Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
unappetitliches Ende bereiten . Und an diese Auflage halte ich mich auch . Trotzdem habe ich mich nie zum Opfer der Bruderschaft machen lassen und ein Leben als Verfolgter geführt. Stattdessen habe ich meine eigenen Dinger durchgezogen, die ich bei der Bruderschaf t gelernt habe. Es hat Alphadon wahrscheinlich überhaupt nicht gefallen, als er meine Steckbriefe in die Finger bekam und von meine n ´Großtaten ` gelesen hat. Hat bestimmt gedacht, dass ich den Rest m einer Existenz , in Angst vor ihm versteckt verbringe. Aber nichts da! In Wirklichkeit habe ich immer nach einer Möglichkeit gesucht, es Alpha don heimzuzahlen. Im offenen Kampf gegen ihn, hätte ich kaum eine Chance gehabt. Am besten wäre ein Spion in der Bruderschaft gewesen, der mi ch über die Pläne von Alphadon auf den Laufenden gehalten hätte. Der vielleicht sogar seine Schwächen auskundschaftet. Aber wie sollte ich so jemanden auftreiben?
Innerhalb der Bruderschaft war alles unter Alpha dons Kontrolle. Jemanden von außen einzuschleusen war so gut wie unmöglich. Da kam mir der Zufall zu Hilfe. Ich hörte, dass die Schwa rze Fee bei einem von Alphadons Mordaufträgen selbst getötet worden war und ich wusste, dass ihre Erbin noch zu jung war, um in die Bruderschaft aufgenommen zu werden. Sie wurde mit Sicherheit an einen geheimen Ort gebracht, an dem sie ihre Kräfte entwickeln sollte.“
„Wir reden hier von Liendra , nicht wahr?“ , fragte Lagon.
„Ganz r echt!“ , lobte Sabbal , „ich freue mich, dass du der Handlung folgen konntest! Allerdings, damals wusste ich noch nicht, dass Liendra die Schwarze Fee ist. Ich hatte sie bis dahin noch nie gesehen, was es natürlich wesentlich schwerer macht e , sie zu finden. Außerdem war ich dabei, einen Schuss ins Blaue zu wagen. Ich konnte nur vermuten, dass sie genauso wenig begeistert von der Bruderschaft war, wie ich, und sich mit mir zusammen tat. Dass sie unauffindbar war, kam noch dazu , ab er das hat mich nie aufgehalten weiterzusuchen. Schließlich habe ich Liendra gefunden. Und zwar in einer kleinen Stadt namens Kalheim, die zufällig derselbe Ort war, in dem auch die letzte Schwarze Fee getötet worden war. Als ich soweit war, wollte ich natürlich nicht gleich mit ihr in Kontakt treten, denn ich musste erst herausfinden, auf welcher Seite sie stand. Also begann ich damit, sie zu beobachten, lernte ihre Gewohnheiten kennen, studierte ihre Vorlieben und Antipathien. So versuchte ich ihre Entscheidungen vorauszusehen.
Dabei stellte ich fest, dass sich Liendra zu einem jungen Magier namens Lagon hingezogen fühlte . Das warst übrigens du .“ Sabbal grinste in Lagons Richtung . „D as interessierte mich allerdings nur am Rande. B is ich herausfand , dass du es warst, der die Schwarze Fee getötet hatte.“
„Wie hast du das heraus gefunden?“ , fragte Lagon misstrauisch , „d ie ganze Gesc hichte habe ich bis vor kurzem selber nicht ganz kapiert.“
„Tja, Lagon“, meinte Sabbal , „was ich in Kalheim, neben einigen anderen Dingen , herausgefunden habe, war, dass du deinen Lebensunterhalt mit der Bekämpfung von Gnomen verdient hast. Dabei hast du aber nicht bemerkt, dass Gnome eigentlich ganz intelligente Kerlchen sind. Wenn man respektvoll mit ihnen umgeht, erzählen sie einem so Manches. Sofern man ihre Sprache versteht.“
Ob das Sabbals Ernst war, oder nur eine seiner spektakulären Geschichten, um Lagon zu verwirren, blieb im Dunklen. Lagon beschloss nicht weiter darüber nachzudenken.
„Also hast du herausgefunden, dass ich eine eindrucksvolle Vergangenheit habe“, stellte Lagon fest , „was hast du dann getan?“
„Ich muss zugeben, ich war von dir fasziniert. Einerseits warst du nur so stark, wie man es von einem durchschnittlichen Provinzmagier erwarten konnte, andererseits hast du es geschafft, die Schwarze Fee zu besiegen! Ich ging davon aus, dass du versteckte Kräfte in d ir ha st, die zum Vorschein gebracht werden mussten. Und so, wie sich die Dinge entwickelt haben, lag ich da gar nicht so falsch. Jedenfalls beschloss ich, ein Auge auf dich zu haben, zwar nicht so intensiv, wie bei Liendra, aber immerhin fand ich auch einiges über dich heraus.
Es blieb mir auch nicht verborgen, als Dorroks Schergen nach Kalheim kamen, um dich und deine Schwester zu holen. Allerdings ging alles, auch für mich, viel zu schnell, als dass ich hätte eingreifen können. Und da dein Freund Heggal da war, um dich zu retten, habe ich es nicht für nötig
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