Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
einen Nutzen für mich!“ Er verstärkte den Druck um den Hals seines Opfers so sehr, dass aus den Stellen, an denen sich seine Finger in den Hals des Priesters gebohrt hatten, Blut floss.
Dann begann das Haar des Priesters zu ergrauen!
Lagon glaubte nicht, was er da sah! Aber es geschah. Der Priester begann in kürzester Zeit zu altern. M ehrere Jahre in der Sekunde! Die Haut des Opfers bildete bereits Falten, als Lagon ein Geräusch in seiner Nähe hörte. Hinter einer Säule neben ihm spähte Heggal zu ihm herüber. Er gab ihm zu verstehen, dass sie nun eingreifen mussten. Lagon nickte ihm zu und trat einen Schritt aus seinem Versteck hervor.
„Lass ihn los!“ Er versuchte möglichst selbstsicher und Ehrfurcht gebietend zu wirken. Sein Unbehagen durfte nicht erkennbar sein.
Der Magier schien überrascht und ließ den Priester los, der keuchend auf die Knie fiel.
Nun nahm der Magi er Lagon genauer in Augenschein. „Du kommst mir bekannt vor, kleiner Liewane. Sind wir uns schon einmal begegnet?“
Lagon lief ein Schauer über den Rücken. ´Er weiß also, wer ich bin `, dachte er , ´auch wenn er sich noc h nicht richtig erinnern kann. `
Aber Lagon war sich sicher, dass das nicht mehr lange auf sich warten lassen würde.
„Ich kann mich nicht erinnern, etwas wie dir schon einmal begegnet zu sein“, er wies auf den Priester , „was hast du mit ihm gemacht?“
„Nur eine kleine Malzeit bei der Arbeit“, antwortete der Magier , „ungesund, ich weiß. Aber bei mir wirkt das wahre Wunder .“
Währenddessen hatte sich Heggal an den Magier heran geschlichen. Wenn der ihn nicht bemerkte, konnte Heggal ihn hinterrücks außer Gefecht setzen. Lagon musste ihm Zeit verschaffen! „Zu wem gehörst du eigentlich?“ , fragte er deshalb , „ich meine, das Zeichen auf deiner Kapuze hat doch was zu bedeuten? Zu welchem Zirkel gehörst du?“
„Ich gehöre zu keinem Zirkel!“ , antwortete der Magier , „ich bin Mitglied einer mächtigen Brud erschaft. Der Bruderschaft der R oten Sonne. Von Geburt an auserwählt , um zu herrschen!“
„Verstehe“, antwortete Lagon mit möglichst viel Zweifel in der Stimme , „aber sag mir ein s , gibt es in deiner Bruderschaft auch Schwestern?“
Ein Zucken ging durch das starre, bleiche Gesicht des Magiers . „Was willst du damit sagen?“ , fragte er scharf.
„Ich will wissen“, antwortete Lagon kühl „ob du eine schwarze Fee kennst!“
Unbeschreibliche Überraschung breitete sich über das Gesicht des Magiers aus. Er starrte Lagon fassungslos an. Und dann schien er etwas in dessen Gesicht zu erkennen.
„Du!“ , sagte er , „du bist Lagon!“
„Oh, du hast also schon von mir gehört. Eilt mein Ruf mir etwa voraus?“
Heggal hatte sich inzwischen dicht an den Magier heran geschlichen. Er würde gleich zuschlagen.
„Bilde dir nur nichts darauf ein! Jeder aus unserer Bruderschaft weiß, was du unserer Schwester angetan hast!“
Heggal hob seinen Arm zum Angriff an.
„Was ich ihr angetan habe? Sie hat versucht mich und meine Schwester umzubringen!“
Nur wenige Momente bis zu Heggals Angriff.
„Mag sein“, sagte der Magier , „was geschehen ist, ist geschehen. Nun hat sich die Situation für uns alle geändert .“ Es lag eine unverhohlene Drohung in seinen Worten. Lagon horchte auf und gab Heggal das Zeichen nicht einzugreifen, indem er zwei Mal mit seinen Wimpern zuckte. Heggal verstand und senkte seinen Arm.
„Was meinst du damit? Welche Situation hat sich geändert?“
„Ganz einfach“, erklärte der Magier , „w ir sind gekommen, um einen von euch zu erledigen. Und nun habe ich auch noch einen zweiten gefunden!“ Blitzschnell hob der Magier seinen Arm. Im selben Moment spürte Lagon eine unsichtbare Macht am Hals, die ihm die Luft abschnürte.
Heggal reagierte sofort. Aber plötzlich ging eine Energiequelle aus blutrotem Licht vom feindlichen Magier aus, die Heggal traf und zu Boden riss. Währenddessen hatte sich der Druck um Lagons Hals nicht verringert. Lagon wusste, dass er sterben musste, falls er nicht zurück schlug. Er hob den Arm und schickte alle Kraft, die ihm noch blieb , in einen Energiestrahl. Die Wucht seines eigenen Zaubers ließ Lagon zurück wanken. Unmöglich, dass jemand dies überstehen konnte. Der Strahl schoss auf den Magier zu. Aber nur wenige Zentimeter vor seinem Gesicht wurde er durch eine unsichtbare Wand gestoppt . Lagons Angriff prallte ab und zerfiel wirkungslos. Nun war er am Rande seiner
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