Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
schoss. Dann nahmen die Wassermassen eine Form an. Arme schossen aus der nassen Säule, dann Beine und schließlich entstand ein perfektes überdimensionales Abbild von Silp, riesengro ß und komplett aus Wasser. Der M askierte erstarrte. Zu gerne hätte Luhan nu n sein Gesicht gesehen, doch da s ließ die Maske nicht zu.
Dann griff Silp an. Ein Arm verwandelte sich in einen gewaltigen Wassertentakel, mit dem er, wie mit einer Peitsche , ausholte und zuschlug. Nur knapp entkam der M askierte dieser Attacke und auch Luhan nur mit Glück . „Pass gefälligst auf, wo du hinlangst!“ , brüllte er den Wasserr iesen an. Silp achtete nicht auf ihn, sondern erhob erneut den Tentakel , während sich sein anderer Arm in einen Morgenstern, samt Kette verwandelte, mit dem er nun ebenfalls zum Schlag ausholte. Nun folgte eine ganze Serie von Angriffen, die das ohnehin schon in Trümmern liegende Areal endgültig in eine Kraterlandschaft verwandelte.
Doch trotz der ungeheueren Kraft, die ma n ihm entgegensetzte, wich der Maskierte den Angriffen , ohne große Schwierigkeiten , immer wieder aus. Das Wasser, das Silp einsetzte , hatte die Kraft , Steine sauber durchzuschneiden und doch schaffte er es nicht , den Gegner zu besiegen.
Und nun schlug dieser zurück. „Ihr wollt richtig kämpfen?“ , rief er Silp zu , „dann zeige ich euch, wie das geht!“ Er schlug seine Kapuze zurück. „Seht in mein Gesicht!“
Er riss sich die Maske herunter.
Luhan, der in Deckung gegangen war, um Silps Angriffen nicht im Weg zu stehen, hätte fast aufgeschrieen.
Der Magier hatte kein Gesicht!
Er hatte weder Augen noch Nase. Auf der Vorderseite seines Kopfes befand sich nur ein übergroßer Mund , de r mit seinen spitzen Zähnen und der gespaltenen , herausschnellenden Zunge, wie der Schlund eines Ungeheuers erschien.
„Ich bin Valgijus“, rief der Magier , „der Seelenfresser!“
Va lgijus riss sein schreckliches M aul weit auf und ließ ein grausiges Geräusch ertönen. Doch das war nicht das unheimlichste an dieser Erscheinung. Ein unglaublicher Sog ging von diesem Wesen aus. Es war kein Wind oder etwas Ähnliches. Der Sog war nicht materieller Natur. Er sog alle magische Energie seiner Umgebung in sich auf. Luhan merkte, wie seine magischen Kräfte förmlich aus seinen Adern gezogen wurden. Nun hatte er nur noch sein Schwert, um sich zu verteidigen. Gewöhnlich würde das ausreichen , um die meisten seiner Gegner zu besiegen. Jedoch wusste er, dass der Magier wohl kaum damit aufzuhalten war. Luhan war so gut wie geschlagen. Ihm knickten die Beine ein.
Silp hatte die Kräfte, die an ihm zerrten, natürlich schon längst bemerkt. Seit er den Wasserriesen geschaffen hatte, spürte er, wie ihm die Kontrolle über seinen Zauber mehr und mehr entzogen wurde. Doch nun, da der Zauberer, der sich Valgijus nannte, seine Maske abgenommen hatte, war es ihm kaum noch möglich seinen Zauber aufrecht zu erhalten. In großen Bächen floss das Wasser, mit dem er sich vereinigt hatte, von ihm herab. Silp war kurz davor das Bewusstsein zu verlieren. Er wusste, dass dies seinen Tod bedeuten würde, wenn er zu dem Zeitpunkt eine solch mächtige Magie kontrollierte. Deshalb trennte er den Zauber von sich ab . Mit einem gewaltigen ´Platsch` löste sich das Wasser von Silp und floss in die vielen Spalten und Löcher, die sich während des Kampfes gebildet hatten. Silp lag am Boden und konnte sich kaum bewegen.
„Sehr spektakulär!“ , lobte Valgijus. Er war zu Silp getreten. Und obwohl er keine Augen hatte, meinte Silp, dass er ihn triumphierend ansah . „N ur die Wirku ng ist d och ziemlich mickerig. G erade von einem Eliteliewanen hätte ich mehr erwartet!“
Er richtete seinen Arm auf Silp.
Der Untote
Lagon war wie erstarrt. Unentwegt starrte er auf das Zeichen an der Kapuze. Dieser Mann, wer auch immer er war, gehörte zu ihr. Zu der Person, die er seit seiner Kindheit fürchtete. Für einen Moment hatte er vergessen, dass der Unbekannte einen Priester als Gefangenen hatte.
„Rede, du Wurm!“ , sprach der bleiche Magier , „wo ist sie?“
„Ich weiß nicht, von wem du sprichst!“ , keuchte der Priester gedämpft, aber entschlossen.
„Du weißt genau, von wem ich spreche!“ , drohte der Magier , „wo ist sie?!“
„Ich werde dir bei deinem Schreckenswerk nicht helfen!“ stieß der Priester nun hervor, als er zu begreifen s chien, dass ihm L eugnen nicht helfen würde.
„Dann hast du nur noch
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