lagon, „er ist nur bewusstlos.“
Oh ne ihren Magier schienen die Wer wölfe allen Mut zu verlieren. Die, die noch am Leben waren, flohen in den Wald. Ei nige Zentauren verfolgten sie, w ährend die anderen lachend und jubelnd ihren Sieg feierten.
„Wir haben gesiegt!“ , rief Krubamak , „u nd jeder , der es von jetzt an wagt unsere Heimat anzugreifen, soll wissen, dass er den Zorn der Zentauren fürchten muss!“
„Immer diese Politikerreden…“, seufzte Mundra.
„Lass ihn“, bat Lagon, „wir müssen Dr. Tüfdulusa finden.“
„Und was machen wir mit dem hier?“ , wollte Bundun wissen.
„Den nehmen wir mit“, beschloss Lagon, „müssen wir sowieso. Er hat gegen die Gesetze Lagrosieas verstoßen. Aber vorher müssen wir den Doktor finden.“
Also packte jeder den Fenen unter eine Axel und sie zogen ihn ins Glashaus. Auch drinnen war fast alles aus Glas.
„Am besten lassen wir ihn hier liegen“, krächzte Bundun.
„Genau! Aus dem Blick verlieren können wir ihn ja nicht“, kicherte Mundra, mit einem Blick auf die durchsichtigen Wände , „aber wenn wir ihn hier sehen können, warum sehen wir dann Tüfdulusa nicht?“
Tatsächlich konnte man von der Position, in der sie standen, das ganze Haus überblicken. Aber es war nichts von einem Gefangenen zu sehen. Die einzige Möglichkeit war ein Raum auf der anderen Seite des Hauses, der voller Geräte und wichtig aussehender Maschinen stand.
„Wir sollten erst dort nachsehen!“ , schlug Lagon vor , „und d ann suchen wir die Umgebung ab.“
Bundun und
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