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Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)

Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)

Titel: Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Zurawczak
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Eben noch war mein Meister der Meinung, dass ich zu nichts mehr nutze wäre und dass es besser wäre, mich zu beseitigen. Doch nun hat Lagie ihn verraten. Und wenn ich nun diese Schatulle aus den Händen der Feinde zurückhole, wird mich das in seiner Gunst ganz weit aufsteigen lassen. Weil ich ihm die Treue gehalten habe, während die, die ihm am nächsten standen, ihn verließen!“
     
    Wieder wollte Frehel Sabbal angreifen. Doch bevor ihm das gelang, wurde er von einem grellen Licht, von hinten getroffen und fiel um. Solche Rettungen in letzter Minute hatte es in jüngster Zeit so oft gegeben, dass es Sabbal nicht weiter überraschte . Überrascht war er allerdings, als er seine Retterin erkannte. Es war ein etwa vierzehnjähriges Mädchen mit den gleichen schwarzen Augen und d er gleichen blassen Haut, wie Lagie.
    „Du bist Sadija, stimmt´s?“, fragte Sabbal.
    „Ganz Recht! Und nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem ich in die Ereignisse eingreife und dir und deinen Freunden im Kampf gegen Dorrok helfe.“
    „Aber du gehörst doch zu Dorroks Leuten!“, stellte Kopriep fest, „ du hast dich ihm bereitwillig angeschlossen und für ihn gearbeitet.“
    „Ich bin Dorrok bereitwillig gefolgt, weil ich wusste, dass mich das hierher bringen würde. Nun, da sich alles so ergeben hat, wie ich es vorausgesehen habe, ist es an der Zeit, das zu tun, was den Sieg gegen Dorrok sichern wird. Das erste, was ich getan habe war, den armen, verwirrten Frehel daran zu hindern, Dorrok weiter zu dienen.“
    „Hast du ihn getötet?“, wollte Bundun wissen.
    „Nein, das wäre unklug. Denn auch wenn Frehel momentan nur eine Nebenrolle spielt, wird er bei einem späteren Ereignis außerordentlich wichtig sein. Das habe ich sofort gewusst, als ich ihn zum ersten Mal sah. Deshalb ist es wichtig, dass er überlebt. Aber nun werde ich euch helfen das Rätsel der Schatulle zu lösen.“
     
    „Und wie?“, fragte Sabbal, „dieser Kasten hat doch keinen einzigen Hinweis, wie man ihn aufbekommt!“
    „Das wirst du zuerst glauben“, erklärte Sadija, „aber dann wirst du erkennen, dass die Linien an der Unterseite der Schatulle keine Kratzer, sondern feine Schriftzeichen sind. In einer Sprache geschrieben, die zuletzt vom Silbervolk gesprochen wurde. Du wirst herausfinden, dass du diese Schatulle nicht öffnen kannst. Das kann nur jemand, der nichts mehr zu gewinnen und nichts mehr zu verlieren hat!“
    „Bitte was? Und wie soll uns das helfen?“
    „Ich dachte , du wolltest uns helfen?“, meinte Kopriep resigniert .
    „Moment mal!“, krächzte Bundun, „ich glaube so etwas hat Dorrok gesagt, als wir gerade hier oben mit Lagon angekommen waren.“
    „Das stimmt!“, rief Kopriep, „fast der gleiche Wortlaut!“
    „Ihr habt Recht“, meinte Sabbal, „er sagte, nur wer nichts mehr zu gewinnen und nichts mehr zu verlieren hat, kann die Schatulle öffnen.“
    „Und was jetzt?“, fragte Kopriep, „sollen wir jetzt einen Draufgänger finden, dem völlig egal ist, was mit ihm passiert?“
    „Moment“, rief Bundun, „ich glaube ich weiß, was das zu bedeuten hat.“
    „Echt?“, meinte Sabbal, „woher das denn?“
    „Das ist eine alte Regenbogengeschichte, in der es um den größten Helden meines Volkes geht.“
    „Es gibt Helden unter den Regenbogenvögeln?“ , fragte Kopriep.
    „Natürlich!“, krächzte Bundun empört, „glaubst du meine Leute verbringen ihr Leben in der Regel damit, auf einer Stange zu sitzen und nach Keksen zu betteln? Jedenfalls werden in der Geschichte alle Punkte des Heldentums beschrieben. Einer davon ist, dass ein wahrer Held nichts zu verlieren hat, weil er ohne Furcht und ohne Rücksicht auf sein eigenes Leben in den Kampf zieht. Und er hat nichts zu gewinnen, weil er ohne Hintergedanken oder die Aussicht auf eine Belohnung handelt.“
     
    „Dafür bin ich wirklich der Falsche“, stellte Sabbal fest, „soviel Selbstkritik muss sein. Aber wer denn sonst?“
    „ Na ja“, meinte Kopriep, „von uns allen, kommt Lagon doch wohl einem Helden am nächsten.“
    „Der Meinung bin ich auch“, krächzte Bundun, „zumindest hat er, obwohl er sich stets für andere in größte Gefahr begibt, niemals etwas dafür verlangt.“
    „Ganz genau!“, lobte Sadija, „ihr müsst Lagon die Schatulle geben! Er wird die Kräfte der Roten Sonne erhalten und gegen Dorrok kämpfen.“
    „Und, wird er auch gewinnen?“, fragte Bundun.
    „Nein, sie werden einander ebenbürtig sein und sich gegenseitig

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