Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
aufgefahren hat, wie bei der Attacke auf Sadija, ist es wirklich ungewöhnlich, das s Tüfdulusa ihnen entkommen ist, um ihnen dann auch noch das Zeichen abzunehmen . Aber nehmen wir mal an, dass es so gewesen ist, dann ist Tüfdulusa nach seinem großen Sieg nicht in Sicherheit geflohen, sondern hat das Zeichen, wie eine Trophäe zu sein en Privatsachen gelegt? Danach ist er, ohne auch nur daran zu denken, Hilfe von den Liewanen anzufordern, wieder in den Wald eingedrungen, wo er ein zweites Mal von der Bruderschaft überfallen und diesmal überwältigt wurde? Ist das nicht eine ziemlich merkwürdige Geschichte?“
Silp grummelte missmutig. „Er kann das Zeichen auch irgendwo anders her bekommen haben“, sagte er schließlich , „das schließt die Bruderschaft der Roten Sonne als Täter nicht aus!“
„Das stimmt wohl“, gab Luhan zu , „aber jeden anderen, der Tüfdulusa an die Gurgel wollte, auch nicht. Wir stehen also wieder bei Null.“
„Was hast du eigentlich dazu zu sagen, Lagon?“, fragte Silp, dem die Argumente ausgingen , „schließlich bist du der Chef.“
Lagon hatte dem Wortgefecht nicht zugehört. Stattdessen drehte er die Kugel mit dem Rädchen, die auch bei Tüfdulusas Sachen gelegen hatte.
Dieser Gegenstand bescherte ihm Kopfzerbrechen . Er glaubte sich daran zu erinnern, so etwas schon einmal gesehen zu haben. Aber woher kannte er dieses Ding? Plötzlich kam ihm ein Bild in den Sinn. Es war das letzte Bild der Vision, die ihm sein magischer Stein, kurz nach seiner Rückkehr nach Korroniea, gezeigt hatte. Und wieder ein neues Rätsel! Lagon war sich sicher, dass die Vision von Bedeutung war. Doch nun war er über ein Bild aus seiner Vision gestolpert und hatte keine Ahnung, was es zu bedeuten hatte. Außerdem war er sich sicher, dass das runde Ding, das er gesehen hatte, von einem silbernen Schweif umgeben gewesen war. Er hatte es als den silbernen Schweif interpretiert, von dem Sadija gesprochen hatte. Doch nun glaubte er, dass da noch mehr gewesen war. Es juckte ihn, den Stein noch einmal in die Hand zu nehmen, u m die Vision noch einmal hervor zu beschwören. Doch sofort verwarf er den Gedanken. Es war verboten, den Stein zu zwingen, und wer es tat musste dafür büßen. Aber welche Möglichkeit hatte er sonst, das Problem zu lösen?
Plötzlich hatte er eine Idee, die mit einem Plan einherging, der ohne Frage das Verrückteste war, was er in letzter Zeit geplant hatte. Lagon wusste allerdings auch, das es zurzeit keine große Auswahl an Lösungen gab. Er wollte diese Spur verfolgen!
„Ich habe eine Entscheidung getroffen“, verkündete er, an seine Leute gewandt , „wir treten hier nur auf der Stelle. Bisher haben wir nichts erreicht , und einige von uns haben schon beinahe ihr Leben verloren. Wir müssen unsere Strategie neu überdenken.“
„Da bin ich deiner Meinung“, meinte Luhan , „aber mir fällt nichts ein, was wir unternehmen könnten, ohne gegen eines der zahlreichen Gesetze zu verstoßen, die sich die Liewanen selbst auferlegt haben.“
„Genau!“ , sagte Lagon darauf , „und deshalb werden wir eines dieser Gesetze nicht nur missachten, sondern so unmissverständlich dagegen verstoßen, dass, sollte uns Wrador oder ein Vertreter des Paktes der Könige zur Rechenschaft ziehen, wir zweifellos ins Gefängnis geworfen werden oder gezwungen sein werden, den Rest unseres Lebens als Flüchtlinge zu verbringen.“
„Also eine ganz normale Aktion im Leben unserer Elitetruppe“, meinte Mundra mit einem Anflug von schwarzem Humor , „also, was hast du vor?“
„Wir dringen in die Festung der Streitkräfte der Alliierten Königlichen Streitkräfte ein, wo Sadija gefangen gehalten wird, und befreien sie.“
„ G ut“, stellte Silp fest , „jetzt ist er völlig wahnsinnig geworden! Das klappt doch nie, Lagon. Bevor wir Sadija da raus geholt haben, haben die uns schon drei Mal geschnappt. Das sind die besten Kämpfer von Lagrosiea! Die sperren uns ein!“
„Er hat Recht!“ , warf Bundun ein , „das ist wirklich keine gute Idee . Außerdem sind die von den Alliierten Königlichen Streitkräfte unsere Verbündeten. Es wäre also wirklich hinterhältig, wenn wir sie hintergehen!“
„Hintergehen?“ , fragte Lagon, „d ie Alliierten Königlichen Streitkräfte haben uns seit ihrer Entstehung kein einziges Mal unterstützt oder mit uns zusammen gearbeitet! Stattdessen haben sie uns sabotiert und versucht uns zu behindern. Es sind nicht unsere
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