Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)

Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)

Titel: Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Zurawczak
Vom Netzwerk:
nächsten Welt bewertet wirst.“
    Lagon erinnerte sich, dass die Priester dieses Tempels glaubten, dass sie nach dem Tod in eine neue Welt kommen würden . Und dass ihr Stand dort, von dem Wissen bestimmt wurde, das sie in dieser Welt erlangt hatten. Sadija wirkte plötzlich bockig. „Stabaden hat Probleme i n der Bibliothek. Während des An griffs wurden mehrere Regale umgeworfen. Du solltest ihm helfen die Schriftrollen wieder einzuordnen, Hagijes!“ Hagijes schien widersprechen z u wollen. Aber dann gab er nach. „Ruft mich, wenn ihr hier fertig seid.“ Er verließ den Raum.
    „Gut!“ , rief Sadija zufrieden , „jetzt sind wir allein. Ich bin froh, dass wir uns nun persönlich sprechen können. Lagon, Silp, Mundra, Laffeila, Heggal, Bundun, Kopriep und Luhan. Über einige von euch, weiß ich Vieles. Aber einige von euch scheinen ihre Vergangenheit so sehr zu verdrängen, dass ich sie nicht erspüren kann.“
    „Du scheinst ja viel über uns zu wissen“, stellte Lagon fest , „aber woher kommt das?“
    Sadija lächelte. „Weil ich die Vergangenheit, die Gegenwart und manchmal auch die Zukunft kenne. Aber ich weiß auch, dass dies nicht deine dringendste Frage ist.“
    Lagon überlegte, was er darauf antworten sollte. Ihm wurde klar, dass es hier keinen Sinn haben würde zu lügen. Er entschied sich für die Wahrheit.
    „Eine gute Entscheidung! “ , lobte Sadija , „also was willst du wissen? Woher ich komme? Was ich hier mache? Warum ich eingesperrt bin? Und warum ich die gleichen Spuren von Magie trage, wie deine Schwester Lagie?“
    „Ich würde sagen , beginne ganz am Anfang“, schlug Lagon vor.
    „Na schön“, meinte Sadija , „aber ich warne euch. Meine Geschichte ist gelegentlich verwirrend und ich glaube, dass ich nicht alle Fragen, die ihr habt , beantworten kann.“
    „Wirklich nicht?“ , fragte Silp , „ich habe den Eindruck, dass du alles weißt.“
    „Das stimmt leider ganz und gar nicht“, meinte Sadija bedauernd , „ich kann gelegentlich die Zukunft von jemandem erkennen. Aber das ist meistens nur eine mögliche Zukunft. Und auch sonst ist das eine recht unzuverlässige Gabe. Die Gegenwart zu erkennen ist da schon viel einfacher, weil sie die Menschen am meisten beschäftigt. Allerdings funktioniert das auch mal besser und mal schlechter. Am einfachsten ist es für mich , die Vergangenheit zu sehen, weil das Dinge betrifft, die bereits geschehen sind und die unwiderruflich, unveränderbar sind. Es ist so, als würde ich ein Buch lesen. Natürlich gibt es auch hier Schwierigkeiten, wenn die Vergangenheit des Betreffenden von zu vielen Ereignissen und Erinnerungen durchzogen ist. Dann ist alles für mich ein einziges Durcheinander. Aber meistens kommt etwas bei mir an, was ich zu einer groben Übersicht nutzen kann. Es gibt nur eine Person, bei der das nicht fun ktioniert, ich selbst .“
    „Was!?“ , fragte Lagon, „wie meinst du das?“ Sadija seufzte. „Ich habe vor vier Jahren mein Gedächtnis verloren. Die Priester fanden mich bewusstlos einige Kilometer vor der Stadt. Ich trug nicht s bei mir, was als Hinweis auf meine Identität oder mein Herkunft dienen konnte. Das einzige, was ich noch wusste, war mein Name, Sadija , und einige Bilder aus meinen Träumen . All das aber reichte nicht, um meine Vergangenheit zurück zu holen. Also blieb ich im Tempel. Und das bis heute.“
     
    Lagon war enttäuscht. Sie wusste nicht , woher sie kam und warum sie die Spuren von Dorroks Magie an sich trug. Sie würde ihm bei seiner Suche nach Antworten nicht weiter helfen können.
    „Nun warte doch erst mal ab, Lagon “ , riet Sadija , „hör dir erst mal den Rest der Geschichte an.“
    „Und, wie geht es weiter?“ , fragte der.
    „Nun“, fuhr Sadija fort , „i ch lebte also im Tempel unter Priestern und ohne Erinnerung. Natürlich wollte ich wissen, wer ich bin und woher ich komme. Aber jeder Versuch, meine Erinnerungen wieder herzustellen misslang. Schließlich begannen die Priester, anstatt mein altes Wissen wieder hervorzubringen, mir ihr Wissen einzutrichtern. Sie brachten mir bei , ihre alten Schriften zu lesen, ihre Rituale zu zelebrieren und als sie das Talent bei mir entdeckten, lehrten sie mich ihre alten Zauber. Da begannen die Zwischenfälle. Es fing alles ganz harmlos an. Ich beherrschte einige Zauber besser als alle anderen Novizen. Manchmal konnte ich ganz plötzlich die Gedanken meiner Mitschüler erahnen. Der erste wi rkliche Zwischenfall ereignete sich an

Weitere Kostenlose Bücher