Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
unmöglich machten. Trotzdem versuchte Lagon Dorrok irgendwie zu entdecken. Doch der kam ihm zuvor und riss Lagon mit einer Reihe von mächtigen magischen Angriffen von den Füßen. Lagon versuchte wieder aufzustehen, doch er war am Ende seiner Kräfte.
„Ich muss sagen“, sprach Dorrok mit siegessicherer Stimme, „dass ich außerordentlich enttäuscht bin. Du hattest die Macht, mich zu besiegen. Und du hast mir wirklich sehr zugesetzt. Aber am Ende fehlt dir einfach die Erfahrung, um mit deinen Kräften umzugehen. Hättest du hundert Jahre mehr Zeit gehabt, um zu üben, wäre es wahrscheinlich anders ausgegangen . Aber so konntest du nur verlieren!“
Der Staub legte sich und Lagon sah, dass Dorrok direkt über ihm stand. Er wusste, dass er diesmal nicht entkommen konnte. Dorrok hatte gewonnen. Er war wahrhaftig der Herrscher der Dunkelheit.
Doch plötzlich tauchte etwas hinter Dorroks Rücken auf. Ein buntes undefinierbares Licht, das immer größer wurde. Nun bemerkte es auch Dorrok. Er drehte sich um und hob die Arme. D och bevor er etwas unternehmen konnte, traf ihn ein regenbogenfarbiger Schweif direkt ins Gesicht und ließ ihn zurück stolpern. Zuerst erkannte Lagon nicht, was ihn da gerettet hatte. Doch dann verharrte der bunte Schweif über ihm und er erkannte Bundun!
„Bundun?! Was machst du denn hier?“
„Na, ich rette dich in allerletzter Sekunde“, erklärte Bundun, „so wie es bei uns üblich ist.“
Lagon wollte gerade antworten, da fasste Dorrok Bundun und packte ihn mit stählernem Griff.
„Du dreckiges Biest! Du wagst es, mich anzugreifen? Mich, den größten Herrscher aller Zeiten?“
Lagon sah eine große blutende Wunde auf Dorroks Stirn .
„Genieße die paar Minuten, die du deinem kleinen Freund verdankst. Es war sehr mutig von ihm, mich anzugreifen. Aber am Ende hat es ihm nichts eingebracht. Und jetzt werde ich ihn ganz langsam auseinander nehmen!“
„NEIN!“, brüllte Lagon mit einer Stimme, die kräftiger war, als er es sich noch vor einigen Minuten hä tte vorstellen können . Doch die Gefahr, in der sich Bundun, sein ältester und bester Freund befand, entfachten in Lagon übermenschliche Kraftreserven und seine Energie e rwachte erneut. Wie in Zeitlupe nahm er wahr, wie er aufsprang und sich um seinen Körper erneut die blutrote Aura bildete, diesmal größer un d stärker als beim ersten Mal. Dorrok, der zu sehr von Bundun abgelenkt war, konnte nicht mehr rechtzeitig reagieren. Lagon schlug ungehindert zu. Er holte aus und schleuderte einen blu troten Energiestrahl auf Dorrok. D er trennte den Arm, mit dem d er schwarze Magier Bundun hielt , vollständig ab . Dorrok hielt sich mit wutverzerrtem Gesicht den Stumpf an seiner Schulter , und Lagon holte zum nächsten Schlag aus, der seinen Gegner weit von sich schleuderte. Dorrok wankte, war aber noch nicht erledigt. Also konzentrierte Lagon noch einmal alle Kraft, die er aufbringen konnte und ließ aus seiner Hand eine blutrote Flammenpatsche schießen, die Dorrok traf und durch seinen Körper fuhr, wie durch Wasser.
Dorrok keuchte und atmete schwer. Auch Lagon war nicht mehr ganz bei Kräften. Der schwarze Magier versuchte einige Schritte auf Lagon zuzugehen, doch dann verloren seine Beine den Halt und er fiel auf die Knie.
„Meinen Glückwunsch, Lagon“, flüsterte Dorrok dumpf , „du hast mich besiegt. Nun ist mein Schicksal zu deinem Ruhm geworden.“
„Behalte deinen Ruhm ! “, antwortete Lagon. „N imm ihn mit an den verkommenen Ort, von wo du gekommen bist! Und komm nie wieder!“
Dorrok ließ ein kehliges Geräusch aus seinem Mund fahren, dann einen erstickten Schrei, der an ein im Sumpf versinkendes Tier erinnerte. Auf einmal wurde sein Körper in schwarze Flammen gehüllt, die ihn innerhalb von Sekunden verschlangen und nichts mehr von ihm übrig ließen, als ein Häufchen Asche.
Dorrok war vernichtet.
Kaum war er von dieser Welt verschwunden, fuhr die Kraft der Bruderschaft der Roten Sonne aus Lagons Körper und zerfiel in tausend Stücke. ´Jetzt, da Dorrok nicht mehr existiert, gibt es wohl auch für die Macht, die ihn besiegen konnte, keinen Platz mehr in dieser Welt`, dachte Lagon.
Er hörte, wie jemand seinen Namen rief.
„Lagon, geht es dir gut?“
„Bundun? Bist du das?“
„Wer denn sonst“, krächzte er, „oder kennst du sonst noch einen Regenbogenvogel, der ohne zu zögern zu deiner Rettung eilt, weil er weiß, dass Dorrok noch ein paar fiese Tricks auf
Weitere Kostenlose Bücher