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Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)

Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)

Titel: Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Zurawczak
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Gefängnis. Abgesehen von den Schluchten, prägten Berghänge und unpassierbare Geröllwüsten die Gegend. Selbst wenn es Sadija gelungen wäre, die dicken Mauern und die schweren Tore zu überwinden, wäre sie nicht sehr weit gekommen.
     
    Trotz all der bedrohlichen Gefahr, in der sie sich befand, war Sadija kaum beunruhigt, denn sie wusste, dass sie nicht mehr lange in dieser Zelle b leiben musste. Sie h atte über ihr Schicksal bescheid gewusst, bevor sie sich freiwillig in die Gefangenschaft der Alliierten Königlichen Streitkräfte begeben hatte. Sogar noch, als sie mit Lagon und den anderen Liewanen gesprochen hatte, sogar noch bevor die Bruderschaft der Roten Sonne gekommen war. Sie kannte ihre Zukunft und wusste, welche Rolle sie noch zu spielen hatten, egal wie viel e Mauern und Wachen man ihr in den Weg stellen würde. Niemand konnte das Schicksal aufhalten.
     
    Es klickte an der Tür. Sadija blickte auf, nicht um heraus zu finden, wer sich an der Tür zu schaffen machte, denn sie wusste wer es war. Sadija wollte nur höflich sein. Langsam schwang die Tür auf und eine schwarz gekleidete Gestalt trat ein. „Hallo“, sagte Sadija „ich habe dich schon erwartet.“
     
    Die Schwarzdornfestung war eine von vielen Stützpunkten der Alliierten Königlichen Streitkräfte. Im nordwestlichen Lagrosiea gelegen, gehörte sie zu den größten Festungen im Pakt der Könige. Daher hielt Lagon es für sehr wahrscheinlich, das s die Truppen von Oberst Kliton Sadija hier her gebracht hatten. Darauf verließ Lagon sich jedenfalls, denn sonst hätte er den Rest seiner stark dezimierten Einheit völlig umsonst in diese trostlose Gegend geschafft. Trotz allem musste er zugeben, dass es wohl kaum einen besseren Ort gab, um eine Festung zu bauen. Es war nur aus der Luft möglich , eine größere Streitmacht hierher zu bringen, da es über Land viel zu lange dauern würde. Und selbst wenn es einer Armee von mehreren Tausend Mann gelingen würde, die Festung zu erreichen, mussten sie gewaltige Mittel aufwenden, um die teilweise zehn Meter dicken Mauern und die eisernen Tore zu überwinden. Die aller Wahrscheinlichkeit nach, auch noch mit mächtigen Zaubern abgesichert waren . G anz abgesehen von den riesigen Geschütztürmen, die ganze Legionen von Angreifern nieder mähen konnten. Selbst wenn eine ganze Flotte von Luftschiffen die Festung angreifen würde, die Flaggeschütze würden nur die wenigsten von ihnen landen lassen. Lagon war sich sicher, einer Armee würde es schwer fallen, in die Festung einzudringen.
     
    Eine kleine Gruppe von drei Magiern und einem Regenbogenvogel hätte da eher eine Chance, so spekulierte jedenfalls Lagon.
    „Wir sollten hier landen und den Rest zufuß gehen“, schlug Silp vor , „bevor uns noch ein aufmerksamer Wachsoldat entdeckt.“
    „Du hast Recht“, bestätigte Lagon.
    „Am besten landen wir mit dem Teppich in dieser Spalte, dort unten“ , meinte Luhan , „d ie scheint mir am geeignetsten zu sein.“
    „Und warum ist die besser , als all die tausend anderen, um sie herum?“ , wollte Bundun wissen.
    „Instinkt“, erklärte Luhan.
    Ob Instinkt oder Zufall, die Spalte, die Luhan ausgesucht hatte, war tatsächlich eine der wenigen , wie sie bald feststellten, die geeignet dafür war, mit ihrem Teppich dort zu landen. Sie fanden bald einen der wenigen Pfade durch das Geröllland.
     
    Die Hälfte des Weges zur Festung lag bereits hinter ihnen, als Lagon sich absichtlich zurück fallen ließ, um mit Luhan zusammen zu treffen, der das Schlusslicht war.
    „Hör mal zu“, kam Lagon gleich auf den Punkt , „ich vertraue dir, weil du uns im Riesenwald unterstützt und gerettet hast, als es leichter für dich gewesen wäre, uns einfach im Stich zu lassen. Aber dies ist keine durchschnittliche Liewanenaktion mehr. Dabei könnten wir derartige Probleme bekommen, dass es für uns leichter wäre, wenn sie uns sofort umbringen würden. Ich weiß , zu welcher Organisation du gehörst. Und ich weiß, dass du etwas vorhast. Ich habe keine Ahnung, was es genau ist , es ist mir auch egal. Aber wenn diese Sache unsere Mission gefährdet, wäre es jetzt die passende Gelegenheit, das zu erwähnen. Denn wenn du uns in der Festung irgendetwas in den Weg stellst , oder versuchst uns zu sabotieren, dann werde ich dich aus dem Weg räumen.“
    Er erntete einen unsicheren Blick von Luhan. Wahrscheinlich ging ihm, genau wie Lagon, die Tatsache durch den Kopf, dass Lagon ihn schon einmal besiegt hatte.

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