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Lagrosiea - Der Lichtkelch (German Edition)

Lagrosiea - Der Lichtkelch (German Edition)

Titel: Lagrosiea - Der Lichtkelch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Zurawczak
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Abwehr seines Angriffs immer mehr zurück gedrängt wurde, sah er sich schon als Sieger. Doch als er meinte, d ass es nur noch eine Frage der Zeit sei, bis Heggal am Boden l ag, erfasste ihn eine unsichtbare Kraft und riss ihn in die Luft. Heggal lachte.
    „Und Lektion Nummer drei: Achte immer darauf ob der Gegner nicht versucht , dich in eine Falle zu locken!“ Von da an hatten Lagon und Heggal am Tag mindestens einen Übungskampf. Endlich hatte Lagon den Bogen raus. Es kam auf die richtige Kombination von Angriff und Verteidigung an. Griff man zuviel an, hatte der Gegner immer die Möglichkeit , die Verteidigung zu durchbrechen. Und wenn man die Verteidigung zu sehr verstärkte, konnte der Gegner einen an die Wand drängen, wo es nur wenig Möglichkeiten auf den Sieg gab. Am meisten lernte Lagon d urch die gut durchdachten Strategien, die Heggal bei jedem Kampf einsetzte. Es faszinierte Lagon, wie man, obwohl man unterlegen ist, trotzdem noch gewinnen konnte.
     
    Lagon gefiel das Training allmählich. Nach den Schrecken der letzten Zeit gab es ihm das Gefühl der Normalität. Manchmal vergaß Lagon sogar, dass sie eigentlich auf der Flucht waren. Doch das sollte sich bald ändern.
     
    Am Morgen des neunten Tages, seit sie im Eisenkranz unterwegs waren, saß Lagon auf einer Wiese und wartete auf Bundun, der wie immer nachts auf der J agt war. Er versuchte, um sich die Zeit zu vertreiben, Wasserkugeln aus dem nahen Fluss zu erschaffen. Lagon war schon kurz davor si ch Sorgen zu machen, als Bundun als kleiner bunter Fleck am Himmel auftauchte. Lagon wollte einen Gruß hinüber schreien , als er den von Bundun hörte:
    „ Werwölfe!“ , schrie er , „s ie sind nur ein paar Täler hinter uns!“
     
    Sofort nach der Landung musste Bundun alle möglichen Fragen über sich ergehen lassen, bis er schließlich die ganze Geschichte erzählt hatte. Offenbar hatte sich Bundun während er jagt e in die Täler zurückfallen lassen, die sie am Vortag durchquert hatten. Dabei waren ihm mehrere Gruppen von schwarzen Schatten aufgefallen, die die Berge durchkämmten. Als er sich dann die Gestalten näher ansah, bemerkte er, dass es Werwölfe waren.
    „Dann haben sie tatsächlich noch mehr zusa mmengetrommelt“, meinte Heggal, „u nd wahrscheinlich haben sie inzwischen unsere Spur aufgenommen. Vermutlich haben sie bis heute Mittag alle Wege aus diesem Tal versperrt.“
     
    Schweigen breitete sich aus, während Heggal nachdachte. „Wir haben zwei Möglichkeiten “, sagte er schließlich , „entweder wir versuchen uns durchzukämpfen, das würden s ie aber erwarten oder wir tun das absolut D ümmste , was man in so ´ner Situation machen kann.“
    „Und das wäre?“ , fragte Lagon, etwas beruhigt durch das Glitzern in den Augen von Heggal.
    „Wir gehen nach Trolsen!“  „Aha, und wer oder was ist das?“ „Trolsen ist eines der wenigen Dörfer im Eisenkranz, sehr ruhig und einsam. Nur leider gibt es da genau so viel Gesetzlosigkeit wie Einsamkeit . Und wenn unsere Gegner irgendwo einen Stützpunkt haben, dann dort!“
     
    „Aber dann laufen wir denen doch direkt ins Nest!“ „Ja, aber warum denn nicht. Das würden die nie erwarten. Und außerdem weiß doch nur dieser Lerdan wie du aussiehst. Und der ist bestimmt bei den Werwölfen. Wir treten auf , wie ganz normale Durchreisende, die in Trolsen krumme Geschäfte machen wollen. Dann lassen einen die Ganoven meistens in Ruhe.“ Lagon nickte. Das war wirklich das Undenkbarste , was er je gehört hatte. „Wo liegt Trolsen?“ „Nicht weit, knapp fünf Meilen. Von da aus kommen wir auf einem Berg fluss aus dem Gebirge raus.“
    „Das hört sich g efährlich an!“ , meinte Bundun.
    „ Ja und wie!“ , jubelte Kopriep , „a uf nach Trolsen!“
     
     
     
     
    Trolsen
     
    Am Nachmittag hatten die Vier Trolsen erreicht. Es war ein schmutz iger kleiner Ort am Fuße eines h arkenförmigen Berges. Die Häuser waren dunkel und alt. Zwischen ihnen lungerten Gestalten herum, denen Lagon nur ungern allein begegnet wäre.
    „Sieht nicht aus, wie ein beliebtes Ausflugsziel.“
    „Das stimmt wohl“, pflichtete ihm Heggal bei , „aber es ist der einzige Weg an den Werwölfen vorbei.“
     
    In der Ferne sah Lagon den Bergfluss , von dem Heggal gesprochen hatte. Er sah wild und gefährlich aus. „Und dieses kleine Bächlein wollen wir herunterfahren?“ , fragte Lagon. Heggal grinste. „Weiter den Fluss runter wird es besser!“ „Wie oft bist du hier eigentlich

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