Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
Lagon!
Lagon, den er vor kurzem noch selbst ermordet hatte. Trotzdem stand er hier! Oder war das ein Geist? Bei ihm war der Regenbogenvogel, den er immer mit sich herum schleppte. Und auch der Kobold, den Dorrok schon öfter mit Lagons Gruppe in V erbindung gebracht hatte .
„Lagon, bist du von den Toten auferstanden? Oder habe ich nur einen Doppelgänger von dir erledigt?“
„Nein“, antwortete Lagon. „D u hast mich getötet und dabei diese schwarze Magie aus meinem Körper gerissen, die ich mein Leben lang ertragen musste. Doch obwohl ich tot war, hatte ich immer noch Freunde. Und einer von ihnen hat sich für mich geopfert, damit ich den Kampf gegen dich erneut aufnehmen kann. Und diesmal ohne deinen Fluch, der mich für dich zu einem Spielball macht.“
„Lagon!“, rief nun Sabbal, „vorausgesetzt du bist es wirklich und kein Illusion. Was tust du hier? Und wo ist Heggal? “
„Das können dir Bundun und Kopriep berichten, die haben dabei geholfen, mich zu finden.
Und nun verschwindet von hier!“, rief Lagon dem Regenbogenvogel und dem Kobold zu, „ich klär das hier mit Dorrok!“
„Aber er wird dich fertig machen!“, warf Bundun ein.
„Diesmal nicht. Diesmal wird es anders laufen!“
„Moment!“, rief Sabbal und hielt die Scha tulle hoch, die immer noch die M acht der Bruderschaft enthielt . „ A ber ich habe keine Ahnung, wie sie funktioniert.“
„Das ist doch nicht dein Ernst! Du bringst es fertig eine mächtige, magische Energiequelle zu finden, hast aber keine Ahnung, wie sie funktioniert? Lag denn kein Schlüssel dabei?“
„Woher soll ich denn das wissen? Vor einer Stunde wusste ich noch nicht mal, wie das Ding aussieht!“
„Aber du gehörst zur Bruderschaft!“
„Ich gehörte zur Bruderschaft.“
„Egal, du musst doch wissen, wie man mit euren Artefakten umgeht!“
„Genug!“, befahl Dorrok, „eure Streitigkeiten stehlen mir nur Zeit. Ihr werdet es nie schaffen, die Macht in euren Händen zu nutzen. Jetzt werde ich euch zermalmen!“
„Sei dir da mal ni cht zu sicher“, erwiderte Lagon. „Sabbal“, rief er seinem Freund zu, „ versuche irgendwie diese Schatulle zu öffnen!“
„Und wie? Ich habe mein Brecheisen leider verlegt.“
„Na , dann lass dir eben was einfallen“, empfahl Lagon, „ich habe zu tun.“
„Und zwar mit mir!“, rief Dorrok und griff Lagon mit drei mächtigen Energiestößen hintereinander an. Lagon schaffte es, ihnen auszuweichen oder sie abzuwehren . Doch mit jedem S chlag wurde er deutlich zurück getrieben.
Um wieder Boden gut zu machen, setzte Lagon nun eine komplizierte Folge von mächtigen Zaubern ein, die selbst dem erfahrensten Magier gefährlich werden konnten. Doch Dorrok wehrte sie ab, wie die unbeholfenen Angriffe eines Anfängers.
Als Gegenschlag riss nun Dorrok seinen Mund unnatürlich weit auf und stieß einen grünlichen Rauch daraus hervor, der sich wie eine Nebelwand vor Lagon aufbaute. Zuerst dachte Lagon, dass Dorrok ihm auf diese Weise die Sicht nehmen wollte. Doch als er dann versehendlich mit seiner Hand den grünen Rauch berührte, erkannte er, dass dieser Zauber seine Haut verätzte. Erschrocken wich Lagon zurück und bevor er noch einmal vom Nebel verletzt werden konnte, baute er seinen Elementenzauber auf und ließ die Rauchschwaden zurück zu Dorrok fliegen. Der jedoch führte eine magische Handbewegung aus und der grüne Nebel verwandelte sich in einen Schwarm schwarzer Vögel, die Lagon nun attackierten. Der versuchte durch Lichtblitze die todbringenden Federtiere abzuwehren. Doch d er Überzahl an Vögeln konnte er so nicht Herr werden. Also beschwor Lagon einen Tornado aus Feuer, der den Schwarm einhüllte und den meisten Tieren zum Verhängnis wurde.
Doch kaum hatte Lagon diesen A ngriff Dorroks abgewehrt, ging d er zur nä chsten Attacke über. So schnell wie ein Schatten schoss er auf Lagon zu, packte ihn am Kragen und flog mit ihm in die Höhe, durchbrach die verglaste Kuppel der Silberhalle und flog weitere dreihundert Meter in den Nachthimmel.
„Du hättest wirklich tot b leiben sollen“, sagte Dorrok schließlich, „diesen Fehler werde ich jetzt korrigieren müssen.“ Dann ließ er Lagon los und der stürzte ungebremst in die Tiefe. Das kam so plötzlich, dass Lagon keine Gelegenheit hatte, sich darauf vorzubereiten. Er drehte sich mehrmals unkontrolliert um sich selbst, überschlug sich und durchbrach erneut die Kuppel der Silberhalle. Kurz bevor er auf dem
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