Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
Laffeila an das Ende ihrer Kräfte. Die ganze Zeit hatte der Flammengeist mit seiner Feuersbrunst auf sie einge schlagen . Ihr Widerstand begann zu bröckeln.
´Ich kann nicht mehr `, dachte sie
mit schmerz verzerrtem Gesicht , ´ich muss aufgeben. `
Ihr war von Anfang an klar gewesen, dass sie ihren Zauber nur kurze Zeit aufrechterhalten konnte und sie hatte das Pensum bereits weit überschritten . Trotz allem war sie weit davon entfernt aufzugeben. Es war ihr lieber, bei der Verteidigung an Erschöpfung zu sterben , als am Feuer dieses Ungeheuers.
Allmählich begann die Kraft des Schildes abzunehmen. Nicht weil Laffeila es ihm erlaubte, ihr Kampfgeist war ungebrochen , es geschah einfach so, als hätte sie ein e längere Zeit ein zu schweres G ewicht ge tragen und nun waren ihre Arme taub. Ihre Schmerzen wurden größer. Ihre Hände waren wund, durch die Magie, die sie hindurch fließen ließ. ´Deshalb sollte man Schutzhandschuhe tragen `, überlegte Laffeila und dachte an die Rüstung, die Eliteliewanen für gewöhnlich trugen.
Plötzlich erstarb der Feuerschwall. Laffeila war verblüfft. Aber es war nicht zu leugnen. Der Angriff auf sie war eingestellt. Und auch vo m Geist war nichts mehr zu sehen. Laffeila ließ den Zauber, der sie schützte , vollends zusammenbrechen und fiel auf die Knie.
´Seltsam ` , dachte sie , ´wohin ist der Geistervogel nur verschwunden? `
Einen Moment lang dachte sie darüber nach, dann wurde es ihr klar!
Der Geist hatte das Feuer, das er gegen sie gerichtete hatte, nicht selbst erschaffen. Er hatte die Energie, aus der er selbst bestand, auf sie gespieen. Da ihr Widerstand nicht erlahmte, war irgendwann sein ganzes Feuer aufgebraucht, gerade noch rechtzeitig vor ihrer endgültigen Erschöpfung . D er Geist war verschwunden.
Laffeila hatte den Kampf gegen den Geist gewonnen!
„Herzlichen Glückwunsch“, sprach hinter ihr die Stimme des Schamanen , „du hast es geschafft, einen meiner Spezialgeister zu besiegen.“
Laffeila spürte einen Schlag, dann wurde ihr schwarz vor Augen.
*
Silp spähte um eine Häuserecke. Enttäuscht und gleichzeitig erleichtert stellte er fest, dass sich der unbekannte Magier nicht in der Straße befand, die er als nächstes durchstreifen wollte. Er war froh, dass das unvermeidbare Zusammentreffen mit dem Feind, den es zu bezwingen galt, noch etwas heraus gezögert wurde. Aber gleichzeitig bewiesen die Spuren von zügellosem Vandalismus und die immer lauter werdenden Geräusche, dass das nur eine Galgenfrist war. Seine größte Sorge allerdings war im Moment Luhan. Bisher hatte er zwar keinen wirklichen Grund gehabt, ihm zu misstrauen aber das reservierte Verhalten Heggals, Luhan gegenüber , hatte Silp nachdenklich werden lassen. Er hatte miterlebt, wie die alten Liewanenhasen ihn und seine Freunde ins Verderben laufen ließen, immer in dem Glauben, dass sie es irgendwie schon schaffen würden. E in solches Misstrauen und Vorbehalte von dieser Seite hatte er noch nie erlebt. Daher erschien es Silp als das B este, in der Zeit, in der er mit Luhan alleine war, Vorsicht walten zu lassen.
„Die Straße ist frei“, sagte er zu Luhan, der dicht hinter ihm stand.
„Gut“, antwortete dieser , „also, weiter!“
Sie schlichen um die Ecke und folgten den Kampfgeräuschen weiter ins Innere der Stadt. Nach einer Weile hörte Silp hinter sich ein metallisches Schleifen. Er drehte sich um und sah Luhan mit gezogenem Schwert. Zuerst dachte Silp, dass Luhan ihn angreifen wollte, doch dann bemerkte er, dass Luhan auf irgendwas zu lauschen schien.
„Was ist los?“
„Ich glaube, ich habe was gehört. Sei mal still!“
Auch Silp spitzt jetzt die Ohren. Doch abgesehen vom Knallen und Krachen , das in Abständen immer wieder zu hören war, hörte er nichts… Doch da war was! Ein Zischen, das an Lautstärke immer mehr zunahm. Irgendwas kam auf sie zu.
„Deckung!“ , rief Luhan plötzlich und instinktiv kam Silp dem sofort nach. Eine gewaltige Kugel aus dunkelrotem Feuer, so groß wie ein Haus, wälzte zwei Gebäude nieder, neben denen Luhan und Silp gerade noch standen und verfehlte die beiden nur knapp. Sie walzte über die, mit Trümmern übersäte Straße , und zog eine Schneise der Verwüstung hinter sich her. W ährend sie in die Gebäude auf der anderen Straßenseite einschlug und diese ebenfalls zerquetschte.
„Hinter die Mauer, da!“ , rief Luhan, als das Tosen vorbei war.
„Wieso?“
„Das war k ein
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