Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
Antwort kam umgehend, in Form eines gleichmäßigen Dröhnens, das immer näher kam und dessen Urs prung schon bald sichtbar wurde. Eine gewaltige Horde aus Werwölfen, Söldnern, Magiern und Kämpfern der Alliierten Königlichen Streitkräfte, die sich, wie zum Trotz, über ihr Abzeichen das grausige Schlangensiegel von Dorrok genäht hatten. Allen voran marschierte ein riesiger Magier, dessen totenblasse Haut und schwarze Augen Silp an Lagons Schwester La gie erinnerten. Das musste auch ein von Dorrok verändertes Wesen sein.
„Mir nach!“, rief der große Magier, der der Anführer zu sein schien, „wir marschieren zum Senat vom Pakt der Könige!“
Silp begriff! Darauf hatten es Dorroks Truppen also abgesehen. Sie wollten das Machtzentrum von Lagrosiea einnehmen und es zum Symbol des totalen Sieges von Dorrok machen.
Silp musste das verhindern! Doch wie?
Er war allein! Und er war wohl kaum in der Lage, es mit einer ganzen Armee aufzunehmen.
Aber was sollte er sonst tun?
Gar nicht s ? Und einfach zulassen, wie Dorroks Truppen siegten? Nein , das konnte er nicht. Selbst wenn es die letzte Schlacht ist, die je ein Liewanen schlagen würde! Dann sollte es so sein.
Ein Hexenmeister als letzte Front gegen die dunklen Mächte Lagrosieas. Eigentlich der Stoff aus dem Legenden gemacht wurden. Nur zu dumm, dass niemand überleben würde, um die Geschichte über Silps Heldentat erzählen zu können. ´Ein echtes Haar in der Suppe`, dachte Silp, während er der Übermacht von Feinden entgegentrat.
„Sofort stehen bleiben!“, rief er, was im Angesicht so vieler Gegner dermaßen harmlos klang, dass Silp sich nicht klar war, ob er überhaupt gehört wurde. Der groß gewachsene Anführer hörte ihn offensichtlich doch und blickte zu Silp.
„Halt!“, rief er seiner Armee zu. Sofort blie ben alle Kämpfer stehen , als wären sie nur willenlose Marionetten, die nur durch das Zutun ihres Kommandanten in der Lage waren, sich zu bewegen.
„Na so was! Der letzte Liewane Lagrosieas stellt sich uns in den Weg! Und dazu noch ein Hexenmeister. Sehr ungewöhnlich!“
„Es gab viel Hexenmeister unter den Liewanen“, antwortete Silp, „die Großes geleistet haben! Einen davon habt ihr gerade ermordet!“
„Das ist mir sehr unangenehm“, antwortete der Magier sarkastisch, „mein Name ist Gaprilas und welchen Namen hat man dir gegeben?“
„Ich bin Silp“, sagte dieser stolz, „und wenn ihr zum Senat wollt, müsst ihr erst an mir vorbei.“
„Ist das so? Na ja, Silp, wenn das deine Bedingung ist… Schnappt ihn euch!“
Sofort stürmten etwa fünfzig der willenlos scheinenden Krieger der Alliierten Königlichen Streitkräfte auf Silp zu. Der baute vor sich einen magischen Schutzschild auf. Die Kämpfer liefen dagegen und prallten zurück. Bevor einer von ihnen noch weiter reagieren konnte, wurden sie, m it einem Hagel aus Lichtblitzen von Silp außer Gefecht gesetzt. Doch nun wurde Silp von einer Horde von Werwölfen angegriffen. Die Kreaturen sahen größer und gefährliche r aus, als gewöhnlich.
´Das muss am Vollmond liegen`, erkannte Silp. Er hatte keine Zeit weiter darüber nachzudenken und wusste, ein paar Lichtblitze würden ihm hier nicht weiter helfen. Silp konzentrierte sich und beschwor seinen Spezialzauber. Er stieß seine Arme in den Boden und ließ sie mit dem Erdreich verschmelzen, was ihm die Kontrolle darüber gab. So erschuf er eine Erdspalte und die Werwölfe, die auf ihn zustürmten, versanken in der Dunkelheit. Kaum waren sie verschwunden, verschloss Silp den Boden über ihnen .
„Magier!“, rief Gaprilas, „bringt es zu Ende!“
Nun griffen die Magier in die Schlacht ein. An den Schriftzeichen auf ihren Gesichtern erkannte Silp, dass es jene waren, die durch Dorroks schwarze Zauberkunst ihre Macht verstärkt hatten. Tatsächlich griffen sie Silp mit mächtigen Zaubern an. Doch keiner von ihnen war ein Eliteliewane! Silp war immer ein wenig schneller und geschickter, als seine Gegner. So war er , trotz der Überzahl der Gegner überlegen und die schwarzen Magier mussten sich zurückziehen.
„D u hast Talent!“, lobte Gaprilas. „W arum verschwendest du es an eine untergehende Organisation, wie die Liewanen?“
„Noch sind die Liewanen nicht untergegangen! Solange noch einer von uns aufrecht steht, werden wir nicht untergehen. Und solange ich euch noch im Weg stehe, werdet ihr diese Schlacht nicht gewinnen!“
„Dann werde ich dieses Problem jetzt angehen“,
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