Lagrosiea - Der Schattenkreis (German Edition)
Persönlichkeit einzubläuen und wurde nicht müde zu erwähnen, wie wichtig es war, jeder einzelnen mit Respekt zu begegnen.
Inzwischen bereute es Lagon, sich auf Wradors Vorschlag eingelassen zu haben. Er hätte dem Großmeister höflich erklären können, dass er, was diese Sachen b etraf, keine Erfahrung hatte. Und dass die Gegner unter den Zirkelführern sich wohl kaum von ihrem Standpunkt abb ringen lassen würden, weil die f ünf ihnen vom Schattenkreis erzähl t en. Doch nun war es zu spät. Er war dazu verdammt, bei Wrador s Plan mitzuwirken. Und es würde schneller vorbei gehen, sobald er sich seinem Schicksal ergeben hätte .
Und tatsächlich, als er nach diesem Motto an die Sache heran ging, schien die Zeit nur noch halb so zäh zu vergehen und schließlich war der große Tag da.
Wie schon gesagt, fand das Treffen nicht in der Gaddenspitze statt, sondern in einem Schloss, das die Liewanen als Nebenhaus unterhielten und das für diese Ereignis geeigneter erschien , als die geheimnisvolle Pyramide.
Zuerst marschierten die Wachen der angereisten Diplomaten in das Schloss ein. Eigentlich unterschieden sie sich nicht von gewöhnlichen Sold aten. D as einzige , was sie besonders machte, war ihre Bewaffnung.
Die meisten nicht zur Magie fähigen Krieger ließen sich zumindest mit magischen Waffen ausrüsten . Das waren zum Beispiel Schwerter, die man wie eine Peitsche schwingen konnte oder Armbrüste, aus denen der Schütze mit Pfeilen aus Feuer schießen konnte.
D ie königlichen Leibgarden von Lagrosiea lehnten die magische Bewaffnung grundsätzlich ab. Um sich trotzdem gegen die zahlreichen schwarzmagischen Wesen wehren zu können, waren sie mit dem Modernsten, Stärksten und Tödlichsten ausgestattet, was Lagrosiea zu bieten hatte und trotzdem nicht auf Magie basierte. Sie hatten kleine tragbare Kanonen, die mit einem Griff an einem Ende gehalten wurden und mit einem Abzug, der daran befestigt war, abgefeuert wurden. Die aus dieser Waffe abgefeuerten Kugeln waren s o schnell, so hart und so groß, dass man mit ihnen, ohne weiteres einen Trollschädel spalten konnte . Magetten hieß en diese technische n Wunderwerk e und der bloße Anblick ließ mögliche Attentäter überlegen, ob sie nicht doch von ihrem Meuchelversuch absehen wollten.
Nach dem Einmarsch der Sicherheitskräfte , betraten die ersten Magier den Ort des Geschehens. Zuerst die Großmeisterin des Akkalarenzirkels, Sekeldarra. Sie war die Anführerin eines großen Elfenordens, der dafür bekannt war , alte verlorene Magie wieder zu entdecken. Sie wurde von einer Delegation Elfen begleitet und sah für ihre stolzen hundertsiebzig Jahre noch erstaunlich jung aus. Doch das war bei Elfen über dreißig normal, hatte Mundra erklärt.
Der zweite mit dem Titel eines Zirk elführers, der sich blicken ließ , war ein gewisser Zikarsta, der einem Zirkel namens Walkari vorstand. Das war e ine Gruppe, die sich daran gemacht hatte, al le Schätze Lagrosieas zu finden. U nd natürlich für sich zu behalten! Ihr Anführer Zikarsta, ein langer, dürrer Typ, der an ein Skelett erinnerte , hasste die Liewanen. Und auch wenn er aus seinen Gefühlen kein Geheimnis machte, konnte Lagon keinen Grund dafür finden.
„Können die sich nicht ein wenig beeilen?“ , fragte Bundun auf Lagons Schulter gelangweilt. Die beiden standen etwas abseits von den anderen , in der Empfangshalle des Schlosses und beobachteten, wie die ganzen wichtigen Persönlichkeiten durch ein großes Tor zur Begrüßungsfeier schritten .
Nach Zikarsta kamen einige Anführer, deren Gruppen kleiner waren , als die anderen, während ein kleiner Kerl, den Lagon nicht kannte, fleißig ihre Namen von einer Liste vortrug.
„Das nimmt ja wirklich kein Ende mehr!“ , fürchtet Bundun, während sich die Halle immer mehr füllte.
„Hallo ihr beiden“, rief jemand . Heggal und sein treuer Begleiter Kopriep, der Kobold, marschierten auf sie zu . „W ir hatten seit dem Felsenturm keine Gelegenheit zum Reden mehr“, stellte Heggal fest . „H abe gehört, dass sie dich und deine Freunde in den offiziellen Mist eingebaut haben. Herzliches Beileid!“
„ Danke Heggal“, meinte Lagon ungerührt.
„Ich habe Mundra vorhin gesehen“, berichtete Heggal, „die hat im Elfenzirkel ein paar Verwandte gefunden. Und jetzt erzählen die einander von der guten alten Zeit. Geh da lieber mal hin. Da kann man immer gute Informationen sammeln!“
Und kichernd verschwanden Heggal und Kopriep in einer Gruppe
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