Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
´wenn er wirklich so unverwundbar ist, wie er behauptet, kann ich mich auf den Kopf stellen und werde ihn doch nicht aufhalten können. Aber wenn er keinen Schwachpunkt hat, wenn er nur aus unverletzbaren Maschinenteilen besteht…wie kann er da noch leben? Er kann doch keine reine Maschine sein! Dann würde er weder reden, noch Zauber einsetzen können. Er muss also zum Teil noch menschlich sein! Der Teil muss die Quelle seiner Magie sein und ist wahrscheinlich in seinem waffenstrotzenden Körper am besten geschützt. `
Also wie sollte Sabbal dort heran kommen?
„Sabbal!“, rief Andrubis, „jetzt kommt dein Ende. Sieh dem Tod ins Gesicht!“
Im selben Moment schossen Duzende von Stahlseilen aus seinem Körper und wickelten sich um Sabbals Arme und Beine. Der wurde in die Luft, hoch zu Andrubis , gerissen. An seinem Körper öffnete sich eine Klappe, hinter dem ein riesiger Fleischwolf zum Vorschein kam. Darüber hielt Andrubis Sabbal, wie eine Kirsche, die er sich in den Mund fallen lassen wollte.
„Na los!“, höhnte Andrubis, „ruf um Hilfe. Oder versuch mich mit einem Zauber auszuschalten. Diesmal wird dir nichts helfen können! Weder deine Tricks, noch irgendjemand der Idioten, die für dich kämpfen. Und ganz bestimmt keiner deiner Sprüche!“
Dem konnte Sabbal nichts entgegensetzen. Seine Chancen hatten sich gerade auf ein Minimum reduziert.
Doch er hoffte immer noch auf einen Lichtschimmer, der ihm einen Weg aus dieser Situation weisen würde …und da sah er ihn!
Eigentlich nur einen winzigen Teil davon. Einen Teil, der einen kleinen Eindruck vom Ganzen vermittelte. Zwischen den unzähligen mechanischen Einzelteilen pulsierte ein organisches Gewirr aus Adern, Muskeln und Sehnen. Alles , was von Andrubis, so wie er geboren worden war, übrig geblieben war. Nur einige Zentimeter davon lagen in Sabbals Schussf eld. Keine Frage von Stärke.
S ondern von Präzision…und von Zeit.
Im selben Moment lösten sich die Stahlseile, die um Sabbals Arme und Beine geschlungen waren. Er stürzte ungebremst auf den Fleischwolf von Andrubis zu.
´Jetzt oder nie! `, ging es Sabbal durch den Kopf und er hob seinen Arm.
Wie in Zeitlupe sah er den Lichtblitz aus seiner Handfläche fliegen, auf die winzige Öffnung in Andrubis Stahlkörper zurasen und in ihn eindringen. Er traf dessen Lebensquelle auf den letzten Millimetern gerade noch.
Durch den Stahlkollos ging ein Beben. Funken und chemische Gase traten aus Andrubis Körper aus. Dann war es vorbei. Andrubis explodierte nicht oder fiel gar auseinander. Er hörte einfach auf, sich zu bewegen. Sabbal schaffte es gerade noch seine Fallrichtung zu korrigieren, damit er nicht in den, nun stillstehenden Fle ischwolf fiel, sondern auf eine von Andrubis Stahlplatten.
Der Aufprall war nicht gerade angenehm . Sabbal rutsche von seinem Gegner herunter und landete, ebenfalls nicht gerade sanft, auf dem Boden.
Sabbal blieb liegen und beobachtete Andrubis genau. War er wirklich besiegt? Oder war das nur ein Trick, um Sabbal erneut zu überwältigen? Doch nein, Andrubis war ohne das letzte Bisschen Leben, nur ein bewegungsloser Haufen Metall, nicht mehr.
Schwerfällig stand Sabbal auf. Er hatte bei diesem Kampf doch mehr einstecken müssen, als er gedacht hatte. Doch er spürte keine Schmerzen, als er zu der Schatulle ging und sie in die Hand nahm.
„Das ist also die Waffe, die Dorrok besiegen kann“, sagte er zu sich selbst, während er das Artefakt einsteckte, „also dann, gehen wir es an!“
Er zog los, Richtung Dorrok und zur Entscheidungsschlacht um Lagrosiea.
*
Si lp kroch unter den Trümmern des über ihm zusammen gebrochenen Gebäudes hervor. Zwar hatte es ihn gerettet, dass er von Sodoro aus der Schussbahn der Luftschiffe gedrängt worden war, trotzdem hatte er einiges abbekommen. Silp hoffte, dass auch Sodoro davon gekommen war und sich aus der Gefahrenzone zurückgezogen hatte. Er befreite sich endgültig vom Schutt der Ruine und stand nun wieder an der Straße. Silp war schockiert. Dort, wo er mit Sodoro gestanden hatte, war nur noch eine Kraterlandschaft. Selbst wenn Sodoro es geschafft hatte Silp aus der Schusslinie zu zerren, er selbst konnte unmöglich dem Geschosshagel entkommen sein. Das konnte nur heißen, dass auch die meisten anderen Liewanen, die sich auf der Straße befanden, nicht überlebt hatten. Wahrscheinlich hatten die Luftschiffe deshalb aufgehört zu feuern. Oder hatten sie einen anderen Grund?
Die
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